ᴰᴱᵛᴵᴸɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ (old Ver.)

｢ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 18 /ταє｣

Unglaubwürdig sehe ich ihn mit weit aufgerissen Augen an und muss erstmal das was er von sich gab, verarbeiten. Denn ich kann es nicht nachvollziehen, dass er womöglich nun meinetwegen seine Arbeit vernachlässigt und um mich kümmern möchte. Jedoch was das mit dem Duschen betrifft hat er Recht, denn tatsächlich kann ich jetzt eine angenehme Dusche vertragen, um ebenfalls auf andere Gedanken zu kommen.

Ich bin erleichtert, dass ich nicht alles erzählen musste, was in der Nacht geschah, denn auch so wusste er, welch schreckliches Verbrechen passierte und wie dermaßen ich unter den Folgen leide. Mir ist ebenfalls bewusst, wie praktisch zielbewusst er auf mein Arm mit dem Verband achtet und sicher schon interpretiert, was ich angestellt habe. Durch seine intensiven Blick ist es mir schlagartig peinlich wie dumm ich war, mich selbst zu verletzten, denn dies brachte mich nun mal nicht weiter.

Doch bewundere ich gerade, wie er mir klar macht, nicht an die Hoffnung zu zweifeln und immer meinen Weg weiter treu zu bleiben. Ich bin wirklich von ihm fasziniert und zu hundert prozent sicher, ihn als meinen Vorbild anzusehen. Genau auf so einen wie ihn habe ich jahrelang gebettet, dass dieser mir den Lichtstrahl zur Freiheit zeigt, indem ich ein glückliches Leben, ohne Furcht und Angst leben kann. Unfassbar, dass doch meine Gebete erhört worden sind und mir diesen Menschen als Begleiter gebracht wurden ist.

｢✬｣

Nach einer kleinen Diskussion, erhebe ich mich von der Couch und gehe seine Aufforderung nach, duschen zu gehen. Deshalb meine ich ihm noch schnell, dass er sich in der Küche bedienen kann, aber nichts wirklich gibt. Solange muss er eben warten bis ich mit dem duschen fertig bin.

Er hat zum Glück keine Einwände und versichert mir, mir ausreichlich Zeit zu lassen, da es kein Grund für Hektik gibt. Doch beim überlegen, fällt mir wie vom Blitzschlag ein, dass ich heute zur Uni muss und schon längst zu spät bin.

Da ich aber die Kraft zum gehen und die Motivation fehlt, entscheide ich mich, mich einfach dort krank zu melden, denn vermissen wird mich eh keiner. Noch bevor ich den Wohnzimmer verlasse, richte ich ihm aus, dass er sich gerne umsehen kann, aber hier nichts wunderbares finden wird.

Er sagt dazu nichts, sondern gibt wenn schon ein leichtes Kopfnicken von sich ehe er sich ebenfalls von der Couch erhebt und beginnt, den Wohnzimmer genau ins Auge zu nehmen. Etwas eigenartig ist es dennoch schon, einer mir noch fremden Person, in der Wohnung frei herum laufen zu lassen, aber ihn rauszuwerfen kann und will ich ihn nicht.

Ohne weiteres von mir zu geben, laufe ich hastig ins Schlafzimmer, wo ich frische Kleidung aus einem der Regale nehme und schnell zum Badezimmer Hetze. Da innen entkleide ich mich von meinen Schlafsachen und steige direkt in die Dusche, wo ich das Wasser anmache und mich ausgiebig dusche. Tatsächlich bringt mir diesen Augenblick was, in der ich ruhig an alles nackdenken kann und mich von nichts anderem ablenke. Aber die Tatsache, dass sich einige Räume entfernt, ein wohl reicher Geschäftsmann aufhält, der keine Informationen über mich hat und dennoch an meiner Seite bleibt.

Ich freue mich enorm, dass er nur meinetwegen nicht zu Arbeit geht, denn dies kann nur bedeuten, das ich ihm wichtiger bin. So langsam wachsen in meinem Inneren einigen Schwärmereien für den dunklen Haarigen und durchaus stelle ich mir eine wunderschöne Zeit mit ihm vor. Leider traurig ist der Fakt, dass dies bloß in meiner blühenden Fantasie abspielt, denn eine Romanze mit mir einzugehen, wäre für ihm unter seinem riesen Niveau.

｢✬｣

Nach dem Duschen, steige ich aus der Duschkabine aus und trockne mich leicht angeschlagen ab, ziehe mich daraufhin an und föhne mir letztlich die Haare. Den Verband, welchen ich noch vor dem Waschgang abnahm, werfe ich in den Mülleimer, da dieser nicht mehr brauchbar ist und benötigt wird, da die Blutungen stoppte und das restliche Blut beim waschen, weggewaschen wurde. Zu guter letzt verdecke ich mein verheultes Gesicht mit reichlich Makeup ab und verlasse danach das Badezimmer.