Smoke in the Sky

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Avalon POV

Es ist gegen Abend am nächsten Tag, als die Glocken Seestadts läuten. Ihr Dröhnen hallt durch den Wald und mein Herz erbebt. "Mein Herr.. Was hat das zu bedeuten?", fragt ein Soldat vorsichtig. Thranduil, der neben mir steht legt einen Arm um meine Taille und ich drücke seine Hand. "Das ist eine Feuerschlange! Wo ist Legolas?" "Mein Herr.. Er ist Tauriel gefolgt. Wir haben sie seit gestern nicht mehr gesehen." Sofort blicke ich besorgt zu Thranduil, dessen Griff sich verfestigt. "Sendet Wachen auf den höchsten Turm. Sie sollen Bericht erstatten von den Vorgängen in Seestadt und allem, was sie sehen können. Weit blicken Elbenaugen, hoffentlich weit genug.", sage ich und der Wächter nickt, geht davon. "Thranduil." Ich lege eine Hand auf seine Brust und er drückt sie fest. "Dies sind wahrlich dunkle Tage. Mein Sohn verfolgt eine niedere Grauelbe, welche einen Zwerg zu lieben meint. Diese Zwerge sind Narren. Wahnsinnige. Sie haben Tod über ahnungslose Menschen gebracht, nur des Goldes wegen. Sie sollen bezahlen." "Das werden sie. Gehen wir in dein Studierzimmer. Wir haben viel zu tun."

Hart brüten wir über den Kriegsplänen und der Heeresaufstellung. Da stürzt ein Wachmann herein. "Mein Herr. Lady Avalon! Der Drache! Er ist tot. Ein Bogenschütze aus der Seestadt traf ihn mit einem schwarzen Pfeil." Ich und Thranduil blicken uns an. "Ruft das Heer zusammen. Wir rücken bei Sonnenaufgang aus. Bringt Vorräte für die Seestädter. Wir besetzen die Ruinenstadt Tal.", sagt Thranduil und der Wachmann verbeugt sich, verschwindet wieder. "Avalon, hör mir zu. Ich will, dass du hier bleibst. In Sicherheit. Warte hier auf mich." Ich schüttele meinen Kopf schmunzelnd. "Ich weiß, ich habe noch keine große Schlacht gesehen. Und ich bin nicht mit so vielen Wassern gewaschen wie du es bist. Aber ich werde nicht auf einer Liege hocken und auf deine Rückkehr warten wie ein einfaches Hausweib. Ich habe Kämpferblut in meinen Adern und ich sei verdammt, wenn ich mir eine Schlacht entgehen lasse. Du hast mich kämpfen gesehen. Du weißt, ich kann kämpfen. Wir ziehen gemeinsam in den Krieg. Nichts hält mich davon ab. Nicht du und nicht einmal die gesamte Armee des Düsterwaldes.", sage ich bestimmt und küsse ihn. Mit einem Seufzen ergibt er sich und zieht mich an seinen Körper. "Dann ziehen wir in den Krieg."

In aller Herrgottsfrühe brechen wir auf. Thranduil schwingt sich auf seinen Hirsch und mir wird ein stolzer Fuchs mit roter Mähne herbeigeführt. Ich sehe sofort, dass der Sattel ihn hindert in seiner Schönheit und Eleganz. Er ist zu stolz für ein Halfter. Ohne zu zögern nehme ich sie ihm ab und schwinge mich mühelos in meiner Rüstung auf seinen Rücken. Besorgt mustert Thranduil mich von der Seite, aber ich schnalze meine Zunge und sofort setzt sich das bezaubernde Tier in Bewegung bis er neben Thranduils Hirsch stehen bleibt. Ich halte meine Sense in meiner Hand und aufgeregt tänzelt mein Pferd auf seinen Hufen. "Du durstest nach Blut, nicht wahr?", sage ich leise und seine Nüstern blären sich auf, "Bald tränken wir dein Fell im Blut unserer Feinde." Er wiehert leise und ich grinse. "Wir rücken aus!", verkündet Thranduil und ich schnalze erneut meine Zunge. Langsam trabt der Fuchs unter mir an, bis er schließlich in den vollen Galopp verfällt und ich lasse ihm freie Hand. Thranduil reitet sehr nahe hinter mir. Eine Spinne wagt sich aus ihrem Versteck in den Bäumen und bevor jemand Anderes reagieren kann stehe ich auf dem Rücken meines Pferdes und spalte sie in Zwei, dann spreize ich meine Beine und lasse mich wieder auf den Rücken des Tieres fallen. Dessen Augen sind geweitet in purer Zerstörungslust. Mein wahrer Seelenverwanter. "Er hat noch keinen Namen.", sagt Thranduil mir. Ich grinse und streiche durch die vom Ritt verknotete Mähne. "Dann soll er Luzifer heißen."

Wir erreichen mit den ersten Sonnenstrahlen Tal und finden dort bereits die Seestädter. Thranduil steigt von seinem Hirsch, der die Menschen anscheinend sehr verschreckt und kommt zu mir herüber. "Avalon?" Er hält mir seine Hand hin, die ich mit meiner freien ergreife und schwinge mich von Lucifer. Er blickt mich fragend an. "Geh. Finde Wasser zum tränken.", sage ich. Er trottet los und als die Seestädter nicht weichen wollen steigt er, wiehert laut und lässt seine dunklen Augen gefährlich funkeln. Sie lassen ihn schnell hindurch und Thranduils Hirsch folgt ihm. Da kommt ein Mann mit einem sehr hässlichen Trollverschnitt auf uns zu. Ich und Thranduil wechseln einen bedeutsamen Blick. Abschaum. Aber der Mann hinter ihm sieht respektabel aus. "Mein Herr Thranduil. Wir rechneten nicht mit euch!" "Wir hörten, ihr braucht Hilfe.", sagt er und ich schnippse. Sofort fahren zwei Wägen beladen mit Nahrungsmitteln vor. Ich beobachte mit einem neutralen Blick, wie die Menschen die Lebensmittel verteilen. "Ich weiß nicht, wie ich euch danken soll." "Dank schuldet ihr nicht mir sondern meiner Verlobten Lady Avalon.", sagt Thranduil und ich fahre sofort herum zu ihm, starre ihm in die Augen.. Hat er sich gerade mit mir verlobt?! Er schaut zu mir herunter, ein winziges Lächeln zuckt über sein Gesicht. Ich drehe mich dann wieder zu meinem Gegenüber. "Ihr seid die Rote Frau. Die Zwerge haben von euch erzählt. Ihr sollt eine legendäre Kämpferin sein!", sagt mein Gegenüber. "Ich bin eine Kämpferin. Aber auch Legenden können sterben. Du bist ihr Anführer. Also verstehe ich, du hast einen Drachen getötet. Das ist legendär. Ich spalte bloß einige Körper und lasse Köpfe rollen.", sage ich und blicke in die Augen meines Gegenübers. "Nun. Entschuldigt. Ich und mein Verlobter haben unsere Finale Kriegsstrategie nochmal zu wiederholen." "Krieg, Milady?" "Dieser Wahnsinn nur für Gold wird nicht einfach hingenommen. Diese Zwerge sind schon viel zu lange besessen vom Fluch dieses Goldes. Es wird Zeit, alle der Erkrankten ein für alle Mal auszurotten und zurückzuholen, was dem elbischen Volk gehört!", sage ich kühl und Thranduil legt seine Hand auf meinen Rücken. "Komm. Es gibt viel zu tun. Ihr habt die Wahl. Seit ihr mit uns?", fragt Thranduil und wir setzen uns in Bewegung. "Ich werde keinen Krieg beginnen, der nicht sein muss. Uns wurde ein Anteil am Schatz versprochen. Ich werde verhandeln." Ich lache auf und Thranduil und ich halten inne. "Ihr würdet mit Zwergen verhandeln? Sie sind sturr und beharrlich. Eichenschild wird sich von keiner Münze trennen.", sagt er spöttisch. "Um einen Krieg zu verhindern.. Ja." Ich und mein anscheinender Verlobter wechseln einen Blick. "Truppen! Wir gehen zum einsamen Berg. Bewaffnet euch.", sage ich schließlich laut und wir wenden uns beide dem Seemensch zu.

I AM DANGER [Thranduil]✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt