(Ich habe die Geschichte mit der Musik von dem Anime Violet Evergarden geschrieben. Falls ihr euch mehr hinein versetzen wollt empfehle ich die Musik im Hintergrund zu hören. Als weiterer Tipp ab dem Satz (also,mit dem) : Ich sah neben mir ein kleines lilanes Gladiolenfeld und legte mich hinein. ,Das Lied Michishirube von dem Album an machen. Und da schön langsam lesen. Ihr werdet merken ob das Tempo zur Musik passt. Ich hab den Satz auch nochmal markiert mit ••• und wirklich relativ langsam lesen)
PoV ?•
Warum sind wir hier? Was macht uns zu etwas besonderem? Was ist der Sinn?
Langsam hob ich meine linke Hand und bewegte sie. Einen Finger , zwei ,drei... Matte vereinzelte Sonnenstrahlen vielen auf sie. Das Licht brach sich durch die Blätterkronen des Waldes. Knistern und raschelnd bewegten sich die kleinen Steine und Blätter unter meinen Füßen. Barfuß lief ich den Weg entlang. Meine Füße wahren längst blutig getreten aber dies störte mich wenig. In der rechten Hand hielt ich ein Tau ,dass ich schwach hinter mir her zog. Wund geschäuert von jenem und seinen einzelnen Fasern floss die rote Milch auch aus meiner Hand und färbte das Seil.
Ist es nicht immer das selbe? Haben wir nicht alle schon aufgegeben? Gibt es denn nur einen Weg das Licht zu erreichen?
Tränen bahnten sich den Weg an meinen Wangen herunter. Nebelschwaden schwebten über den Boden und umschlangen den Wald. Teils getrocknet klebten die Tränen an meinem Hals oder vielen wie in Zeitlupe auf den Boden. Jede einzelne beobachtete ich. Jeder Aufprall war ein Lärm und nach jedem Aufprall folgte eine neue Träne.
Was mache ich in dieser Welt? Alles Maschinen die sich gleich bewegen. Alle gehen den gleichen Weg. Gibt es denn nichts schöneres für das System als Geld und Macht?
Ich sah mich. Mein Spiegelbild. Eine Träne viel in die Pfütze und mein Abbild verschwamm. Ich kniete mich hin. Blätter hingen in meinem verdreckten Gesicht. Mein Spiegelbild sah mir tief in die Augen und nickte mir zu. Dann stand es zitternd auf und ging mit mir nach vorne.
Warum hat nicht alles ein Leben verdient? Warum ist es so schwer? Warum bin ich hier? Warum? Warum? Warum wenn mich das Schicksal eh hasst?
Mit dem Blick zum Boden gewendet lief ich wie in Trance den Weg entlang und flüsterte Dinge vor mich hin. Jedes Wort raubte mir mehr von der letzten Kraft die ich noch besaß. Ich setzte einen Fuß vor den anderen und brach zusammen. Steine bohrten sich in meine Knie und ich ließ das Tau fallen.Ich nahm es in beide Hände und stand auf. Eine Schlaufe , dann das Ende da durch , etwas fester Knoten und die Schlaufe etwas nach unten ziehen. Jetzt stramm ziehen. Ich nahm das andere Ende der Schlaufe und sah nach oben zu dem riesigen , breiten und dunklen Stamm des Baumes vor mir. Sorgfältig befestigte ich das Ende an einem Ast , der gut 2 Meter über mir hing. Ich ging einige Schritte nach hinten und betrachtete mein Werk.•••Neben mir sah ich ein kleines Lilanes Gladiolen Feld und legte mich hinein•••.
Noch einmal die Natur genießen. Noch einmal an ihn denken. So schön. Doch alles Schöne wird geraubt von gierigen und geizigen Maschinen , gesteuert von Gier und Macht, Krieg, Industrie, Moderne, Zukunft, Technik.
Vorsichtig fasste ich an einen Stiel und Zog ihn heraus. Staunend betrachtete ich das Wunder an Blume. Ich ließ sie zwischen meinen Fingern umher Tanzen und reckte mein Gesicht der Sonne zu.
