Black pain

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Ich war verletzt, verwundet. Ich fühlte mich, als ob man mich verwundet auf der Straße liegen gelassen hätte. Alle gingen sie an mir vorbei, doch keiner blieb stehen, fragte nach meinem Befinden oder half mir wieder zurück auf die Beine. Sie liefen alle an mir vorbei, als ob sie Scheuklappen auf hätten. Da waren nur ich und diese schwarze Leere, die wie ein bester Freund für mich geworden ist. Ich fühlte mich verlassen und klein. Keiner hörte mich, hörte meine Rufe. Der Schlüssel von meiner Zelle hing an der gegenüber liegenden Wand, ich konnte ihn sehen, er war zum Greifen nah, doch es fehlten die letzten Zentimeter. Den Ansporn hatte ich schon längst verloren. Die Einsamkeit und die Zelle, sie waren längst mein zu Hause geworden. Ich leistete keinen Widerstand mehr, denn Kraft hatte ich schon lange nicht mehr. Ich musste von zu vielen Leuten Abschied nehmen; Abschied muss jeder im Leben nehmen und das auch öfters. Doch ich hätte noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht. Es ging alles viel zu schnell. Das ist bestimmt das Problem der meisten: Schnelligkeit. Da guckt man eine Sekunde weg und du hast das halbe Leben verpasst. Alles läuft doppelt so schnell ab, doch man selber ist in einer Seifenblase gefangen und kann nur zu sehen, wie die Zeit verstreicht und man möchte was machen und bewegt sich doch nur in Zeitlupe. Und dann dachte ich, ich hätte jemanden gefunden, an dem ich mich festhalten oder wieder hoch ziehen könnte. Doch wenn der Jemand dem gleichem Schicksal erlitt, wie einer der Verlorenen, hast du noch mehr Schmerz zu bewältigen.

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