„Das ist mit Abstand das bescheuertste Spiel von allen!", murrte ich und drehte gelangweilt die Karte in meinen Händen. Das letzte Spiel bestand aus dem Ziel, mit Hilfe einer Karte einen mittelgroßen silbernen Stern zu finden, denn die Spielemacher irgendwo auf der Insel versteckt hatte und das innerhalb von einer Stunde! Die Sonne war bereits untergegangen und Jimin und ich liefen schon gefühlt eine Ewigkeit herum und suchten nach einer Nadel im Heuhaufen. Es war ja nicht einmal so, dass die Karte eine Hilfe wäre, denn das war sie nicht. Es wurde Striche aufgemalt und Viereckte, welche die Gebäude darstellen sollten. Aber ohne Beschriftung konnten wir nur raten, an welchen der hundert Gebäude wir abbiegen mussten.
Jimin lief mit einer Taschenlampe voraus. Das tat er schon die ganze Zeit. Er war dominant und selbstsicher, was auf der einen Seite echt heiß war, aber da er uns nur in die Irre führte, war es auch schrecklich anstrengend.
„Wir hätten nach links gemusst", sagte ich lauter, als er den falschen Weg einbog und schon wieder vorausrannte. Ich hatte zu tun, ihm zu folgen, während wir an den ganzen Bars und Restaurants vorbeiliefen, welche auf diesem Teil der Insel aufgebaut waren, wie eine kleine Stadt.
Seitdem wir diesen Stern suchten, hatte ich den Eindruck, dass er versuchte mir aus dem Weg zu gehen. Ob es daran lag, weil ich noch nicht auf seine Worte antworten konnte?
„Vertrau mir, rechts ist der richtige Weg", sagte er und ignorierten meinen Protest, den ich trotzig erhob.
„Das hast du nach den letzten drei >Abkürzungen< auch gesagt."
„Setz das Wort nicht in Anführungsstriche", motzte er mich an, machte aber auf der Stelle kehrt und lief in die Richtung, die ich vorgeschlagen hatte. Jetzt verstand ich auch warum dieses Spiel in der Kategorie „Belastbarkeit" war. Vorhin sind wir an einem Paar vorbeigelaufen, die sich richtig heftig in den Haaren hatten. So war das nun mal, wenn man sich nicht einigen konnte.
Ich kaute auf meiner Lippe und sah Jimin nach, der vorauslief. Seufzend holte ich ihn ein.
„Bist du sauer?", fragte ich, während wir nebeneinander liefen. Die Lichter der Bar strahlten sein Gesicht in allen Farben an.
„Nein."
Ich wusste, dass er mich anlog, denn er hatte seine Augenbrauen angestrengt zusammengezogen.
„Was ist es?", hackte ich nach und griff nach seinem Arm, um ihn zum Stehen zu zwingen. Ich fixierte ihn ernst mit meinem Blick, während er die Augen schloss und mit sich rang.
„Sag es mir!", verlangte ich.
Jimin schob sanft meinen Arm beiseite.
„Es ist nur ..." Er seufzte tief. „Ich habe dir so oft meine Gefühle gesagt und du hast nicht einmal darauf reagiert. Also nie so richtig. Du hast mir zugestimmt, oder meine eigene Ausrede verwendet, um dich zu erklären. Aber am Ende hast du nie gesagt, was du wirklich dachtest. Wenn du nur mit mir befreundet sein willst, dann sag es doch einfach." Er griff nach der Karte in meinen Händen und wies in die Richtung, in die wir mussten.
„Aber lass uns das später klären."
Er lief weiter, während ich hinter seinem Rücken leise fluchend wie Rumpelstilzchen herumhüpfte.
Ich war so dumm! Dumm, dumm, dumm, dumm, dumm! Da wäre wieder ein Moment gewesen IRGENDETWAS zu sagen, aber nein!? Raaaaaah!
Er drehte sich zu mir herum, als ich im gleichen Moment stehen blieb und mir die Haare aus dem Gesicht pustete.
Er strahlte mich mit der Taschenlampe an und fragte:
„Kommst du?"
Ich nickte nur und folgte ihm.
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DNA - Als ich dich traf ...
RomanceEigentlich wollte ich einfach nur mit meiner besten Freundin drei Wochen auf den Malediven verbringen. Dass BTS genau zu dem gleichen Zeitpunkt dort wäre, konnte ja niemand ahnen. Maja war ein riesiger Fan der Band und flehte mich an ihr zu helfen...