*Kapitel 68 (203) Ein super Tag! Teil II

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Währenddessen
In der Stadt
Im Museum
Naturbiologische-Ausstellung

Ein super Tag! Teil II

Andreas und er gingen dicht an dicht durch die schönen Gänge, überall hingen Bilder oder standen Vitrinen herum. Hier ein Geweih eines urzeitlichen Tieres, gegenübergestellt eines heutigen Geweihes. Dort die Zähne eines Säbelzahntigers, gegenüber den Zähnen heutiger Tiger, welche auch schon angst-einflößend sein konnten. 

Unter dem Nachbau eines Wales, der an der Decke hing, blieben sie stehen und sahen nach oben.

Gewaltig, war alles was Casimir sich dachte.

Kurz sah er zu Andreas. Vorsichtig fingerte er nach der Hand seines Mannes. Er war sonst nicht zimperlich bei Berührungen, doch war er sich nicht sicher, ob Andreas seine Hand in der Öffentlichkeit halten wollte.

Er berührte Andreas Handrücken, dann dessen kleinen Finger.

Andreas lächelte, bewegte seine Hand und schloss sie um Casimirs Hand, dann fragte er leise, immer noch den Wal betrachtend: "Wieso zierst du dich so? Hast du vergessen, dass wir jede Nacht ein Bett teilen?"

Casimir schmunzelte, dann rückte er näher an André heran, sodass auch ihre Oberarme sich nun berührten und ihre Unterarme sich umeinander drehten.

"Nein, ich war mir nur nicht sicher, ob du es in der Öffentlichkeit zeigen willst..."

"Ich schäme mich nicht", jetzt drehte er den Kopf zu ihm und sagte leise: "Ich bin sehr glücklich mit dir. Alle dürfen das sehen!"

Casimir schmolz das Herz, er nickte und lehnte seinen Kopf an die Schulter seines Mannes, dann blickte er wieder nach oben und zeigte mit der linken – seiner freien – Hand nach oben und fragte: "Wie groß ist das Herz eines solchen Wales?"

Andreas musste nicht nach der Tafel suchen, auf der solche Daten standen, das wusste Casimir, denn sein Professor war ein sehr gebildeter Mann.

Fakten wie die Größe des Herzens eines Blauwales wusste er.

Der dreißig Meter lange Nachbau eines Blauwales war schon gewaltig, aber wenn er darüber nachdachte, dass diese Meeressäuger rund zweihundert Tonnen wogen, musste er einfach wissen wie groß dessen Herz war.

"Sein Herz ist etwa so groß wie ein VW-Käfer. Wir könnten also darin sitzen", sagte sein kluger Ire.

"Und wie viel Liter Blut pumpt es durch den Körper?", fragte Casimir, einfach, weil er gerne mit André sprach und diesen dies zu freuen schien.

"Sein Herz schlägt zwischen zwei und sechs Mal die Minute, hierbei werden etwa zweitausend bis fünftausend Liter Blut pro Minute durch den Körper gepresst. Wobei er ein Blutvolumen von siebentausend bis siebentausend-fünfhundert Litern hat."

"Beeindruckend", sagte Casimir, "Und wie alt werden sie?"

"Etwa achtzig bis hundertzehn Jahre."

"Wow! Und sind sie intelligent?"

"Hm", sagte Andreas und sah lächelnd zu ihm, als Casimir seinen Blick interessiert erwiderte fuhr er fort: "Ich denke schon. Wobei Blauwale an sich Einzelgänger sind. Aber Walarten, die in Gruppen leben sollen ein ausgeprägtes Sozialverhalten haben, was von großer Intelligenz zeugt. Außerdem spielen Wale und Delfine und angeblich ist spielerisches Verhalten ein Zeichen von großer Intelligenz."

"Wie Affen?"

"Ja womöglich, aber sie verwenden freilich keine Werkzeuge und ich weiß auch nicht ob Wale die Gruppen bilden, wie Elefanten oder Löwen es tun, die Kindererziehung aufteilen. Das muss ich tatsächlich noch lernen. Benjamin wird mich so etwas bestimmt noch fragen", er lachte, "Aber klüger als der Junge bin ich sowieso nicht."

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt