Prolog

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° Das ewige Auge der Gerechtigkeit hat gewacht. °  -  Ammianus Marce


Ungeduldig tippte ich mit meinen Fingern an das Fahrstuhlgeländer und wartete darauf das ich endlich aussteigen konnte. Nachdem sich nach einer gefühlten Ewigkeit die Fahrstuhltüren öffneten, ging ich mit hastigen Schritten auf mein Büro zu und kramte meine Schlüssel aus meiner Clutch heraus, um die Tür öffnen zu können.

Doch bevor ich die Türklinke hinunter drückte, lauschte ich in die Dunkelheit des Ganges. Man konnte die feiernde Masse erahnen die sich unten vergnügte. Leise hörte man die Musik und die Menschen die sich dort unterhielten.

Kaum hatte ich die Klinke hinunter gedrückt , knipste ich das Licht an, lief mit drei schnellen und großen Schritten zu meinem weißen, aus Marmor bestehenden Schreibtisch und pfefferte meine Clutch darauf während ich mit der anderen Hand meinen Computer anschaltete.

Meine Augen suchten zwischen den vielen Akten die sich auf meinem Schreibtisch türmten, den Namen "Cooper", kaum hatten  sie ihn gefunden, da zogen meine Hände die Akte aus dem Stapel.

Nervös suchte ich nach dem vielleicht ausschlaggebenden Dokument. Erleichtert atmete ich schließlich auf als ich es in den Händen hielt. Ich warf einen Blick auf meinen Computer, der mir zeigte das ich mich nun endlich anmelden konnte. Kaum hatten meine Finger das Passwort eingetippt, ging ich mit wenigen Mausklicks auf Google und tippte den Namen "Harold Cooper NYC" in die Leiste ein.

Um auf Nummer sicher zu gehen, was meine Recherche ergeben hatte lies ich meine Ergebnisse noch von dem ein oder anderen Programm überprüfen.

Kurze Zeit später schloss ich wieder meine Tür  ab und ging mit einem leichtem Lächeln auf den Lippen, in Richtung Fahrstuhl. Ab jetzt könnte ich beruhigt mein restliches Wochenende verbringen und musste keine Zweifel an meiner Entscheidung haben, die ich am Montag treffen würde.

Schließlich stand ich vor dem Fahrstuhl und tippte ungeduldig mit meiner Schuhspitze der schwarzen Pumps, die ich heute Abend trug, auf den Marmorboden.

Als sich die Fahrstuhltüren öffneten schaute ich automatisch in die Spiegelwand die sich dort befand.

Meine Wangen waren von dem Alkohol, den ich bis jetzt zu mir genommen hatte, leicht gerötet. Meine Haare jedoch lagen noch genauso perfekt ebenso wie meine Schminke, an ihrem Platz.

Plötzlich hielt der Fahrstuhl an. Verwirrt runzelte ich die Stirn und sah durch den Spiegel auf die Etagenanzeige. Diese bestätigte mir das ich noch nicht wieder unten angekommen war, wo die Feier statt fand.

Die Tür öffnete sich und offenbahrte mir eine große maskuline Gestalt, die den Blick auf den Boden gerichtet hatte, auch während er den Fahrstuhl schließlich betrat, wandte der Unbekannte seinen Blick vom Boden nicht ab.

Er schien mich nicht zu bemerken.

Als er mit seinen langen, schlanken und jedoch unglaublich maskulinen Fingern die Etage auswählen wollten, hielt er inne da ihm wohl bewusst wurde das er sich anders als er es zu erwarten schien, nicht alleine in dem Fahrstuhl befand .

Daraufhin hob er seinen Blick, offenbahrte mir dadurch sein Gesicht und mir stockte der Atem.

Aus einem sehr männlich gezeichneten Gesicht, musterten mich die wohl spannesten  Augen die ich je gesehen hatte.

Das Farbspiel aus einem unglaublich elektrisierenden grün, welches sich mit einem intensivisen blau vermischte, gar zu duellieren schien, faszinierte mich vom ersten Moment an.

Sein klingenscharfes Gesicht stand in Kontrast mit vollen und weich aussehenden samtigen Lippen.

Seine braunen Haare, die an den Seiten deutlich kürzer geschnitten waren, sahen so weich aus, dass ich sofort mit meinen Fingern hin durch fahren wollte.

Ich lies meinen Blick an ihm weiter hinunter  schweifen um fest zu stellen, wie gut ihm doch sein anscheinend maßangefertigter schwarzer Anzug, stand. Unter dem weißen Hemd konnte ich nur seinen gut gebauten Körper erahnen.

Als ich erneut einen Blick in sein Gesicht warf, konnte ich bemerken das er mich ebenfalls zu mustern schien.

Völlig unvorbereitet traf mich seine raue und jedoch samtige Stimme, sodass ich erneut vergaß wie man atmet.

"Entschuldigen Sie Miss aber der Reisverschluss ihres Kleides, ist ein Stück weiter offen, als er es vermutlich sein sollte."

Während seine Worte langsam meinen Verstand erreichten und eine leichte Röte in meinen Gesicht verursachten, strich ich meine langen gewellten Haare über meine Schultern nach vorne um zu erkennen, das mein Reissverschluss sich anscheinend selbstständig auf dem Weg nach unten gemacht hatte und nun fast meinen gesamten Rücken preisgab.

Peinlich!

"Wenn sie erlauben!?" spricht er und zeigt mit einer Handbewegung auf mein Kleid.

Ich nicke ihm stumm zu, da mein Stimme immernoch versagt.

Der namenslose Adonis macht einen Schritt auf mich zu und ich drehe mich herum sodass ich wieder in den Spiegel blicke und seinem intensiven Blick erneut begegne.

"Sowas kann auch nur mir passieren!" spreche ich ungläubig darüber aus und schüttele mit einem lachenden Ton meinen Kopf.

Nachdem  ich meine Worte ausgesprochen habe erscheint ein leichtes Grinsen auf den Lippen des Fremden.

"Zu ihrem Glück habe ich es ja noch rechtzeitig bemerkt und sie damit vor wer weiß wie vielen weiteren peinlichen Momenten, mit einem der stinkreichen Menschen, die sich da unten rumtummeln, gerettet." haucht er plötzlich in mein rechtes Ohr worauf mein Körper von einer Gänsehaut überzogen wird.

Seine Worte führen dazu das ich mir auf die Lippen beiße, weil er verdammt nocheinmal Recht hat. Zudem möchte ich mir gar nicht vorstellen was die gehobenen Gesellschaft die sich unten befindet über mich gedacht hätte.

Kurz darauf umgreift er meine Hüfte mit seinen beiden Händen und bescherrt dadurch, das mein Körper von Blitzen durchzuckt wird. Er wirft mir einen letzten Blick zu bevor er mit seiner rechten Hand den kleinen Reissverschluss meines Kleides umfasst und diesen, für mich in Zeitlupe, anffängt hochzuziehen.

Ich beobachte das ganze Geschehen im Spiegel und mir wird sein unwiderstehlichner Duft bewusst, sowie sein nach Minze riechender Atem. Als seine Finger dann auch noch meine Haut berühren ist es um mich geschehen und ich kann nicht anders als nach Luft zu schnappen, was ihm auch nicht entgeht.

Denn als ich meine Augen beim nächsten Wimpernschlag wieder öffne begegne ich seinem lodernden Blick im Spiegel der verursacht, das mir unglaublich warm wird. Was sicherlich nicht an der Innentemparatur liegt.

Aus reinem Reflex umgreifen meine Hände den kalten Stahl des Geländers, welches sich vor der Spiegelwand befindet und mein überhitzter Körper gerade dringend braucht.

Aus Scham wende ich meinen Blick dem Boden zu und hebe ihn erst wieder an als meine Haare umgriffen werden und wieder nach hinten gelegt werden.

Im nächsten Moment spühre ich seine Hände erneut an meiner Hüfte und wie diese meinen Körper umdrehen sodass sich mein Po nun gegen das Geländer drückt. Gefährlich nah meiner Hände die ich auf dem Geländer abgestützt habe landen seine Hände daneben. Meine Augen schließen sich automatisch und meine Zähne vergraben sich stärker in meiner Unterlippe, als ich seine Präsens nun nur noch mehr spühre.





*GASHI - Roses*

Judicial LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt