「ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 12 /ταє」

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Als ich Baekhyun und seine Junkie Kumpels ironischerweise fragte, ob die mich verbrennen wollen, hätte ich niemals erwartet, dass sie es wahrhaftig in die Tat umsetzen wollen.

Vor Schock erstarrt weite ich meine Augen als Leo aus seiner Jackentasche eine Flasche mit einer für mich, zuerst unbekanntem Inhalt raus zuckt und diese Baekhyun in die Hand reicht. Meine Zahnräder rattern förmlich schnell und direkt wird mir klar, was für eine Substanz sich in dem plastischen Gefäß befindet.

Benzin. Hochentzündliches Benzin.

Angespannt und durch die aufkommende Angst extrem zitternd, mustere ich Baekhyun fassungslos an und will sofort die Flucht ergreifen. Meine Gedanken befehlen mir schon förmlich, mein dickes Hintern zu bewegen und mich hastig aus dem Staub zu machen.

Doch leider sieht es mein Körper anders und bleibt angewurzelt am selben Fleck stehen.  So vieles spielt sich in meinem Kopf ab, wobei ich am stärksten Satan drum bete, mir zu Hilfe zu kommen.

Gerade jetzt ist mir der Teufel nämlich lieber als den verkorksten Gott, der sicher nicht einmal die Typen bestrafen kann und eher nur zusieht. Auch wenn ich zum Teil an die Existenz Satans zweifle, hoffe ich das meine Gebete erhört worden sind und ich lebendig hier raus kommen kann.

Ich will nicht, dass mein Leben auf so einer Weise ein Ende findet. Niemanden würde ich wünschen bis auf die Knochen zu verbrennen und durch so eine mittelalterliche Folter, die man für die Auslöschung der Hexen anwandte, voller Todes Schreie verstirbt. Selbst ich hätte nicht so ein Tod verdient.

Nur mit stotternden Stimme fodere ich Baekhyun auf, keinen Unsinn mit der Spiritus Flasche zu machen und versuche danach leicht sarkastisch zu lachen, nur um dadurch meine Angst zu vertuschen, was dennoch nicht klappt, da die Angst und Furcht schon permanent ins Gesicht geschrieben ist. Auch meine Augen strahlen wie sonst die pure Furcht aus.

「✬」

Immer noch fast vergeblich, versuche ich ihn davon abzuraten, mich verletzen zu wollen, doch ehe ich mich versehe, spüre ich wie die fast schon ätzende Flüssigkeit über meinen Kopf hinunter fließt und meine Augen damit schadet, da das Benzin auch in meine schon empfindlichen Augen gelangt und sie dadurch fürchterlich schmerzen, sowohl Feuer brennen.

Ein lauter Schrei entweicht deswegen meine Kehle und mit Mühe versuche ich die Substanz aus meine Augäpfel weg zu wischen was dies nicht bessert, sondern genau das Gegenteil tut.

Mit aufkommenden Tränen und einer mir behinderten Sicht, kann ich visuell nichts mehr wahrnehmen und bin somit beschränkt meine Umgebung zu erfassen, um die nächsten Schritte der Typen zu analysieren.

Doch braucht ich nicht wirklich was sehen zu müssen, da ich auch so durchdenken kann was sie jetzt im Begriff sind zu tun. Indessen höre ich nichts verdächtiges, was darauf ausmacht, dass sie mich gleich anzünden würden, sondern horche nacheinander dreimal ein Aufprallen auf dem Boden.

Ungewiss was sich vor mir abspielt, reibe ich meine Augen klarer und öffne sie anschließend als das Brennen sich langsam stillte. Meine Sicht ist nicht sofort klarer, dennoch erkenne ich nach einigen Sekunden die ersten Umrisse meiner Umwelt bis ich komplett meine Sehkraft erlange und mich verwundert, sowohl erschrocken umsehe. Vor mir erblicke ich die drei Männer, welche den Anschein nach bewusstlos auf dem Boden liegen und so reglos sind.

Etwas oder jemand hat sie bei ihren Vorgehen unterbrochen und gestoppt, da bei allen drein jeweils ein Feuerzeug in den Händen gehalten wird. Tatsächlich hatten sie vor mich mit Benzin und den Feuerzeugen zu verbrennen bis mein Körper voller Verbrennungen gekennzeichnet wäre oder gar schlimmer- bis von mir nur Schutt und Asche übrig geblieben wäre. Über diesen Bekenntnis muss ich erstmal leer schlucken ehe mein Blick weiter schweift und voll und ganz beim eiskalten Mann hängen bleiben.

「✬」

Stotternd und perplex will ich wissen, was vor sich geschehen war, doch bekomme ich keine erhoffte Antwort seinerseits. Standessen sieht er mit diesen leeren Augen in die meiner, kehrt aber mir urplötzlich den Rücken zu und läuft aus der Gasse raus. Verständnislos sehe ich ihm nach bis ich allein wie bestellt und nicht abgeholt hier stehe und nicht weiß, was passiert war.

Dennoch will ich nicht länger in dieser Gasse bleiben und entscheide mich, diesen Mann zu folgen. Ich will Klarheit und Antworten. Antworten auf das von vorhin und warum er mir so plötzlich zur Hilfe gekommen ist. Also nehme ich meine Beine in die Hände und rase meinem Nachbar hinterher, um ihn schnellstmöglich einholen zu können. Dies beglückt mir sogar, da er nicht allzu weit kam und noch auf dem Gehsteig, welcher zur Gasse führt, läuft.

Schon halb aus der Puste bleibe ich vor ihm stehen und halte ihn somit auf, sein Weg fortzufahren. Er bleibt zum Glück auch stehen und sieht mich wie sonst auch mit diesen gefühllosen Blick an. ,»Ey... Ich muss ...mit dir reden.«, schaffe ich diese Worte, auch wenn schnaufend, aus mir rauszubekommen und halte seinen Blick mit großer Mühe stand. Trotz das er mich von äußerlichen und seiner eigenartigen Ausstrahlung, einschüchtert gebe ich nicht klein nach und ziehe meine Augenbrauen zusammen, um ernster zu wirken.

Aber von meinem veränderten Gesichtsausdruck und mutigen Haltung lässt er sich nicht überraschen, weder beirren. Dafür entweicht ihm ein belustiges Aufschnauben und ein amüsiertes grinsen formt sich auf seine Lippen.

Nicht dies erwartet zu haben, weite ich perplex meine Augen und schon ist meine Ernsthaftigkeit aus meinem Gesicht verpufft. Ich fühle mich ihn durchaus unterlegen und nicht zu wissen, was ihm so amüsiert, macht mich noch verunsicherter als ich es vorhin schon bin.

»U-Und was gibt es jetzt z-zu grinsen, Hm?«, fordere weiterhin stotternd ihn auf, mir zu antworten, was ihm gerade so beglückt. Er schüttelt jedoch seinen Kopf, was dazu führt, dass seine Haare hin und her wehen bis seine Strähnen beinahe komplett seine Augen verdecken.

Beim genauen betrachten seiner Abbildung lässt mich wahrhaft an die nicht Existenz eines perfekten Menschen zweifeln. Eine große, starke Muskulatur; markelose, reine, blasse Haut; einen schön geformten Mund, süße Muttermale am Gesicht; kastanienbraune Reh-Augen und geschmeidig, voluminöse dunkle Haare. Er ist die Perfektion in Person.

Sein Gesicht passt kläglich nicht zu dem Rest seines Körpers dazu, denn während sein Gesicht den eines unschuldigen Babys gleicht, strahlt sein Körper eine fürchterliche Dominanz und Stärke aus, dass es schon fast surreal ist, das es solche Menschen wirklich existieren. Er wurde mit solch einer Schönheit gesegnet, während ich die pure Hässlichkeit reflektiere. Durch ihn wird mir klar, wie fehl am Platz ich auf dieser Welt bin und wie besser es wäre, nicht mehr zu leben.

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ᴰᴱᵛᴵᴸɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ (old Ver.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt