Nervös zupfe ich an meinem weinroten, knielangen Kleid herum. Um mein Handgelenk ist ein breites rotes Samtarmband, verschlossen durch ein goldenes Kettchen, an dessen Verschluss ich jetzt herumspiele.
Nichts und Niemand könnte mich jetzt beruhigen.
Ich hörte wie die Musik verstummt und ein tosender Applaus ist zu hören.
Mein Name wurde genannt, dass war mein Stichwort, der Moderator hält das Publikum noch solange hin bis ich meine Position einnehme.
Aber ich sitze hier noch wie gelähmt auf der schwarzen Kiste und sage nichts, als ich plötzlich die Stimme bemerke. jemand redet auf mich ein, es meine Mutter sie nimmt meine Handgelenke und bedeutet mir so aufzustehen.
Ich stand auf und musste ihr so in die Augen gucken. Ich drehe mich weg und ohne zu realisieren was ich hier überhaupt tue, gehe ich zu dem kleinen weißen Kreuz, dass als Markierung auf dem Boden mit weißem Papierklebeband aufgeklebt war und ich stelle mich mit meinem linken Fuß darauf. Ich stehe jetzt direkt hinter dem roten Vorhang in der Mitte des Teils der Bühne, der sich noch hinter dem Vorhang befindet.
Kurz darauf läuft ein Mann mit Headset ganz in schwarz gekleidet an mir vorbei drückte mir ein Mikrophon in die Hand
Gleich darauf spricht er in sein Headset ich hörte nur so etwas wie "...ist bereit ...Vorhang auf ..."
Der riesige Vorhang geht mit einem leisen mechanischen Summen langsam auf. Die Menge blickt still erwartend und gespannt auf die Bühne, nein auf mich, sie starren mich alle an. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Ich schaue zuerst auf meine Füße und hebe meinen Arm ein wenig an und blicke das Mikrofon an die kleine Lampe an der Seite leuchtet schwach blau auf ich schaue hoch aber ich kann nicht viel des Publikums erkennen durch das gleißende Licht der Scheinwerfer die alle direkt auf mich gerichtet waren. Zuletzt sehe ich nach links dort steht der Moderator der mir hektisch bedeutete nachvorne zu gehen und zu beginnen. Auf seinen Lippen konnte ich ablesen dass er "Los!" flüsterte.
Was mache ich hier ...
Ich blicke wieder in das Publikum.
Ich wusste genau was ich tun sollte sie sind mit mir die Anweisungen vor der Show ja bis aufs genaueste durchgegangen.
Ich sollte jetzt zum 2. weißen Kreuz laufen sodass ich genau in der Mitte der großen Bühne stehe. Die schwarzen Diehlen aus Ebenholz eröffneten "die Tür zur Welt" hat man mir gesagt noch ein paar Schritte und ich hätte "es geschafft" was auch immer "es" ist.
Mein Ziel erreicht?
Meine Visionen und Träume erfüllt?
Deren Ziel erreicht...
Deren Visionen und Träume erfüllt...
Jetzt bin ich mir sicher das hier ist nicht das was ich will !
Ich drehe mich nach links und laufe von der Bühne, nicht hektisch oder wütend, nein, ich fühle mich frei und genoss meine Freiheit, das Gefühl in mir wurde leichter ich begann meinen Schritt etwas zu verschnellern meine Schuhe klapperten über die Dielen. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich lief an meiner verwirrt guckenden Mutter und dem Moderator der immernoch mit seinen Karten herumfuchtelte vorbei ich rammte ihn leicht an der Schulter die Bühne habe ich schon längst verlassen und steuere auf den Ausgang zu.
Ohne es zu merken halte ich in einer Hand immer noch das kabellose Mikrofon. Ich bahne mir einen weg durch die Reihen an Schminktischen mit den Spiegeln die rundum mit runden Glühbirnen beleuchtet waren. Davor sitzen teilweise Mädchen in meinem Alter, die sich mit überheblichen Gesichtsausdruck an den Hochsteckfrisuren herum zuppeln und gleichzeitig von anderen Frauen mit viel Make up und Puder in perfekte Püppchen verwandelt wurden. Außerdem drängele ich mich durch Darsteller die noch schnell ihre Kostüme mit Sicherheitsnadeln sicherten.
Endlich komme ich an der Tür an, die ich suche... hinter der sich das befindet was ich suchte aber nicht war haben wollte, jetzt weiß ich es.
Ich reiße die Tür auf und gleißende Tageslicht scheint auf mein Gesicht...
