Taehyung Pov
Meine Tränen flossen unaufhörlich, ich wusste einfach nicht, wohin ich meine Gedanken packen sollte. Mein Herz schlug rasant gegen meine Brust und ich hatte Angst, Angst vor dem, was nun passieren würde. Ich hatte es nicht mehr ausgehalten, ich hatte einfach geredet ohne darüber nachzudenken, wie es ihm dabei gehen würde und dieses Mal war ich derjenige, der es sich erlaubt hatte, ihn körperliche Schmerzen zuzufügen. Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass er das nicht halb so schlimm findet, zumindest wirkte er nicht so, als hätte ich ihm damit weh getan. Vielleicht wollt er vor mir auch einfach keine Scheäche zugeben, aber ich wusste es nicht. Normalerweise konnte ich Menschen wirklich gut einschätzen, aber so wie Jungkook eben drauf war, kannte ich ihn überhaupt nicht und es war mir nicht möglich seinen Gedankengang zu verstehen.
Meine Lunge brannte schon, die kalte Luft von draußen wurde gierig durch meinen Mund aufgenommen, ich atmete nicht regelmäßig und kam deshalb kurz zum stehen, stützte mich dann an meinen Knien ab und atmete ein paar Mal tief durch. Ich war erschöpft, meine Beine taten mir weh, denn ich war einfach davon gerannt, ohne ein wirkliches Ziel zu haben und ohne eine Ahnung, was ich denn nun machen sollte und wohin ich gehen konnte. Zu ihm zurück gehen war für mich überhaupt keine Option, ich musstr ihm beweisen, dass das für mich kein Spaß ist und das sollte er auch endlich merken. Zu meinen Eltern wollte ich auch nicht unbedingt, sie würden mir vielleicht sogar verbieten jemals wieder zu ihm zurück zu gehen und das wollte ich nicht.
Jungkook war mir nach wie vor absolut wichtig, ich wollte ihm nicht verlieren, aber auch er musste begreifen, dass er sich deshalb nicht alles erlauben durfte und dass ich ihn bei so etwas nicht unterstützen kann. Einen Menschen umzubringen konnte einfach nicht der richtige Weg sein, es musste andere Wege geben, dessen war ich mir bewusst und trotzdem war er so von Hass geblendet, dass es für ihn die einzige Möglichkeit war. So kannte ich ihn nicht, so viele Emotionen war ich von ihm nicht gewohnt aber es zeigte auch, wie sehr er unter der Situation leiden musste. Sein Hass auf diesen Mann war durchaus berechtigt, ich konnte ihn gut verstehen, aber trotzdem war Mord keine Lösung, denn dadurch wäre er keinen Deut besser als er, er würde nicht mehr ruhig schlafen können und hätte das Blut eines Menschen an seinen Händen kleben.
Vielleicht dachte er nicht nach, sein Kopf schien auszusetzen denn sein einziges Ziel war es, Rache an der Person nehmen zu können, die sein Leben so zerstört hatte.
Und genau deshalb bin ich auch abgehauen, vielleicht konnte ich ja somit etwas bewirken, vielleicht könnte er endlich von seiner Vergamgenheit loslassen, wenn er merkte, dass sie die Gegenwart, mit mir, nur ins Negative zog. Mit ihr im Rücken konnte er kein vernünftiges Leben führen, wenn er sogar mich für seine dämliche Rache riskierte, es aufs Spiel setzte, dass ich verschwindek und nicht mehr wiederkommen würde.Natürlich würde ich nicht einfach so verschwinden, es war jetzt schon kaum mehr aushaltbar und ich war schließlich auch die Person, die ihm versprochen hatte, diese Zeit mit ihm gemeinsam durchzustehen. Aber nun war ich weg, er wollte sie wohl auf seine Weise lösen und wenn er von mir verlangte, dass ich jemandem das Leben nehme, dann konnte ich nicht mehr länger aushelfen.
Es war ein Gewissenskonflikt, meine Liebe zu Jungkook oder mein Verstand. Ich war wirklich am überlegen, ob ich das für ihn tun sollte, ob ich nicht auf alles scheißen sollte und diesen verdammten Typen zur Strecke bringen sollte. Jedoch wurde mir genau in diesem Moment bewusst, dass niemand durch Hass glücklich werden würde. So etwas musste man anders aus der Welt schaffen und nicht mit Gewalt, es würde niemandem helfen, es würde alles nur noch schlimmer machen.Ob abhauen eine so gute Lösung war, wusste ich allerdings nicht. Ich konnte nun nicht länger überprüfen, ob er ihn wirklich kalt machen würde oder nicht. Aber sollt er wirklich auch nur den kleinsten Funken an Gefühlen für mich empfinden, dann wird er sich an meine Worte erinnern und seinen lächerlichen Racheakt vergessen. Wenn er mich wieder haben will, dann wird er es lassen und dafür kämpfen, mit mir ein normales Leben zu führen. Und wenn nicht, dann war das alles vielleicht doch nur eine alberne Illusion, die durch Aussagen anderer bestärkt wurde. Falsche Liebe, ein Spiel, das er vielleicht gerne mit mir trieb und ich es bloß nicht bemerkte.
Ich wusste es nicht, in wie weit war das alles für ihn bloße Unterhaltung und wie viel davon war wirklich ernst gemeint. Warum tat er das nur?
Gerade als meine Augen aufgehört hatten zu tränen, brachen neue heraus und ich konnte es einfach nicht stoppen, meine Brust fühlte sich an, als hätte man ein loderndes Feuer dort drinnen angestiftet. Ich fühlte Schmerz, ich fühlte Traurigkeit und auch Leere, das alles, weil ich den Mann, den ich so sehr liebte, verlassen musste und nun von ihm abhaute.Mit zitternden Händen holte ich mein Handy hervor, es gab nur eine Person, zu der ich nun gehen konnte und bei der ich über alles reden konnte. Die Person, die bisher immer für mich da war, mein bester Freund; Jimin.
Ich wählte schnell seinen Kontakt aus meiner Liste aus und drückte auf den Anrufbutton, anschließend ertönte das altbekannte Tüten und ich wartete darauf, dass er endlich drangehen würde.»Taehyung? Was gibt's?«, hörte ich ihn durch mein Telefon sagen. Ich war noch unfähig zu antworten, jeder Versuch endete in einem erbärmlichen Schluchzen und es dauerte etwas, bis ich mich fangen und antworten konnte.
»Taehyung, weinst du? Was ist passiert?«, erklang seine besorgte Stimme, schwach bejahte ich diese Frage und wischte mir die Tränen wieder aus dem Gesicht.
»Kann ich zu dir kommen? Ich kann nicht mehr...«, fragte ich ihn schwach und zitternd. Ich zog den Schnodder in meiner Nase wieder nach oben, denn dieser drohte nach draußen zu treten, was in der Öffentlichkeit nicht besonders angenehm war, zumal ich keine Tempos einstecken hatte.»Das hört sich nicht gut an... aber ja, du kannst vorbei kommen!«, kam es zögernd von ihm, scheinbar war er etwas überrumpelt von diesem plötzlichen Anruf, jedoch konnte ich ihm das auch nicht übel nehmen.
»D-Danke, ich beeile mich«, mit diesen Worten legte ich auf und legte meinen Kopf in den Nacken. Der Himmel war von grauen Wolken bedeckt, sie schienen sich meiner Stimmung anzupassen.
Und schon spürte ich den ersten Tropfen Regen auf meiner Haut._____
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Fake Love メ Vkook
Fanfiction»Es ist verrückt zu wissen, dass mein Kopf sich gegen etwas sträubt, das mein Herz so sehr begehrt.« Taehyung war ein ganz normaler, gerade erwachsen gewordener Junge, welcher sich mit seinem besten Freund Jimin durch einen Nebenjob ein wenig Geld v...