Warum kann nicht alles so schön sein wie hier? Warum ist der Waldrand eine Trennwand zwischen Realität und Fernsteuerung? Warum ist die Natur so stark, leidet aber unter der Last des Menschen? Warum das alles? Warum die Mühe wenn alles zerstört wird? Wie kann man hier leben wollen? Wie hab ich es verdient überhaupt zu leben? Sie sagen „Ewiges leben ist das Paradies" ich sehe es als Qual. Gefangen. Hier unten. Alleine zwischen Maschinen. Ich konnte rennen aber ich tat es nicht, wegen ihm. Doch jetzt hab ich es eingesehen. Die Last des Sozialismus und der Menschheit drückt mich auf den Boden und ich will aufstehen. Ich will frei sein. Die Flügel spreizen und weg fliegen. Weg von hier , weg von allem. Einfach frei sein. Für immer. Und falls Er mich vermissen würde darf Er nie vergessen das ich ihn liebe. Aber ich kann einfach nicht mehr. Ich will nach Hause. Über den Wolken schweben, dem Sonnenlicht entgegen sehen und ins Morgen fliegen. Ein Morgen voller Gladiolen und Natur. Voller Vögel , die mit mir fliegen. Voll schöner Momente und Frieden. Ohne Maschinen, ohne krieg, ohne Macht, ohne Geld. Ich will durch Wasserfälle fliegen , im weichen Moos liegen , ihn an der Hand halten , mit ihm durch Blumemfelder springen, im Mondschein tanzen. Ihn in den Arm nehmen. Mit Irrlichtern durch die Nacht schweben. Die Nordlichter sehen und Glücklich sein.
Langsam stand ich auf und steckte einige Gladiolen in die Schlinge. Ich schmückte sie. Dann stieg ich auf einen weiter unten liegenden Ast. Ich atmete noch einmal tief durch und legte mir das Seil um den Kopf. Mein Blick wanderte nach vorne und ich sah einen Abgrund vor mir. Nebelschwaden waren unter mir so ,dass ich den Boden des Abhangs nicht sah. Italien. Die Berge. Ein Wunder der Natur. Rechts ein Berg, links ein Berg. Tannen , die sich im Winde bogen. Ein grasendes Reh und sein Junges auf der anderen seite. Die Sonne genau vor mir. Perfekt. Der Tau glitzerte auf den Gräsern und Sonnenlicht schien auf mich herab. Ich durchdachte mein ganzes Leben noch einmal. Geburt, Einschulung, Weiterführende Schule, Meine YouTube Karriere, Er. Und mit ihm veränderte sich alles. Mir flossen wieder einige Tränen über das Gesicht. Langsam breitete ich meine Arme aus und genoss das Gefühl des frei sein. Ein leiser Windhauch strich an mir vorbei und wirbelte ein paar Blätter auf. Meine Augen hatte ich geschlossen und den Kopf in den Nacken gelegt. Er hatte alles besser gemacht. Mein langweiliges Leben bereichert. Er hatte mich verzaubert. Er hatte mir das Gute gezeigt. Er hatte mir Liebe gezeigt. Ich fing an zu lächeln und zu schluchzen. Es war eine Mischung aus lachen und weinen, bis ich noch einmal zu den Blumen und in den Himmel schaute und die Augen wieder schloss. Mit schwerem Atem ging ich einen Schritt nach vorne. Zitternd öffnete ich noch einmal kurz die Augen und funkelte die Welt an. Von hier oben. Ich hob ein Bein , setzte an und Atmete aus. Danke Welt. Danke Natur. Danke , dass ich so sterben kann. Danke für alles. Auch wenn nicht alles so schön ist wie es scheint. Und danke dir meine große Liebe. Danke das du mir gezeigt hast was es heißt zu lieben.
Und Sprung...
Endlich frei.
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Inside is more Important #kürbistumor
FanfictionLest selbst. Achtung! Traurig! Ein Two-Shot