One

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Ich beobachtete die aufgeweichten Zigarettenstummel die auf dem Boden Lagen und versuchte mich möglichst cool, mit dem einen Bein über das andere geschlagen auf die kalte Stahlbank des Bahnhofs zu setzen, da ich das Gefühl hatte, aus den Augenwinkeln angestarrt zu werden. Ein Junge, schwarze haare, blaue Augen und normal gebaut, teile sich die Bank mit mir. Ich atmete ein und nahm den Geruch von Rauch in meiner Nase auf. Ich blickte kurz zu ihm rüber. Seine Unterarme waren von dem Nervösen kratzen blau gefärbt. Er bemerkte meinen Blick und ich schaute wieder zu den Zigarettenstummeln auf den Boden, die zur hälfte in dem Gitter zwischen den Pflastersteinen  feststeckten. Ich war neugierig und startete einen neuen versuch ihn zu mustern. Als mein Blick zu ihm rüber wanderte, schaute ich direkt in seine Eisblauen Augen, in welchen ich förmlich versank. Er befreite mich aus meiner Starre, indem er auf den Boden schaute. Eine braune Locke fiel mir ins Gesicht und ich nutze die Gelegenheit, meinen Kopf elegant zur anderen Seite zu schwingen um die Locke wieder an ihren Platz zu katapultieren.

Der Zug kam mit einem Lauten klirren angefahren und ich stellte mich hin um meinen Rucksack aufzuziehen. Schon wieder hatte ich das Gefühl angeschaut zu werden. Prüfend schaute ich mich um, doch der junge mit den Blauen Augen war nicht mehr zu sehen.
Um mich herum verschwanden die Menschen in den Zügen die eingefahren waren. Vielleicht war er schon eingestiegen.
Im Zug angekommen, versuchte ich mir einen Sitzplatz zu ergattern, doch ohne
Erfolg. Ich stellte mich an eine der Eisenstangen um halt zu finden, als der Zug anfuhr. Ich stolperte nach vorn und stieß mit dem Kopf gegen jemanden. Sofort schaute ich nach oben um mich zu entschuldigen, doch anstatt etwas zu sagen, stockte mein Atem. Ich schnappte unauffällig nach Luft um etwas sagen zu können, doch seine tiefe Stimme lenkte mich kurz von seinen Augen ab. hey, alles okay?" fragte er mich und lächelte. „Ähm ja." gab ich ihm als Antwort zurück und wand meinen Kopf ab um ihn nicht weiter so auffällig anzustarren. „Sorry" fügte ich mit schiefer Stimme meinem Satz hinzu. Ohne zu Antworten, blieb er kurz stehen bis meine Augen nochmal in seinen verharrten, um dann weiter zu gehen. Und wieder verlor ich ihn aus den Augen.

Number°Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt