「ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 30 /ταє」

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Noch nicht ganz realisiert zu haben, was vor sich geschah, starre ich den Fremden vor mir mit großen Augen an. Dieser Mann hat mich vor einer erneuten Vergewaltigung bewahrt und dabei unzählige Menschen das Leben genommen. Nicht wissend, weshalb er dies für mich tat und überhaupt meinen Namen weißt, will ich eine Antwort von ihm verlangen.

»W-Wer bist du?«, frage ich stammelnd und erhoffe, seinen Namen zu wissen, doch bevor ich diese erhalte, kniet er sich vor mir hin und betrachtet mich hinterhältig.

»Wer ich bin? Ach nenn mich ruhig Namjoon. Kim Namjoon, aber Namjoon reicht völlig aus, Kleiner.«, stellt er sich mir vor ehe er mich an die Schultern packt und auf die Beine hilft. ,»W-Wieso...«

-»Wieso ich dich vor denen gerettet habe? Tja, das wirst du bald erfahren und woher ich deinen Namen weiß? Jeder kennt ihn. Und ich kann dich verstehen wie du dich fühlst... Es muss echt schwer sein, ohne eine Familie aufzuwachsen und nicht geliebt, sondern verachtet zu werden. Aber! Ich kann dich von deinem Leid befreien, dafür musst du nur mit mir einen Deal eingehen!«

Mit einem Angebot von ihm habe ich ganz sicher nicht gerechnet, doch was bleibt mir anderes übrig als drauf einzugehen? Immerhin hat er mich soeben gerettet, obwohl er mich gar nicht so wirklich kennt oder nie was mit mir zutun hatte. Auch wenn dabei mein Misstrauen geweckt wurde, stimme ich sein Angebot zu, ohne überhaupt dies zu hinterfragen. Das war wohl ein mieser Fehler, welchen ich im nachhinein gecheckt habe, doch ist es nun schon zu spät.

»Also wollen wir?« Mit einem unsicheren Nicken gebe ich seine Bestätigung und gemeinsam verlassen wir das Revier. Draußen wird es schon dunkel, weswegen ich kaum was erkenne.

Doch als das Licht von den Scheinwerfer angehen und direkt meine Augen treffen, kneife ich die Augen zu und spüre eine starke Hand an meinem Handgelenk, welche mir den Weg leitet. Gehetzt gehe die Schritte nach, die mich zu einem Auto führen, von wo auch das Licht stammt.

Anschließend wird mir die Türe zum Beifahrersitz geöffnet, in welche ich schnell einsteige, um von der Helligkeit nicht mehr geblendet zu werden. Meine Augen gewöhnen sich langsam wieder und ich erkenne nach einigen Blinzeln, dass Namjoon soeben am Fahrersitz Platz genommen hat und den Motor auch sofort zum heulen bringt. Ich kann mich noch rechtzeitig anschnallen bevor er rasend eine Kurve fährt.

Nichtsahnend wohin er mich hin bringt, starre ich aus dem Fensterscheibe und beobachte wie schnell wir an unzähligen Häusern Düsen. Alles verläuft rasend und mit bloßen Augen ist nichts wirklich zu erkennen.

Doch dies macht mir nichts aus. Nur die Tatsache, dass ich mich nach Jahren in einem Auto befinde, ist recht ungewohnt. Vor allem weil ich mich nicht mehr erinnern kann, mich überhaupt jemals in einem Wagen aufgehalten zu haben.

Dieses Gefühl ist recht neu und zu gerne würde ich testen, wie sich die kalte Luft des schnellen Windes auf meiner Haut anfühlt. Deshalb möchte ich auch die Scheibe nach unten kurbeln, um meine Hand raus zu strecken, doch als ich es versuche klappt es nicht. »Die Fenster bleiben zu, mein Freund.«, nehme ich die raue Stimme meines Nebenan wahr und perplex sehe ich zu ihm, der mich mit eiskalten Augen kurz mustert ehe er die Augen auf die Straße wendet.

Auf seine Anordnung gebe ich ein leises »Entschuldigung« von mir, aber begreife nicht warum man die Fenster nicht öffnen darf. Vielleicht ist es ihm ja kalt. Aber das wäre nun mal eine einmalige Chance für mich gewesen, dies auszuprobieren. Wobei, seit wann habe ich denn Glück?

Wie sonst bin ich in Gedanken versunken, sodass ich nicht mitbekomme wie wir die Stadt verlassen und uns in einem Waldrand begeben. Als erst Namjoon den Motor stoppt, wache ich aus den Gedanken auf und sehe verwundert um mich.

ᴰᴱᵛᴵᴸɢɢᴜᴋᴛᴀᴇ (old Ver.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt