[Kapitel 21 # Freitag]
Die vielen Menschen im Theatersaal stehen von ihren Sitzen auf und lösen einen tosenden Applaus aus. Während William und ich uns an den Händen fassen, ertönen von einigen Zuschauern Jubelrufe. Es fühlt sich großartig an, auf der Bühne zu stehen und einen solch lauten Zuspruch zu bekommen.
Lächelnd verbeugen wir uns, bevor wir hinter den Vorhang treten – nur, um gleich darauf wieder hervorzukommen. Jedoch begleiten uns dieses Mal einige andere Schüler aus dem Theaterkurs. Wie es im richtigen Showbusiness üblich ist, verbeugen wir uns in den verschiedensten Konstellationen immer wieder.
Zum Schluss tritt Mister Onyschuk neben uns und der Beifall steigt noch einmal drastisch an. Da die Aufführung ohne ihn wohl nicht so gut geklappt hätte, überreichen wir ihm ein kleines Geschenk, für das wir unser Kleingeld zusammengeschmissen haben. Der Theatergutschein kann sowohl als Dankeschön als auch als frühzeitiges Weihnachtsgeschenk gewertet werden.
"Wir sind frei", lacht William euphorisch, nachdem er mich in eine kurze Umarmung gezogen hat. Es klingt beinahe so, als wäre er dazu gezwungen worden, das Stück aufzuführen. Aber natürlich verstehe ich, wie er es gemeint hat. Denn auch wenn das Schauspielern tierisch viel Spaß macht, breitet sich die Erleichterung nach einer gelungen Aufführung rasend schnell aus.
Meine Wangen sind erhitzt, als ich die wenigen Stufen am Rand der Bühne hinabsteige. Möglicherweise liegt es an den vielen Menschen, die den Raum füllen, oder es steht im Zusammenhang mit der Aufmerksamkeit, die mir einige schenken. Nachdem sich die Hitze jedoch in meinem ganzen Körper ausgebreitet hat, bin ich mir sicher, dass Shawns Anwesenheit der Grund dafür ist.
"Du warst fabelhaft", schließt mich meine Mom sofort in eine Umarmung, "du wirst mit Sicherheit die nächste Angelina Jolie." Lachend schüttle ich meinen Kopf, bevor ich einen Schritt zur Seite trete und mir bei meinem Dad und Manuel jeweils ein High Five abhole. "Ich habe dir doch gesagt, dass die Aufführung ganz sicher kein Reinfall wird", zieht auch Karen mich lächelnd in ihre Arme.
Da Aaliyah bei ihren Freundinnen sitzt, muss ich auf ihre Glückwünsche verzichten. Doch das ist vollkommen in Ordnung. Schließlich führt sie auch ein eigenes Leben – abseits der Verpflichtung, sich mit der Freundin ihres Bruder zu verstehen.
Schluckend sehe ich zu Shawn, der seine Arme hinter seinem Rücken verschränkt hält. "Bei allen Sachen, die du tust, bist du wirklich großartig", wiederholt er die Aussage, die Carter gestern vorgelesen hat. "Die Schlussszene gefällt mir jedoch immer noch nicht", fügt der Junge dann mit einem kleinen Grinsen auf seinem Gesicht hinzu.
Schmunzelnd haue ich ihm gegen seine Schulter. "Du bist unmöglich", lasse ich mit zusammengepressten Zähnen verlauten. "Aber du magst mich trotzdem", bohrt Shawn erst seine Zähne in seine Unterlippe, bevor er seinen Kopf kurz in den Nacken legt. Hustend versuche ich ihn darauf hinzuweisen, dass unsere Eltern noch neben uns stehen. Denn ich möchte unser Gespräch ungern weiter vertiefen, während meine Mom und Karen komische Grimassen schneiden.
"Stimmt, stimmt", murmelt der Braunhaarige, als er meinen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hat. "In dem Sinne ist es wohl besser, wenn ich nicht mehr rede, sondern dir das hier zeige", nimmt er seine Arme nach vorne. Zum Vorschein kommt ein kleines Schild aus Pappe, dessen Aufschrift ich immer wieder aufs Neue lese.
Do I gotta convince you that you shouldn’t fall asleep?
"Eigentlich bin ich echt müde", erlaube ich mir einen Spaß, der Shawns Augen direkt größer werden lässt. "Dann reden wir morgen", schlägt er vor, während er das Schild langsam sinken lässt und eine Hand in seiner Hosentasche vergräbt. Kichernd greife ich nach seinem Arm und ziehe ihn hinter mir her. "Natürlich werden wir heute rede. Wohin möchtest du mich entführen? Hast du zwei Tickets nach Japan gebucht?"
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Nur ein Stück Papier •Shawn Mendes•
ФанфикFanfiction - Shawn Mendes Adventskalender 2018 Außer Atem lehne ich meine Stirn gegen seine. Es dauert einen Moment, bis ich mich traue, meine Augen zu öffnen. Auf meine Unterlippe beißend blicke ich in Shawns glänzende Augen, die unruhig über mein...