Kapitel 3

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Python kam in das Zimmer. Blanc und er sahen sich, dann kam er zu ihm. „Na, wie geht's mit der Verletzung?“
Blanc zuckte die Schultern. „Naja, es geht so. Also weh tut's nicht mehr.“ Python nickte. „Das ist gut. Wir können eigentlich kaum eine Pause machen. Leutnant Dearick hat eine neue Nachricht bekommen. Wir fliegen gleich weiter zur nächsten Mission. Diesmal sind es wirklich Droiden und keine Banditen.“ Blanc nickte. „Das dachte ich mir schon. Zeit zum Ausruhen ist nicht da.“ Jetzt nickte Python. „Wir fliegen zum Steinplaneten Sodia. In irgendeiner Mine soll sich ein seperatistischer General verbarrikadiert haben. Jedi-Generälin Serra ist bereits dort. Sie braucht Verstärkung und deshalb werden wir erneut kämpfen müssen.“

Sodia war ein riesiger Planet, mindestens zehnmal so groß wie der Mond Iotonia. Er bestand aus riesigen Steinwüsten und Gebirgsketten, die sich durch das ganze Gebiet zogen. Die Minen wurden teilweise immer noch genutzt weil sich in den Gebirgsketten wertvolle Metalle im Boden befanden. Der Kreutzer landete auf einer der wenigen flachen Plateaus, die die Gebirge boten. Blanc wurde erneut in das Kanonenboot Nummer vier beordert. Seine Rüstung passte am Arm glücklicherweise über den Verband, so konnte dieser dranbleiben. Auch Seven hatte seine Rüstung wieder an und marschierte zu dem Kanonenboot. Im Boot war es still. Diesmal befand sich auch Toowan in ihrem Boot. Der kleine Jedi-General war still und hatte die Augen geschlossen. Lange Pausen entstanden, bis das Kanonenboot etwas hart auf dem Boden aufsetzte. Die Türen öffneten sich.

Der Himmel des Planeten war übersät mit leuchtenden Kugeln, da der Planet etwa 30 eigene Sonnen hatte, die nun den ganzen Planeten erhellten. Seven und Toowan verließen das Schiff als erste. Alle anderen folgten. Sie mussten nicht lange auf Serra und ihre Soldaten warten, da diese sich hier mit ihnen treffen wollten. Serra begrüßte Toowan und beriet sich mit ihm, während ihre Klone sich mit den anderen bekannt machten. Serra hatte sogar einen Commander dabei, der ihr Personal Commander (manche Jedi hatten einen persönlichen Klon-Commander) war.
Commander Rapid hatte gelbe Schulterplatten und zwei Handblaster, die einen längeren Lauf besaßen. Man sagt, er habe sich diese Blaster selbst gebaut, da sie mehr Munition fassen konnten und zielgenauer waren. Außerdem hatte Rapid sich entschieden, einen gelben Umhang zu tragen, was ihn schon von weitem kennzeichnete. Auch sein Helm wies Unterschiede im Vergleich zu den anderen Commandern auf. Er hatte ihn nämlich mit gelben Blitzen verziert, die über die ganze Vorderseite des Helmes verteilt waren. Jock flüsterte Blanc leise zu: „Captains, Commander und Admirale dürfen ihre Rüstung selbst gestalten.“ Blanc nickte, wusste das aber schon von der Akademie.

Serra drehte sich zu den Klonen um. Jetzt erst konnte Blanc erkennen, wie sie genau aussah. Sie war recht groß und hatte eine leicht grünliche Haut. Ihre mittellangen, schwarzen Haare waren nicht zusammengebunden. Sie trug eine nussbraune, lederne Kampfrobe und ihre Augen leuchteten blau. Ansonsten hatte sie ihr Erscheinungsbild vor allem durch die kniehohen, ebenfalls ledernen Stiefel, die farblich rot und schwarz verziert waren, geprägt. Ihre Arme hatte sie mit Klon-Rüstungsteilen geschützt, nur die Hände waren frei.

„Klone!“, rief sie. „Wir sollten und aufteilen, da wir nicht wissen, wo sich der feindliche General Tar Quen befindet. Jedes Quartett nimmt sich eine Mine vor, die dann genaustens abgesucht wird. Toowan und seine Leutnants bilden ebenfalls eine Gruppe. Ich und meine Soldaten werden die Gruppen gleich einteilen. Ihr könnt schon einmal mit der Suche beginnen!

Blanc sah sich um. Hinter ihm standen Jock, Kata und Nox. Jock nickte allen zu. Sie entschieden sich für eine Mine, nicht weit entfernt von ihrem Kanonenboot. Der Eingang war verschlossen, wie bei fast allen anderen Minen auf dem Planeten. Jock trat ein paar Mal dagegen, aber die Verankerung, die aus Holz und stabilem Stein bestand, bröckelte keinen Zentimeter. Nun nahmen alle vier Klone Anlauf und warfen sich gegen die Verankerung. Ein, zwei, drei Mal. Leichte Risse zeigten sich, jedoch nicht war es lange nicht genug, um die Verankerung zu durchbrechen.

„Gibt's Probleme?“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Alle drehten sich um. Hinter ihnen stand der kleine Jedi Toowan. Er zückte sein Lichtschwert und zündete es. Dann schnitt er die Verankerung innerhalb von Sekunden in zwei Teile. Jock nickte dem Jedi zu. „Danke, Sir.“ Dieser nickte freundlich und begab sich zu den nächsten Klonen, die ebenfalls verzweifelt versuchten, die Verankerung einer anderen Mine zu durchbrechen.

Kata lachte. „So ein Lichtschwert ist echt nützlich!“ Jock nickte kurz, wies ihn dann aber zur Vernunft an. „Das ist kein Spaß hier.“ Katas Gesicht wurde sofort ernst. „Tut mir leid, Sir. Ich bin nur etwas nervös.“ „Das verstehe ich“, antwortete Jock. „Aber trotzdem musst du lernen, dich zu beherrschen. So, und nun, genug geredet.“ Mit diesen Worten knipste Jock das Licht an seinem Helm an und betrat die dunkle Mine. Kata, Nox und Blanc sahen einander an und folgten ihrem Quartettleiter.

Die Mine war sehr dunkel, und hätten die Klone ihr Licht nicht, würden sie überhaupt nichts sehen. Alles war still. Schon bald stießen sie auf eine Maschine, die aussah wie ein riesiger Presslufthammer. Dieser war dazu gedacht, das Gestein zu zerstören und so weiter vorzudringen. Mit angelegten Blastern tasteten sich die Klone weiter vor und sahen sich immer wieder um. Dann erklang ein lautes Scheppern.

Erschrocken drehten sich alle um. Die Lichtkegel ihrer Lampen rasten durch den Raum, während sich alle umsahen. Blanc bekam eine Gänsehaut, so angespannt war er. Kata hatte etwas entdeckt. „Leute...“, sagte er unsicher. Vor ihm befand sich ein schuppiger, immens großer Flügel. „Leute...“, wiederholte Kata. Jock und die anderen sahen sich um und sahen es ebenfalls.

Ein lauter Schrei jagte durch die Mine, ehe sich ein rotes Wesen mit leuchtend gelben, feurigen Augen erhob und die Klone feindgesonnen anstarrte. „Ein Nexus...“, flüsterte Jock leise.

Der rote Höhlendrache griff an. Er schnellte nach vorne und schleuderte Nox gegen eine Gesteinsschicht, sodass dieser bewusstlos liegen blieb. Jock schoss ein paar Mal, aber das verletzte den Drachen nicht im Geringsten. Im Gegenteil, es machte ihn nur noch wütender. Er schnellte erneut bach vorne und traf Blanc frontal. Blanc wurde, wie vor ein paar Sekunden Nox, an eine Wand aus Gestein geschleudert. Zuckender Schmerz jagte durch seinen Körper. Ihm wurde schwarz vor Augen. Er hörte ganz leise, wie Jock Kata zurief:
„Er hat eine verwundbare Stelle! Ziel auf den Hals!“ Dann schossen Jock und Kata wie wild. Der Drache aber ließ sich davon nicht beeindrucken und griff erneut an. Diesmal packte er Jock mit seinen scharfen, großen Zähnen und schleuderte den schreienden Klon hin und her, ehe er ihn zu Boden fallen ließ.

Kata sendete allen anderen Klonen über sein Comlink ein Notsignal. Toowan, Seven und die anderen Leutnants, die nebenan in der Mine waren, versprachen, sofort zu kommen. Kata versuchte, den Angriffen des Drachen auszuweichen, während er immer wieder schoss. Der Drache wurde immer nur noch wütender und wehrte sich. Sein einer schuppiger Flügel schlug Kata heftig gegen die Wand. Dieser fiel auf die Knie und leblos zu Boden. Blanc schüttelte seinen Kopf, um wacher zu werden. Dann hob er seinen Blaster und drückte ab.

Der Drache wurde am Kopf getroffen. Doch diese Stelle war gepanzert. Ihm machte es gar nichts aus. Jetzt bewegte er sich auf Blanc zu. Hektisch sah dieser sich um. Es gab kein Entrinnen. Der Drache schien die Angst des Klons zu spüren und es zu genießen. Doch bevor er Blanc ernsthaft nahe kam, rannte die Verstärkung in die Mine und lenkte den Drachen ab. Toowan lenkte die riesige Bestie ab, indem er sie mit seinem Lichtschwert attackiert, und die Leutnants machten sich daran, die Klone aus der Höhle zu schaffen. Seven hakte Blanc unter und half ihm hoch. Dann schleppten sich beide nach draußen. Die vielen Sonnen blendeten Blanc. Seven half Blanc auf einen großen Stein, wo er sich hinlegen konnte, und rannte wieder in die Mine. Blanc's Gedanken waren völlig durcheinander, er hatte alles noch gar nicht richtig verarbeitet. Aus der Mine waren Kampfgeräusche zu hören. Dann sah Blanc verschwommen, wie Seven und Dearick den leblosen, blutverschmierten Jock aus der Mine trugen. Ihnen folgten zwei weitere Leutnants mit Kata. Blanc versuchte, sich aufzurichten. „Wo...Wo ist Nox?“, fragte er deutlich verwirrt. Seven schüttelte den Kopf. „Tut mir leid.“, war alles, was er sagte.

Blanc schossen die Tränen in die Augen. Aber er hielt sie zurück. Er wollte keine Schwäche zeigen, nicht jetzt. Doch eine Träne schaffte es und rollte ihm über die Wange. Blanc fiel zurück auf den Stein und wurde bewusstlos.

Clones- Band 1 )#Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt