› 17 ‹

139 10 6
                                    

The dinner

Der Zauber der Situation brach durch mein Handeln ab, ich flüchtete hastig aus dem Raum und schritt gerade aus zur Haustür.

Unerwarteterweise öffnete sich die besagte Tür, gerade als ich die Türklinke betätigen wollte. Verwirrt musterte ich die beiden Personen die mir dann erschienen. "Ach hallo, Manu. Dich haben wir hier ja schon lang nicht mehr begrüßen dürfen.", schallten die Worte von Taddls Mutter in meinen Ohren wieder.

Ich setzte ein erzwungenes Lächeln auf, und begrüßte sie ebenfalls. "Schatz, sei nicht so unhöflich.", strafte sie ihren Ehemann. Dieser schaute von seinem Handy auf, und nickte mir zu.

Danach tauchte er wieder in seine Arbeitswelt ab. Ich konnte noch nie verstehen, wie man es schaffen konnte, soviel Zeit in die Arbeit zu stecken.

Früher schworr mir in meinem Kopf oft die Frage, wie die beiden es geschafft hatten, Taddl groß zuziehen. Dies war tatsächlich eine Lücke in meinem Wissen über ihm.

Seine Kindheit blieb mir bis heute ein Mysterium.

"Ja, ehm, ich wollte auch gerade gehen. Aber war schön sie noch einmal anzutreffen.", versuchte ich mich raus zu reden.

"Das passt sich gut, ich muss noch wichtige Telefonate führen. Aber komm doch bald wieder - wie wäre es mit einem Abendessen morgen? Bring doch deine Eltern mit.", schlug sie vor.

Schwer musste ich schlucken. Sie schienen nie etwas von dem Unfall mitbekommen zu haben. Doch bevor ich antworten oder gar erklären konnte, was meine Gedanken dazu waren, sprach sie weiter.

Leicht frustriert schnaubte ich auf, während ich anfing ihr zuzuhören und mich gleichzeitig zu fragen ob Taddl mir gar nicht hinterher wollte - wäre er dann nicht schon hier, um mich aus dieser Situation zu retten?

"Was hältst du davon?", fragte sie ihren neben sich stehenden Ehemann, welcher zustimmend nickte, mich daraufhin mit einem weiteren flüchtigem Blick betrachtete und dann etwas murmelte, bis er in Richtung des Büros verschwand.

"Dann wäre das ja geklärt, bis morgen." Bevor ich mich umsehen konnte, stand ich auch schon vor der Tür und war mir gar nicht sicher was gerade passiert war.

[❁❁❁]

"Manu! Endlich bist du wieder hier, ich war ja so besorgt.", knuffte und knuddelte Tante Elli mich, als ich die Wohnungstür aufschloss und meinen Fuß in die Wohnung setzte.

Erleichterung schoss durch jede Ader meines Körpers - jede Zelle war wieder glücklich. "Du wirkst aufgelöst. Setzt dich, ich erwarte eine Erklärung. Du bist dir schon im Klaren dass ich dieses Verhalten dir nicht durch gehen lassen kann?"

"Du schlüpfst immer mehr in die Rolle eines Elternteils.", schmunzelte ich, und auch sie lachte wieder. Trotz allem, entschuldigte ich mich danach bei ihr. Die nächste halbe Stunde hörte sie mir gespannt und oft verwundert oder mitleidig zu, wie ich ihr die Ereignisse der letzten 24- Stunden erklärte und dabei kein einziges Detail ausließ.

"Kannst du morgen Abend mit mir dorthin kommen, und mit seiner Mutter über.. meine Eltern reden?", murmelte ich am Ende. Diese Frage zu stellen war mir sichtlich unangenehm. Ich konnte einfach nicht vor anderen über meine Eltern reden.

Bisher hatte ich das nur bei ihr geschafft - und bei meinem Freund. Ex Freund, fester Freund? Darüber musste ich mir auch noch Sorgen machen.

"Das schaffen wir beide schon zusammen, mh? Dann treffe ich wohl auch mal die Eltern von dem berüchtigten Taddl und sehe wie er so lebt.", scherzte sie und ich stimmte in ihre fröhliche und leichte Stimmung mit ein.

Liebe hasst mich » Kürbistumor oder Glpaddl?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt