Am nächsten morgen unterbrach mein Wecker meinen tiefen Schlaf. Ich wollte weiterschlafen, entschied mich jedoch dagegen, da mir bewusst war, dass ich in den unter Teengern beliebtesten Ort musste, in die Schule. Um ehrlich zu sein hasste ich die Schule nicht, mich störte nur die Tatsache, dass ich so früh aufwachen musste . Natürlich hätte ich auch gerne keine Schularbeiten und Wiederholungen aber mir war Wissenserweiterung wichtig und ich mochte das Lernen auch. Leider bestand die Schule nicht nur aus Lernen und Schularbeiten sondern auch aus Schülern, zwar unter anderen auch guten Personen jedoch hauptsächlich aus Menschen die andere ausnutzten. All diese Fake-Freundschaften in der Schule bestanden nur aus eigenem Interesse eines jeden Individums. Wie würde man sonst das Phenomen des Kontaktabbruchs zwischen Klassenkameraden nach Schulabschluss logisch erklären? Traurig, dass man eine Person, die man für vielleicht 8 ganze Jahre fast jeden Tag gesehen hat, nach der Schule innerhalb von vielleicht 2 Monaten so leicht vergessen kann.
Ich machte mich für die Schule bereit, indem ich mein Outfit, dass aus einem simplen weißen T-shirt, einer schwarzen Weste und einer Jeans Hose bestand, vorbereitete. Ich trug immer weite Sachen, da ich mich in meiner Haut nicht wohl fühlte. Ich war nicht dick eher mollig aber mochte meinen Körper nicht. Auch mein Gesicht fand ich nicht attraktiv , das einzige, was ich an mir mochte waren meine Augen und meine langen Haare .
Ich putzte meine Zähne, wusch mein Gesicht ,trug eine Feuchtigkeitscreme auf und sprühte mich mit Parfüm ein. Nachdem ich mich umgezogen hatte, verließ ich mein Zimmer und begab mich in Richtung Küche, dort begrüßte ich meine Eltern und meinen Bruder, die am frühstücken waren, griff nach einem Apfel und einer Wasserflasche und verließ sie erneut. Ich zog mir meine schwarzen Sneaker an und machte mich auf dem Weg in die Schule. Dort angekommen begrüßte ich die Mädchen, die ich kannte mit Umarmungen, wenn man diese so nennen konnte. Es waren nicht einmal halbherzige Umarmungen , das interessierte mich jedoch nicht, denn mir bedeuteten sie nicht viel. Ich weiß, dass sich nicht jeder über etwas so kleines wie eine Umarmung Gedanken macht, jedoch fand ich, dass so etwas simples sehr viel über eine Person und ihrer Beziehung zu einer anderen Person aussagt. Jede, wirklich jede, meiner Mitschülerinnen, außer eine, gab jedem eine Viertelumarmung. Die Person, die eine Außnahme war hieß Stella. Sie umarmte jede Person, die sie sah mit ganzem Herzen. Ihre Umarmungen waren wirklich welche die man genoß und in denen man sich gut fühlte. Ich hatte mal gelesen, das sich die Herzen von zwei Menschen, die sich ordentlicch umarmen am nächsten sind, das war auch der Grund wieso meine Umarmungen von meiner gegenüberliegenden Person abhängten. Ich hatte mir fest vorgenommen, Menschen, die mich wirklich mögen würden, genauso ,wenn nicht mehr, zu mögen. Da mir eine Umarmung zeigte, wie viel ich der Person bedeutete, fiel es mir sehr einfach solche Personen zu erkennen. Mir machte das jedoch nicht viel aus, da ich wusste, dass ich bald wieder die Schule wechseln würde und meine Mitschüler wahrscheinlich nie wider sehen würde. Mein Vater war nämlich ein erfolgreicher Game Designer und Animator, wir zogen seit dem ich 13 wurde fast alle zwei Jahre in ein anderes Land, da er seine Werke jedes zweite Jahr bei einem internationalen Meeting vorstellte und jedes Mal eine Anfrage von einem Sponsor eines anderen Landes erhielt. Mich störte das nicht, da ich das Reisen mochte und ich ohnehin seit 2 Jahren, seit dem ich zum Glück meine alten Freunde verließ , keine Freunde hatte. Dieses Mal wusste ich aber, dass ich an eine Person denken würde, nämlich Stella. Sie war die einzige Person, bei der ich nicht das Gefühl hatte , dass die Beziehung Fake war. Wir hatten uns in einem Kurs näher kennen gelernt und von all meinen Mitschülern war sie mir am nächsten. Wir sprachen zwar nicht viel jedoch fühlte ich mich in ihrer Präsenz wohl. Ich hatte das Gefühl, dass wir am Anfang einer Freundschaft waren, jedoch hielt ich mich ein wenig zurück, da ich nicht enttäuscht werden wollte und sie am Ende vielleicht doch wie alle anderen war und ,weil ich ohnehin das Land verlassen würde.
Wir hatten Mathematik es war unsere letzte Stunde . Die Lehrerin wurde durch das Klingeln der Schulglocke unterbrochen. Alle Schüler hatten bereits ihr Sachen eingepackt, ich beschloss mich schließlich dasselbe zu machen. Nachdem ich fertig war und gerade dabei war das Klassenzimmer zu verlassen, bemerkte ich Stella, die vor der Klasse stand und nun auf mich zukam. Sie lächelte mich an, umarmte mich herzlich und meinte: „ Ich wollte dich fragen ob wir uns mal außerhalb der Schule treffen könnten, ich würde dich nämlich sehr gerne näher kennen lernen." Ich war für einen Moment versteinert, verdrängte aber alle meine Gedanken und antwortete:„ Ja gerne, magst du vielleicht zu mir kommen ?"
„Ja klar, wann ?"- Stella
„Wann hast du denn Zeit ?"- Ich
„Morgen?"-Stella
Oh gott morgen schon, ich musste mich ganz schnell mental vorbereiten .
„Ja, passt , dann kommst du nach der Schule mit mir mit ?
„Ja , ich freu mich schon , bis morgen", waren ihre Worte bevor sie mich umarmte. Ich erwiderte die Umarmung, sie entfernte sich und machte sich auf den Weg. Ich begab mich nun auch Richtung Ausgang, ging gemütlich zur Busstation und bereitete mich auf meine Gedanken vor. Im Bus holte ich meine Kopfhörer heraus, schaltetete meine Musik an und schon konnte es losgehen. Was hab ich nur gemacht? (facepalm) Wieso hab ich eingewilligt ? Ich bin mir zu 101% sicher, dass sie wirklich lieb ist und nicht nur so tut. Aber wenn es wirklich dazu kommt, dass ich mit ihr befreundet werde, werde ich im Endeffekt nur verletzt, Schwachsinn soweit wird es nicht kommen, wenn sie mich richtig kennen lernt wird sie mich hassen , ist doch klar ich bin ich. Wieso sollte man mich mögen. Ich mag mich selber nicht und mit all meinen Undicherheiten wird es sicher zu keiner Freundschaft kommen. Wieso habe ich mir Hoffnungen gemacht? Und wozu diese Panickattacke es wird alles gut ich muss eh bald reißen. Ich sollte meine Eltern heute fragen, wann und wohin wir fliegen . Das Meeting fand bereits letzte Woche statt und wir haben erfahren, dass mein Vater einen neuen Sponsor bekommen hat, jedoch nicht woher dieser kam. Um ehrlich zu sein hoffte ein Teil von mir, dass mich Stella irgendwie mögen würde der andere Teil jedoch streitete das die ganze Zeit ab. Oh schon Endstation, wow das ging schnell. Ich stieg aus, ging noch für 2 Minuten und schon war ich vor meiner Haustür. Ich klingelte und schon wurde die Tür von meiner Mama geöffnet, die mir ein warmes Lächeln schenkte, ich liebe diese Frau. Sie begrüßte mich und ich fragte sofort wegen der Reise nach. Sie meinte wir würden nächste Woche nach Japan fliegen und, dass ich in eine Englischsprachige Schule kommen würde. Das war für mich kein Problem, da ich die Sprache sehr mochte und nicht sehr schlecht in Englisch war. Ich bedankte mich und ging in mein Zimmer , dort machte ich meine Hausübungen, hörte Musik und dachte erneut lange über meine Unsicherheiten nach. Ich fragte mich ob ich jemals mit mir zufrieden sein würde und wie schön das wäre. Leider entsprach das nicht der Realität. Langsam schlossen sich meine Augenlieder und ich begab mich in das Land der Träume.
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INSECURE
Teen FictionVon so vielen Menschen umgeben und trotzdem fühle ich mich so einsam? Wieso ? Was läuft falsch mit mir ? Liegt das an mir ? Bin ich die Einzige oder fühlen sich alle Menschen so einsam ? Bin ich einfach unbeliebt oder finde ich mich einfach nicht gu...