Jungkook PoV
Mit geweiteten Augen schaute ich der Person hinterher, die mir einen kurzen Moment all ihre Gefühle an den Kopf gedonnert hatte, ein Ziehen in meiner Brust machte sich bemerkbar und ich bekam dieses Verlangen ihm hinterher zurennen. Doch ich ließ es sein, es würde nichts bringen, nicht zu diesem Zeitpunkt und der hitze dieses Gefechts. Ich wollte ihn nicht verletzen, vielleicht tat ich das eher unbewusst aber meine Absicht war es keineswegs, ich weiß nicht, was vorhin bei mir durchgebrannt war, dass ich einen verdammten Mord von ihm verlangte. Ich wusste lediglich dass es zuviel war, ich hatte eine Grenze überschritten und nun war er weg.
Ich war wieder alleine, er hatte mich verlassen und vermutlich würde er nicht mehr wieder kommen. Wessen Schuld war das? Vielleicht war es meine Schuld, ich habe viele Fehler begangen, für diese würde ich auch gerne geradestehen und mich entschuldigen. Die Schuld konnte ich aber auch jemand anders in die Schuhe schieben, der Grund für diesen Streit und auch der Grund, der mich zu der Person gemacht hatte, die ich heute leider nun einmal war. Es war dieser Typ, er hatte meine Eltern auf dem Gewissen und auch, wenn ich nie die schönste Kindheit mit ihnen hatte, er hatte sie mir komplett genommen und das Gefühl der Liebe, welches ich im Laufe meines Lebens einmal erfahren durfte, war alles eine von ihm hervorgerufene Illusion.
Mein Leben war eine verdammte Lüge, ich wurde indirekt manipuliert und geprägt durch diese Ereignisse meiner Vergangenheit, ich hatte versucht meinen Kummer in Sex zu ertränken, für mich waren Menschen nie mehr als ein Mittel zum Zweck. Doch seit ich auf Taehyung traf, der Junge der das gerade wohl schmerzhafteste Ziehen an meinem Herz verursachte, war alles irgendwie anders als sonst. Ich war das erste Mal wieder in der Verfassung etwas zu fühlen, etwas wie Zuneigung, meine Gefühle waren noch nicht komplett verschwunden.
Am Anfang, da war er auch nichts weiter als einer von vielen, ich hatte oftmals nur daran gedacht, wie er irgendwann stöhnend und bettelnd unter mir liegen würde, so wie es bei all den anderen war, mit denen ich zuvor zutun hatte. Doch je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, ihn kennenlernte und mehr über ihn herausfand, desto mehr hatte ich diese Gedanken in den Hintergrund gedrängt, ich wollte nicht mehr länger nur Sex von ihm, tatsächlich kam ich irgendwann sogar komplett ohne aus. Ich wollte einfach nur ihn, er hatte in mir etwas bewirkt, das ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Er wollte mit mir zusammen durch all meine harten Zeiten gehen, er hatte mir Zuversicht gegeben und war für mich da.
Ich hatte das Gefühl, ihm nie wirklich gezeigt zu haben, dass ich ihm sehr wohl dankbar bin und seine Worte und Taten nicht komplett an mir vorbeiziehen würden, tatsächlich spukte er die meiste Zeit in meinen Gedanken herum und verdrehte mir den Kopf. Aber nun ist auch er fort, er hatte mich verlassen und das ist sein gutes Recht, er hatte einen Grund und ich? Ich war so dumm und habe ihn nicht aufgehalten, ich hätte mich entschuldigen müssen. Nein, ich hätte ihn einfach nicht drängen dürfen, nicht zu einem Mord und ich hätte mit ihm niemals so umgehen dürfen.
Aber auch wenn es sein Wunsch war, dass ich diesen Gedanken einfach verwarf und mich auf die Gegenwart konzentrieren würde, so konnte ich das nicht so einfach tun.
Unbändige Wut keimte in mir auf, ich wollte diesen Typen leiden sehen, für das, was er alles getan hatte. Immerhin war es seine Schuld, nur seinetwegen musste so etwas passieren und wenn ich seinetwegen auch noch Taehyung verliere, dann wird sein Leben auf die qualvollste aller Arten beendet.Ich ließ mich auf dem Stuhl in meiner Küche nieder, seufzte einmal und stützte meinen Kopf mit meinem Arm ab. Ich wusste nicht, was ich nun unternehmen sollte, diese Leere in mir schmerzte so ungemein und es fühlte sich an, als wäre etwas sehr wichtiges in meinem Leben verschwunden. Mit trüben Augen starrte ich auf den Ausgang, durch welchen Taehyung wenige Momente eben verschwunden war und hatte noch ein wenig Hoffnung, dass er bald wieder zurück kommen würde. Doch dem war nicht so, er würde nicht von sich aus zurückkommen, auch wenn ich mir im Klaren über seine Gefühle war. Er würde nicht wiederkommen, der erste Schritt musste von mir aus kommen.
Was hatte ich mir dabei nur gedacht, ich wusste doch über seine Gefühle mir gegenüber bescheid, warum also habe ich so mit ihm gespielt? Wieso hatte ich ihn so behandelt und weshalb war er immer noch bei mir geblieben? Klar, er schien mich wirklich zu lieben, aber würde man für einen geliebten wirklich so weit gehen? Er hatte sogar gezögert, als ich ihm zu einem Mord bewegen wollte, er schien wirklich mit dem Gedanken zu spielen, jemanden für mich umzubringen. Letzten Endes hatte ihn aber die Vernunft gepackt, er hatte ja recht und das wurde mir auch immer mehr bewusst.
In mir kam ein schlechtes Gewissen hoch, es tat mir leid, aber nun konnte ich die Sache leider nicht mehr auf sich beruhen lassen. Ich hatte einen unbändigen Zorn auf mich selbst, aber noch mehr auf die Person, die es sich scheinbar zum Ziel gemacht hatte, mein Leben ohne Pardon zu zerstören. Es tut mir leid, Taehyung, aber ich werde meinen Plan trotzdem weiterverfolgen, ich werde nicht zulassen, dass sich jemand wie er zwischen uns stellt. Keine Sorge, bald werde ich kommen und wir können über alles reden, warte nur ein kleines bisschen. Morgen, morgen werde ich mich darum kümmern und dann können wir ein glückliches Leben führen.
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oof, ist kurz geworden
konnte lange nicht updaten, die Woche war stressig und dann war da noch das Konzert-
zumindest hatte ich eine Menge Spaß und ich konnte ein paar nette Leute treffen ^^
Auch die gute @ElenaChoi (Wattpad lässt mich nicht taggen, thanks) konnte ich treffen und den Tag mit ihr verbringen, also it was soooo much fun
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Fake Love メ Vkook
Fanfic»Es ist verrückt zu wissen, dass mein Kopf sich gegen etwas sträubt, das mein Herz so sehr begehrt.« Taehyung war ein ganz normaler, gerade erwachsen gewordener Junge, welcher sich mit seinem besten Freund Jimin durch einen Nebenjob ein wenig Geld v...