Die neue Serpent- Queen

Kapitel 1

Ich war gerade dabei die Blätter für den Salat zu schneiden, als die Tür meines Trailer's aufging und Jughead mein 'Wohnzimmer' betrat.
"Hey Lea, was gibt es zu essen?", fragte er mich, während er sich auf mein Sofa fallen lies und die Beine auf den Tisch legte.
Obwohl er sich benahm, als wäre es sein Trailer, konnte ich es ihm nicht übel nehmen. Wir sind miteinander aufgewachsen, haben als kleine Kinder Schlammkuchen gebacken und waren sogar zusammen in der Wanne.
Lachend drehte ich mich zu ihm und stauchte ihn scherzhaft zusammen: "Wenn du deine Füße von meinem Tisch nehmen würdest und dich nicht benehmen würdest wie der letzte Hinterweltler, könnte ich drüber nachdenken, dir etwas von meinem Salat abzugeben." Angeekelt schaute er mich an, "Salat? Seh ich aus wie ein Kaninchen? Lea! Ich bin ein Mann, ich brauch Fleisch!"
Ich konnte mich vor lachen kaum noch halten. "Ein Mann? Das willst du vielleicht mal werden" zog ich ihn spielerisch mit einem Grinsen auf und steckte ihm meine Zunge raus.
Das lies er sich nicht gefallen, atmete gespielt tief ein, plusterte die Wangen auf, stand auf und kam zu mir um mich zu kitzeln. Wir veranstalteten eine Hetzjagd um meinen kleinen Couchtisch.
Geschickt wich ich ihm beim ersten Versuch aus, doch beim zweiten mal erwischte er mich am Arm und schubste mich gegen die Wand.
"Wer ist hier der Mann?" lachte er und kitzelte mich erbarmungslos.
Ich konnte vor Lachen kaum atmen, geschweige denn sprechen. Zwischen zwei Atemzügen presste ich mühselig "Du, du bist der Mann" hervor und er lies die Kitzelfolter sein.

Innerlich war ich enttäuscht. Denn, um ehrlich zu sein, hatte ich seit einiger Zeit schon das Gefühl, dass ich mehr für Jug empfand als Freundschaft. Auch wenn es sich komisch anhörte und anfühlte, da wir fast wie Geschwister aufgewachsen waren, aber ich genoss jede seiner Berührungen.
Wenn er mich mit seinen wunderschönen Augen ansah, stand für mich die Welt still. Wenn er lächelte, ging für mich die Sonne auf.
Oft verlor ich mich in Tagträume, in denen er mir seine Liebe gestand.
Doch leider waren es eben nur Träume.
Denn Jughead Jones war mit Betty Cooper zusammen. Seine "Serpent-Queen".
Ich glaub ich brauch nicht erwähnen, dass ich Betty nicht sonderlich leiden konnte.
Ich verstand nicht, was er an ihr fand. Ich verstand nicht, wie er so ein Northside Püppchen zu einer Serpant machen konnte. Und dann auch noch zu seiner Queen.
War mir ein Rätsel.

"Hallo? Jughead an Lea?"
Ich blinzelte ein paar mal. Verdammt, ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht mit bekommen hatte was er sagte. "Äh... Sorry! Was hast du gesagt?" fragte ich Jug, während meine Wangen sich leicht rosa färbten. "Ich sagte...", setzte er an, fiel dabei auf die Knie und nahm meine Hand "...möchtest du mit mir einen Burger essen gehen?" Sein Blick war toternst. Jeder, der Jug kennt, wusste dass er niemals Witze über Burger machen würde.
Auch wenn ich eine Realistin bin, verursachte sein Kniefall ein heftiges Herzrasen bei mir und ich musste mich zusammen reißen ihn nicht spüren zu lassen, dass mein Atem deutlich schneller ging.
"Und mein Salat?" fragte ich ihn mit leicht enttäuschtem Unterton und einem Schmollmund.
"Den kannst du immer noch essen wenn wir wieder da sind" "Alles klar, ich zieh mich nur noch um."
Sein Blick glitt an mir auf und ab. Täuschte ich mich, oder sah es tatsächlich so aus als würde er verdammt gut finden was er da sah?
Das bildete ich mir sicher nur ein.
"Wozu?" fragte er. "Wir gehen doch nur ins POP's." "Jug, ich kann nicht mit Schlabberlook auf die Straße gehen".
Ich lief schnell in mein Zimmer und zog mich um, während Jughead genervt seufzte und sich wieder auf das Sofa fallen ließ.
Ein paar Minuten später kam ich auch schon wieder raus. "Wow, du bist ja schnell gewesen!" rief er mit großen Augen. "Tja, Jughead Jones der Dritte, ich bin halt eine Serpent und keine Northside Queen!"
Er erkannte eindeutig die Spitze gegen Betty in meinem Satz, ließ es aber gut sein. Jeder wusste, dass ich sie nicht leiden konnte. Doch alle schoben es auf dieses verdrehte "sie-sind-zusammen-aufgewachsen- wie-Geschwister" Ding. Keiner ahnte auch nur, dass ich mehr für Jug empfinden könnte. Außer Toni.
Meine beste Freundin. Sie wusste alles. Sie kannte auch Betty, fand sie nicht unsympathisch, aber hielt trotzdem zu mir.

Jug und ich zogen also unsere Serpent Jacken an und liefen zu unseren Bikes um ins POP's zu fahren.