"Harry.", ich legte meine Hand auf seine Schulter. "Komm schon.", er schüttelte den Kopf und blickte weiter auf Dumbledores Leiche. "Du kannst nicht hierbleiben.", flüsterte ich und kniete mich zu ihm hinunter.
"Es war Snape oder?", fragte er und sah mich an. Seine Augen waren leer. "Er war der Halbblutprinz richtig?", ich nickte. "Ich hab es rausgefunden, als er Draco geheilt hat.", flüsterte ich, weil ich seinen Namen eigentlich nicht erwähnen wollte.
Nie wieder wollte ich über ihn sprechen. Er hatte mein Vertrauen genommen und zerbrochen, wie einen trockenen Leib Brot. "Es tut mir leid.", er legte einen Arm um meine Schulter und zog mich an sich.
Ich schloss die Augen. Die Klarheit, dass meine Freunde nach alle dem trotzdem zu mir hielten, erfüllten mein kaltes Inneres mit ein klein wenig Wärme. Wir saßen still da. Niemand von uns hätte jetzt etwas passendes Sagen können.
Er ließ mich los und ich stand auf. Ginny kam auf uns zu. "Die anderen sind im Krankenflügel.", sie lächelte mich liebevoll an. Ich nickte und machte mich auf den Weg.
Die Korridore waren gefüllt mit Trümmern. Die Luft war dick wie Sirup und es fiel einem schwer, durch den Staub hindurch zu atmen.
Andere Schüler starrten mich an. Ihre Gesichter zogen nur an mir vorbei, keines von Ihnen nahm ich wirklich war. Sie tuschelten, als ich an ihnen vorbeilief.
Rubine übersäten den Boden wie kleine bunte Blüten. Als ich die Tür zum Krankenflügel öffnete kam mir Hermine entgegengesprungen und umarmte mich fest. "Wie gehts dir?", fragte Lupin, der ebenfalls herbeigeeilt kam.
"Mir gehts gut.", ich sah an Hermine vorbei und mein Blick fiel auf Bill. Er lag in einem der Betten, das Gesicht aufgerissen. Es war ein scheußlicher Anblick. Madam Pomfrey behandelte die Wunden mit grüner Salbe. "Er wurde von Greyback erwischt.", erklärte Remus.
"Gibt es keinen Zauber?", fragt ich Hermine und sie schüttelte mit dem Kopf. "Gegen die hilft gar nichts.", bedrückt sah sie mich an. Ich erinnerte mich an Snapes Gegenfluch. Er hatte Dracos Wunden, damit unverzüglich geheilt, doch ich hielt den Mund.
"Wird er jetzt ein richtier Werwolf werden?", Harry und Ginny kamen auf uns zu. Er hatte die Geschichte vermutlich von ihr erfahren. Lupin schüttelte nur langsam mit dem Kopf. "Ich glaube nicht.", fügte er hinzu.
"Was ist da unten passiert?", fragte Tonks und Tränen glitzerten in ihren Augen. Ich sah zu Harry. Er war die bessere Wahl, den anderen zu berichten wie Dumbledore starb.
Als er ihnen die Geschichte erzählte, hingen sie gebannt an seinen Lippen. Zum Schluss schlug Hermine die Hände vor dem Mund zusammen und Ron stöhnte. "Snape.", Lupin schüttelte ratlos den Kopf. Lunas Lippen zitterten.
Madam Pomfrey schluchzte. "Schon gut.", Ginny beruhigte sie. Draußen in der Dunkelheit, hörte man den Phönix sein Klagelied singen und wir verfielen in eine Art Trance. Ich wusste nicht, wie lange wir zuhörten, oder warum es unseren Schmerz ein wenig linderte, einem Tier zuzuhören.
"Molly und Arthur sind unterwegs.", Professor McGonagall riss uns aus unserem Bann. "Linda und Jim ebenfalls.", sagte sie an mich gewandt. Seit Weihnachten, hatte ich nichts mehr von meinen Eltern gehört.
"Harry erzähl es Minerva.", forderte ihn Lupin auf. McGonagall hob sich einen Stuhl herbei und setzte sich. "Hagrid sagte Snape wäre dabei gewesen.", Harry nickte. "Er hat ihn getötet.", sagte er kühn.
Professor McGonagalls Gesicht verließ jegliche Farbe. "Snape.", wiederholte sie dann matt. "Er hat ihm immer vertraut...ich kann es nicht glauben.", sie schüttelte den Kopf. Es war eine Genugtuung, das sie keinen Zweifel hegte, ob unsere Geschichte stimmte. "Sie waren dabei?", fragte sie Harry. "Rachel auch.", ich nickte.
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Love among Enemies ✅
FanfictionSeitdem Rachel vom sprechenden Hut nach Gryffindor geschickt wurde, straft ihr ehemals bester Freund, Draco Malfoy sie mit Ignoranz. Ähnlich wie alle anderen Gryffindors wird auch sie ständig in die Mangel genommen. Rachel hatte sich schon mehr ode...