Dank Rin und Yukio Schafte ich es zum Wohnheim zurück, wahrscheinlich wäre ich noch eine ganze weile herum geirrt in der Hoffnung den richtigen Weg zu finden. Lustiger weise lagen unsere Zimmer genau gegenüber. ,,Bis Morgen Ame!" Rin grinste breit und folgte dann Yukio welcher bereits ihre Räumlichkeiten betreten hatte ,,Oh ja.. bis.." Wam! Da viel die Tür ins schloss ,,Morgen.." seufzend blieb ich im dunklen Flur zurück und betrat dann schließlich mein Zimmer. Zwiebel erwartete mich bereits und sprang in meine Arme um mir einmal quer über das Gesicht zu schlecken. Verwundert erstarrte ich, solch eine herzliche und freundliche Begrüßung hatte ich noch nie bekommen meist wurde meine Anwesenheit still schweigend zur Kenntnis genommen. Der Hobgoblin musterte mich kritisch , vor allem das viele Blut auf meinem Hemd schien ihm garnicht zu gefallen ,,Ich hatte Nasenbluten aber es geht mir gut! "beruhigte ich ihn und fing an sein Öhrchen zu kraulen, bis plötzlich sein Bauch anfing zu knurren. Betroffen sah ich ihn an ,,Tut mir leid aber ich hab nichts zu Essen." meinte ich betreten und wie zur Unterstreichung knurrte auch mein Magen. ,,Hey du kannst dir doch in der Stadt was besorgen oder nicht?" fragend sah ich ihn an. Zwiebel knurrte was ich als Zustimmung sah. Also öffnete ich ihm ein Fenster und sah zu wie er in der Dämmerung verschwand. Ich machte mich daran meinen Seesack zu öffnen und auszuräumen. Meine Kaputten und abgetragenen Klamotten wanderten in den Schrank, so wie die drei Handtücher welche mir gehörten, dann waren da noch mein Kulturbeutel, zwei Flaschen Shampoo welche ich bereits mit Wasser gestreckt hatte um nicht wieder neues kaufen zu müssen und mein größter Schatz zwei zerflederte Taschenbücher und einen zerbeulten Wecker, mehr besaß ich nicht. In einem Schub des Schreibtisches entdeckte ich die Schulbücher und atmete erleichtert auf, wenigstens die musste ich nicht selber Kaufen gehen. Entschlossen nahm ich mir mein Duschzeug und zwei Handtücher, so wie neue Wechsel Klamotten und machte mich auf den weg in das Gemeinschaftsbad im Erdgeschoss. Meine Sachen wanderten in einen der Körbe welche in den Schließfächern waren. Jedoch fühlte ich mich so splitterfasernackt nicht wohl und schlang mir ein Handtuch um die Hüften. Erst jetzt hatte ich genug Zeit um mich ausgiebig zu betrachten. Meine Arme waren versehen mit vielen kleinen Narben, manche waren sachte kaum sichtbar und klein, andere waren Tief und zogen sich in einem Wütenden Zickzack über meine Haut. Mein ganzer Körper war übersäht mit Narben und von den meisten wusste ich nicht einmal woher ich sie hatte. Vor allem die auf dem Rücken waren schlimm. Lange rote gerade Narben und dann noch diese Narbe welche auf der gleich höhe war wie die auf meiner Brust und auch identisch aussah. Einer der Ärzte zu denen man mich wegen all der Narben und meiner Amnesie schleppte sagte damals zur Heimleiterin das mein Torso von irgendwas durchstoßen wurde und das es ein wunder sei das ich überhaupt noch lebte den eigentlich müsste es damals auch mein Herz durchbohrt haben. Damals hatte ich es nicht verstanden und heute machte ich mir keine großen Gedanken mehr darüber die Narbe war halt da, stand für die zeit vor dem Waisenheim an die ich mich nicht erinnern konnte. Mit meiner Shampoo Flasche verschwand ich unter einer der Duschen, hängte das Handtuch vor die Kabine und zog den Vorhang zu. Zu erst war das Wasser eisig kalt und dann nach einer gefühlten Ewigkeit wurde es endlich warm. Ich konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken, zu lange schon war es her das ich warmes Wasser zum Duschen hatte und meiner verspannten und vernarbten Haut tat das auch gut. Da ich jedoch nicht all zu viel Zeit vertrödeln wollte nahm ich mir was von der Shampoo-Wasser-Pampe und klatschte es mir aufs Haar, das war das gute an kurzen Haaren sie brauchten wenig Pflege. Nach dem Waschen rubbelte ich sie kurz mit dem Handtuch trocken und schlang es mir danach wieder um die Hüften. Es war mir egal ob mich jemand so sah, da ich oberhalb eh einem Jungen glich. Fix schlüpfte ich in meine weite und lange Boxershorts, die waren einfach bequemer als die normale Mädchenunterwäsche und anschließend in die Kaputte Hose. Dan noch das Unterhemd und ich war angezogen. Mit meinen Sachen tappte ich barfuß wieder nach oben in mein Zimmer und zu meinem erstaunen war Zwiebel wieder da und selbst das war nicht alles, auf meinem Schreibtisch lag ein Apfel und ein leicht an gesabbertes Sandwich. Auffordernd sah der Hobgoblin zwischen mir und dem Essen hin und her bis ich erkannte das es für mich war. Gerührt bedankte ich mich bei dem Kobold und fing an zu essen, die Dämonenspucke welche am Essen haftete störte mich keineswegs, schon weitaus widerlichere Sachen hatte ich bereits essen müssen. Mit gefülltem Magen machte ich mich daran das Bett zu machen, die Bezüge drüber zu ziehen und das Kissen aufzuklopfen, auf dem sich Zwiebel auch gleich nieder ließ. Doch noch konnte ich nicht ruhen, es gab da was das ich zuvor noch erledigen musste, erst dann konnte ich schlafen. Einerseits war da mein Blut besudeltes Hemd und die Hausaufgaben für Heute welche ich noch machen musste. noch ein wenig unsicher trat ich auf den Flur hinaus und klopfte bei den Okumura Zwillingen an. Es war Yukio welcher mir öffnete ,,Ja wie kann ich dir Helfen?" fragte er mich freundlich ,,Ähm ich hab da doch dieses Hemd, du weißt schon das Blutige weißt du wo ich es waschen kann?" fragte ich ihn ,,Nun es gibt im Keller eine Waschküche, aber ich würde dir raten es weg zu werfen, Blutflecken vor allem wen es so viel Blut ist gehen schlecht bis garnicht raus." riet er mir. Ich hingegen konnte ihn nur gequält anlächeln ,,Ich hab nur diese beiden Hemden von daher werde ich wohl Waschen müssen bis mir die Hände weh tun. Eine gute Nacht euch zwei! Ach und danke noch mal." damit drehte ich mich wieder um und verschwand in meinem Zimmer um mir das Hemd zu schnappen und damit in den Keller zu tapsen und es in die Waschmaschine zu stopfen. Hoffentlich war das morgen wieder sauber. Anschließend setzte ich mich dann an die Hausaufgaben und stellte mir dann Hundemüde wie ich war den Wecker damit ich nicht all zu spät aufstand. Was ein glück das der normale Unterricht Morgen noch nicht anfing, so konnte ich wenigstens noch ein wenig schlaf nachholen. ich entkleidete mich wieder bis auf die Unterhose und legte mich zu Zwiebel ins Bett. Der Hobgoblin kuschelte sich an mich und ich seufzte zufrieden auf, so könnte es doch immer sein.
,,Grrmpf!" durch einen Schlag in die Seite wurde ich am nächsten Morgen wach. Erschrocken setzte ich mich auf und versuchte den Ursprung des Schlags zu finden was auch garnicht lange dauerte. Da ich erneut einen in die Seite Kassierte, Übeltäter war Zwiebel welcher anscheinend sehr lebhaft träumte. Schmunzelnd strich ich ihm über den Kopf und erhob mich laut Gähnend, eigentlich war es noch viel zu früh aber nun würde ich wohl keinen Schlaf mehr finden vor allem bei diesem Wühlonkel neben mir. noch immer ein wenig schlaftrunken zog ich mir die Unterhose ein wenig höher, kratzte mich und trat mit dem Schlüssel im Gepäck auf den noch Dunklen Flur hinaus um mein Hemd aus der Waschküche zu hohlen. Es war nicht weiß geworden, noch immer waren Leicht rosa Flecken auf der Vorderseite, besser würde es wohl nicht gehen vor allem nicht mit den Waschmitteln von hier. Hätte ich doch bloß kein Nasenbluten bekommen, dann wäre mir das nun erspart geblieben. Leicht deprimiert auf das Hemd starrend achtete ich nicht darauf wo ich hin lief und lief direkt in jemanden hinein. ,,Oaps Tschuldigung!" brachte ich hervor und als ich aufsah stand ich Yukio gegenüber ,,oh guten Morgen !" ich ignorierte seinen entsetzten und zu tiefst erschütterten Blick gänzlich und schlüpfte an ihm vorbei. Nicht merkend das er mir hinterher sah und sein Handy zückte um sich mit jemandem zu besprechen. In meinem Zimmer dann war Zwiebel schon wach und auch nicht untätig gewesen. Wieder lag auf meinem tisch ein an gesabbertes Brötchen, oh jeh ich sollte mir einen Nebenjob besorgen ich konnte ja nicht immer zulassen das Zwiebel auf Diebestour ging und irgend welchen armen Leuten das Essen klaute. Es war mir eh schon unangenehm das ich nicht mal mich und meinen Freund ordentlich versorgen konnte nicht nur im sinne von Verpflegung sondern auch alles andere. Aber ob ich einen Job bekommen würde war auch eher fraglich, da ich bis spät am Nachmittag schule hatte und es glaub ich auch gegen die Schulregeln verstieß. Ich würde mich wohl mit Herr Faust zusammen setzen müssen, vielleicht konnte er mir Helfen, oder es zumindest erlauben. ,,Hach Zwiebelchen wir kriegen das schon hin irgendwie." meinte ich und lächelte, naja ich versuchte es zumindest. Zwiebel sprang auf meinen Kopf und blieb dort liegen, die Arme und beine nach unten baumelnd. Er war fast wie ein Hut, nur etwas schwerer und auch ein wenig Miefend, ich sollte ihn vielleicht mal Baden, am besten Heute Abend .. oder besser gleich! So lang er noch nichts Ahnte.
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Schwarze Flügel
RomanceAme ist tollpatschig hat keinen Orientierungssinn und vor allem eine große liebe für Dämonen. Als sie an die Heiligkreuzakademie kommt um ihr Leben von Grund auf zu ändern. Für sich einstehen, Freunde finden und endlich einmal glücklich sein. Jedoch...