16.Kapitel

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„Hey Kleines, warte mal" rief Harry und kam in meine Richtung gelaufen. Ich drehte mich um um zu erkennen mit wem er redete, sah allerdings niemanden. Als ich mich wieder umdrehte, erschrak ich leicht, da er schon vor mir stand. Schnell trat ich einen Schritt zurück und er lachte kurz auf. „Ja ich rede mit dir. Du bist irgendwie lustig." ‚Und du komisch.' dachte ich mir, sagte jedoch nichts. Warum redete er überhaupt mit mir? „Was möchtest du?" fragte ich und versuchte freundlich zu klingen. Der Typ kam mir nicht gerade gelegen, da ich eigentlich gerade auf dem Weg nach Hause war um etwas zu essen und danach direkt zur Arbeit musste. Und wenn mein Chef eines hasste, war es Unpünktlichkeit. „Bist du in Eile?" fragte er zögernd. „Eigentlich schon, ich muss zur Arbeit aber wenn du dich kurz fasst kann ich dir noch kurz zuhören." antwortete ich ehrlich. Er stieß ein gedämpftes Lachen aus. „Sehr gut." Was im nächsten Moment passierte realisierte ich erst mal gar nicht. Harry drängte mich zur Wand, presste mich dagegen und nahm mich zwischen seinen Armen gefangen. Er musterte mich mit einem dreckigen Grinsen von Kopf bis Fuß und ich merkte dass er mir viel zu nah stand als dass es mir lieb war. Ich war ein wenig eingeschüchtert und wusste nicht wie ich reagieren sollte, weswegen ich einfach nur stocksteif dastand und es über mich ergehen ließ. „W-was willst du?" stotterte ich. Wieder lachte er, diesmal etwas lauter. „Bei JP läuft am Samstag ne Party und jeder aus unserer Gruppe darf 5 Leute einladen. Ich wollte fragen ob du Lust hättest zu kommen?" er griff nach einer Haarsträhne die mir ins Gesicht hing und strich sie mir hinters Ohr. Was sollte das denn jetzt? Ich konnte mich immer noch nicht regen, obwohl mir die Situation mehr als unangenehm war. Anscheinend war ich zu lange still, denn er schaute mich nun mit einem intensiven, wartenden Blick an. Auf einmal ertönte eine wunderschöne Stimme, die mir nur allzu bekannt war und augenblicklich wurde ich etwas entspannter. „Was genau soll's denn werden wenn's fertig ist, Williams?" fragte Aiden ziemlich harsch, trat hinter einer Säule hervor und kam nun direkt auf uns zugelaufen. Warum kam er jetzt genau zu diesem Zeitpunkt hinter einer Säule hervor? Das war irgendwie verdächtig. An der Art, wie er Harrys Nachnamen aussprach merkte man wie sehr er ihn nicht ausstehen konnte. „Chill, ich hätte ihr sowieso nichts getan." erwiderte Harry mindestens genauso unfreundlich und entfernte sich augenrollend von mir. Die beiden schienen sich echt nicht ausstehen zu können. „Du hast meine Frage nicht beantwortet." Aiden stand mittlerweile fast direkt neben mir, verschränkte nun die Arme vor der Brust und schaute Harry mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ich hab sie nur zu unserer Party am Samstag eingeladen, da du ja nicht die Eier dazu hast." sagte Harry mit einem dreckigen Grinsen und verschränkte nun ebenfalls die Arme vor der Brust. Oha. Das hat er grad nicht ernsthaft gesagt. Ich sah zu Aiden. Sein Kiefermuskel war angespannt und auch sonst war ihm die Wut ins Gesicht geschrieben. Man, er sah gefährlich gut aus wenn er wütend war... Ähm. Zurück zum Thema. „Ich hatte vor, sie zu fragen aber ich hab gerade wichtigeres zu tun als irgendwelche Leute einzuladen. Das mit der Party steht erst seit der Mittagspause fest, aber du kleines armseliges Würstchen hast anscheinend solche Angst, dass Alle die du fragst dich abservieren werden, dass du Alles und Jeden was nicht bei 3 aufm Baum und stark genug ist sich zu wehren bedrängst wenn niemand anderes da ist um was davon mitzubekommen. Starke Leistung, Williams. Und was deine große Klappe betrifft", er zog langsam seine schwarze Lederjacke aus, „Von mir aus können wir das hier und jetzt klären. Dann sehen wir wer von uns keine Eier hat." Stille. Daaaaaamn son. Schätze das hat Harry nicht erwartet.
Auf einmal lachte er. Aber es war kein normales, sondern eher ein nervöses, gefaketes Lachen. „Ach, Aiden. Du bist schon echt ein lustiger Typ." langsam entfernte er sich von uns. Sag bloß der hatte Angst. „Ach ja, Kaya, sag mir Bescheid falls du kommst" rief er mir grinsend zu, winkte und lief dann schnell in Richtung Bushaltestellen. Ne, oder? Er traute sich nach dieser Aktion noch mit mir zu reden? Man, der war echt armselig.

Nun waren wir zu zweit.
Eine unangenehme Stille breitete sich aus und keiner wusste was er sagen sollte. „Danke fürs Helfen, aber das hätte ich bestimmt auch allein hinbekommen..." murmelte ich nach einiger Zeit, um die Stille zu durchbrechen. „Kein Problem, ich bin mir sicher dass du es auch allein hinbekommen hättest aber er hat dich bedrängt... und dann brannten mir alle Sicherungen durch." sagte er schüchtern und kratzte sich am Nacken. Das konnte doch unmöglich der selbe Mensch wie vor 5 Minuten sein. „Völlig verständlich, ich mag ihn auch nicht." sagte ich schmunzelnd. Jetzt lächelte auch Aiden und es war das schönste Lächeln überhaupt. „Also wie war das jetzt mit der Party?" fragte ich um vom Thema abzulenken und da ich nicht wirklich verstand warum die mich überhaupt einladen wollten. „Jay schmeißt am Samstag ne Party bei sich zuhause und wir haben uns geeinigt, dieses Mal nicht so groß zu feiern, deswegen darf jeder von uns 5 Leute mitbringen. Eigentlich wollte ich dich fragen, aber dieser Spast kam mir anscheinend zuvor." sagte er und spannte sich wieder etwas an. Irgendwie war ich total geschmeichelt von der Tatsache dass Aiden mich einladen wollte, als eine von nur 5 Personen. „Ich hatte eh nicht vor Harrys Einladung anzunehmen" meinte ich schnell. „Würdest du kommen wenn ich dich einladen würde?" fragte Aiden etwas zögerlich. „Ich weiß nicht... ich kenne dort ja niemanden" sagte ich etwas nervös und schaute zu Boden. Sonst war ich doch auch immer so selbstsicher, was machte dieser Typ nur mit mir? „Und wenn ich dich und deine Freundin einlade? Die vom Starbucks?" fragte er, er schien mich wirklich dabeihaben zu wollen. „Schätze schon... Ich frage sie mal, und Danke schonmal für die Einladung." gab ich schließlich nach. „Cool. Und kein Problem." Er lächelte mich mal wieder an und ich musste stark den Drang unterbinden, ihn zu fotografieren und als Hintergrundbild auf meinem Handy zu benutzen. „Was machst du jetzt noch?" „Ich gehe nachhause um was zu essen und dann... Naja danach gehe ich arbeiten" antwortete ich ehrlich. „Wo arbeitest du denn?" fragte er und schien wirklich interessiert. „Beim Chez Marie" „Echt? Das ist eins meiner Lieblingsrestaurants! Vielleicht sehen wir uns ja mal" sagte er erfreut. Ich kicherte nur weil er sich auf einmal benahm wie ein Kleinkind. „Möchtest du vielleicht jetzt etwas mit mir essen gehen? Ich lade dich ein" Er wollte echt was mit mir essen gehen? Sollte ich das Angebot annehmen? Naja... Ehrlich gesagt fühlte ich mich in seiner Nähe wohl und ich hatte eh nichts zu verlieren. „Gerne, aber ich bezahle mein Essen selbst" Ich wurde noch nie von einem Jungen zum Essen eingeladen und wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. „Cool" Er grinste mich an, nahm auf Einmal meine Hand und zog mich irgendwohin.


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Hey Leute,
das erste (hoffentlich) einigermaßen interessante Kapitel, ich hoffe es gefällt euch :)

Please (don't) Save me.Where stories live. Discover now