Beside You

Say Yes!

August 2013 

Die große Reisetasche hing schwer über meiner Schulter und der Koffer an meiner linken Hand schien 50 Kilo zu wiegen. Mühsam schleppte ich beides, plus meine Handtasche die Treppe zu der Dachboden Wohnung, in einem kleinen Hochhaus in Londons Mitte hoch.

Noch 7 Stufen und ich hatte mein Ziel erreicht. 

Ich hatte so lange drauf gewartet Zayn wieder in meine Arme schließen zu können. Die Tour machte mich echt fertig. Natürlich machte es Spaß mit den Mädels die Bühne zu rocken, doch das viele reisen und die Entfernung zu meiner Familie, sowie zu Zayn war echt schlimm.

Auch Zayn war auf Tour und wenn ich dann mal frei hatte, war er am anderen Ende der Welt und anders herum genauso. Doch dieses Wochenende hatte es geklappt und als Zayn mich angerufen hatte, um mir zu sagen, dass er frei bekommen hatte, habe ich sofort alles stehen und liegen gelassen und habe einen Flug nach London gebucht.

Vor einer dreiviertel Stunde war ich dann nach 11 Stunden fliegen gelandet. Nachdem ich mit dem nicht grade leichten Gepäck durch den Flughafen geirrt war, habe ich den Taxistand gefunden. Gott sei Dank war eine freies Taxi da. Mein Gepäck habe ich einfach in den Kofferraum geworfen und dem Taxifahrer total gestresst noch die Adresse genannt. Der ist beeindruckend schnell durch den Londoner Abendverkehr gekommen und hat mich dann bei der Wohnung raus gelassen.

Zayn konnte mich, aus irgendeinem Grund den er mir nicht nennen wollte nicht abholen.

Mit letzter Kraft ging ich die letzten Stufen hoch und kramte in meiner Tasche nach meinem Schlüsselbund, mit der quitschgelben Sonnenblume als Anhänger.

Mühsam öffnete ich die gemaserte Holztür zu unserer Wohnung un sofort schlug mir Zany's herbes Männerparfüm entgegen. Unwillkürlich musste ich lächeln. Wie ich diesen Geruch vermisst hatte.

Schnell ging ich ganz durch die Tür und trat in den Flur, der in dunklem Rot gestrichen war.

Zayn hatte drauf bestanden selber zu streichen. Mit selbst gebastelten Papierhut aus Zeitung hatte er eine halbe Stunde gestrichen, bis ihm langweilig wurde und er maulend aufgehört hatte. Ich musste ihm Pizza und einen Striptease versprechen damit er weiter machte. Das hatte sogar geklappt und zwei Stunden später war der Flur fertig.

Die alten Dielen knarzten unter meinen Schritten. Auf Fußspitzen schlich ich den Flur entlang. Meinen Koffer und die Reisetasche, sowie meine Handtasche ließ ich einfach irgendwo stehen.

Aus der Küche war leises Gesumme zu hören und leise ging ich durch den Flur auf die weiße Tür zu. Als ich näher lauschte, erkannte ich das Zayn leise 'Wings' sang. Seine Stimme passte nicht so ganz zum Lied, trotzdem liebte ich es wie er unser Lied sang. 

Leise drückte ich die Tür ein bisschen weiter auf und trat in die Küche. Zayn stand mit dem Rücken zu mir, so legte ich ihm von hinten meine Hände über die Augen und drückte ihm einen Kuss auf den Nacken. "Hallo." flüsterte ich leise. Erschrocken zuckte Zayn zusammen und drehte sich zu mir. 

Ein unglaublich schönes Lächeln erschien in seinem Gesicht und ich bemerkte die kleinen Schmetterlinge in meinem Bauch tanzen. Ich lehnte mich vor und drückte meine Lippen auf seine.

"Hallo Pringle." hauchte Zayn gegen meine Lippen. Empört schlug ich ihm gegen den Arm. "Nenn mich nicht so!" Zayn fing an zu lachen. "Ich hab dich vermisst!" Damit drückte er mir noch einen Kuss auf die Lippen und drehte sich dann wieder zum Herd, auf dem ein Topf am köcheln war. "Ich dich auch! Was machst du da?" fragte ich neugierig. "Lass dich überraschen. Der Tisch im Wohnzimmer ist schon gedeckt, du kannst dich schon mal setzen. Ich komm gleich mit dem Essen." Überrascht nickte ich und ging durch eine zweite Tür ins Wohnzimmer.