BESSER?
Komischerweise hatte sich die Stimmung der Crewmitglieder nach der Hinrichtung gebessert, ein Zustand den Lieutenant Mercer sehr zu schätzen wusste, denn das bestätigte ihm und Gorden die Loyalität der Crew. Auf Drängen von Gorden hatte man einen kleinen „Turm" errichtet, auf dem eine Scaneinheit und Sirene positioniert wurden und so hatte man in der Nähe einen kleinen Teich entdeckt. Schnell avancierte die Teichumgebung zu einem Hotspot, entweder zum längst hinfälligem Waschen der Uniformen oder seiner Selbst, zur Abkühlung oder einfach nur als Treffpunkt. Lieutenant Mercer kniete gerade am Ufer und wusch seine Uniform. Er fand es in diesen Zeiten beruhigend, einfach mal vom schwerem „Alltag" abzuschalten. Er merkte nicht, dass sich Pilamie zu ihm gesellte und sich hinter ihm niederlies. „Na, hat's streng gerochen?“, scherzte Mike. „Das können Sie laut sagen! Aber nicht nur die Uniform, ich habe mich auch frisch gemacht.“, antwortete Mercer. „Wer hat hier denn die Uniform gemeint?!“, sagte der Sturmtruppencommander und lachte. Mercer stimmte kurz mit ein. „Mir… mir gefällt Ihr Humor.“, sprach der Lieutenant, dessen nasse, schwarze Haare, an seiner Stirn klebten. „Danke! Und lassen Sie das Sie… dann fühle ich mich alt! Ich heiße Mike.“ „Okay Mike, ich bin Stan. Also was ist los?“, fragte Mercer der nun seine Uniform in die Sonne und sich daneben lag. Einladend klopfte er neben sich. Pilamie, der in Zwischenzeit seine Rüstung ausgezogen hatte und nun seinen schwarzen Overall an Armen und Beinen hochkrempelte, musste lachen. Schließlich bewegte er sich zu Stan und saß sich hin. „Also, ich muss sagen, Oberkörperfrei steht dir gut!“ „Das ist ein bisschen zu früh um zu schleimen, aber ich nehme das Kompliment gerne an. Also?“, meinte Stan und drehte seinen Kopf zu Mike. „Mir ist aufgefallen, dass sich die Stimmung erheblich gebessert hat… nach, du weißt schon.“ „Ja, aber das ist ein gutes Zeichen. Es bestätigt mir die Loyalität der Crew. Sicher, wollte ich es nicht…es ist wohl der Psychopath mit mir durchgegangen!“, meinte Mercer peinlich berührt. „Ach, komm schon! Das kann ich verstehen. Du hast immerhin mehr als die Hälfte deiner Besatzung verloren.“, munterte Mike Stan auf und klopfte ihm auf seine Schulter. Sofort riss er sie wieder an sich. „Igitt, das klebt ja.“ „Ich hab doch gesagt, dass ich mich frisch gemacht habe!“, lachte Stan. „Was ist denn mit deinen Haaren? Am Ansatz sind sie rot-braun, ansonsten schwarz.“ „Du achtest auf sowas?“, fragte Stan überrascht. „Ich versuche mich abzulenken!“ „Ein Wort. Gefärbt!“, lachte Stan. „Schwimmen?“, fragte Mike. „Die Hose ist gerade getrocknet!“, quengelte Stan, sprang aber dann doch in hohem Bogen ins Wasser.
Jean war immer noch beunruhigt wegen der Freude nach der Hinrichtung. Das kam ihr falsch vor, weshalb sie mit Gorden sprechen wollte. Als er gerade aus dem Hauptquartier kam wirkte er gestresst, hektisch. „Hey, Steve warte mal!“, rief sie über den Platz. Als er sie sah, legte er einen Gang zu, aber Jean erreichte ihn und packte seinen Arm. „Steve, was ist los?“ „Jean! Ich habe jetzt wirklich keine Zeit!“, zischte er sie an. „Hey, ich bitte dich… fünf Minuten! Es ist wichtig!“, bettelte sie. „Meine Sache ist wichtiger! Lass mich los!“, sagte er laut und gestresst. „Ich lass dich nicht gehen!“ „Bei den Monden Yavins, warum musst du denn eine Frau sein!? Also, was ist?“, fluchte er. „Es geht um die Stimmung! Es missfällt mir, dass sich alle an dieser Exekution ergötzen. Kannst du nicht was dagegen unternehmen?“ „Was soll ich denn machen? Weißt du, Stan und ich finden das gut, dass bestätigt uns die Loyalität. Und außerdem können wir keine Gedanken verbieten.“ „Denk doch mal nach. Das ist krank! Ist das wirklich besser? Und was würde Manson davon denken!?“, sagte Jean packte ihn am Kragen. „Erstens Jean, Manson würde genauso denken! Und zweitens, er ist nicht hier! Wir wissen noch nicht einmal, ob er noch am Leben ist! Und jetzt lass mich gefälligst los! Ich habe eine wichtige Nachricht, die unter Verschluss steht!“, meinte Gorden ernst und riss sich los. Jean rannte ihm hinterher. „Was für eine Nachricht?“ „Tut mir leid, aber dafür muss man mindestens den Posten des Sturmtruppencommander oder des Senior Lieutenants haben!“, sprach Gorden der förmlich in Richtung Teich rannte. „Aber…“, widersprach Jean. Gorden blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihr um. „Jean, das muss schnell gehen! Komm später nochmal… vielleicht habe ich dann etwas Zeit. Bitte!“ „Na gut!“, meinte sie und trottete davon. Steve setzte sich wieder in Bewegung. In dem kleinen Auenwäldchen, das den Teich umgab, wurde er ein bisschen ruhig. Er lauschte dem Rauschen der Blätter und seinem, mittlerweile heftigen Schnaufen. Nun hörte er langsam, Planschgeräusche. Nichts ungewöhnliches. Viele gingen in ihrer Freizeit baden, wenn sie denn mal Freizeit hatten. Endlich kam er auf die Lichtung, den schwarzen Kiesstrand und sah Stan und Mike im Teich schwimmen. Wie gerne würde er auch mal eine Runde drehen, aber als Mädchen für alles, hatte er nicht so viel Zeit. Das machte ihm nicht viel aus. „Lieutenant, ich muss Sie kurz sprechen!“, meinte Gorden kühl. „Was ist los? Sie können mich duzen!“, antwortete Mercer, der sich zu ihm drehte. „Tut mir leid, im Moment leider nicht. Wir sind wieder im Dienst!“ „Och, dass ist ja schade!“, quengelte Pilamie und schwamm zum Ufer. Mittlerweile war auch Mercer aus dem Wasser gestiegen und ging zu Gorden, seine Uniform in der rechten Hand. „Also, was gibt's?“, fragte Mercer etwas besorgt. „Es geht um die Sensoren. Ich würde gern eine Versammlung einberufen.“, sprach Gorden, während sich Mercer Hose und Jacke überzog. „Gut, gehen wir!“
Wieder fanden sich alle im Hauptquartier ein. Alle hatten sich um einen Holotisch versammelt und lauschten gespannt dem Vortrag von Gorden. „Also, was mich besorgt, sind die Sensoren auf dem Turm.“ „Was ist damit? Stimmt etwas nicht?“, fragte Dynaren verwundert. „Nein, nein alles in Ordnung. Was mich beunruhigt ist, dass wir vor wenigen Minuten was empfangen haben.“, erklärte sich Gorden. „Ja und? Wir haben dauernd etwas empfangen. Wo ist das Problem?“, mischte sich Zinger ein. „Es wurde eine Warnung angezeigt.“ „Sie meinen, die Sirene sollte jeden Moment ertönen?“, fragte Mercer. „Ja, denn es waren anorganische Gegenstände, die registriert wurden. Ich schätze Raumschiffe.“, referierte Gorden. „Gut! Dann können wir hier endlich weg!“, jubelte Pilamie. „Wenn es das wäre. Aber wir wissen nicht, ob sie imperial sind. Sie hatten eine mir nicht bekannte Kennung!“, sagte Gorden und zeigte ein Raumschiff auf dem Tisch an. „So eins war es!“ „Vielleicht ein imperialer Prototyp. Es könnte…“, sprach Dynaren, doch wurde unterbrochen. „Nein! Das sind Piraten!“, mischte sich Jean ein. „Woher wissen Sie das, Madam?“, fragte Mercer skeptisch und deutete auf die fliegende Untertasse. „Ich… vor meiner Zeit im Imperium, war ich eine Schmugglerin. Manson hatte mich gefunden. Er hatte schon damals für das Imperium gedient.“, wand sich Jean. „Na gut! Gorden, was noch?“, wand sich Mercer nun von Jean ab. „Also, wir haben in der Stratosphärischen Umlaufbahn ein Schiff entdeckt. Wenn sie Recht hat, dann sind es Piraten!“, sprach Gorden und zeigte nun eine größere Untertasse an. „Ach und wenn schon, der Scanner hat in den letzten vier Tagen etwas gemeldet. Wieso sollte was passieren?“, versuchte Zinger die Stimmung zu lockern. Plötzlich schrillte eine Sirene los. „Verdammt, Bombenalarm!“, rief Dynaren schockiert. „Sofort raus hier!“, befahl Mercer panisch und rannte durch die Tür, seinen Blaster entsichernd. Vor der Tür starrte er in den Himmel. In dem Lager machte sich Panik breit. „Alle sofort an die Artilleriegeschütze!“, brüllte Gorden über den Schotterplatz. Gebannt warteten alle darauf, was als nächstes passieren würde. Nun hörte man ein dumpfes Dröhnen. „Das sind Rebellenbomber!“, meldete Dynaren, mit einem Fernglas in der Hand. Drei Bomber flogen in ihre Richtung, leiteten den Sinkflug ein. Sofort zischten rote Blasterschüsse in den Himmel. Ein Bomber wurde getroffen und ging zu Boden. Eine Explosion setzte dem Sinkflug ein Ende. Die zwei restlichen Bomber setzten das Manöver unbeirrt fort. Der anhaltende Nieselregen, der nur eine kurze Pause eingelegt hatte, hatte den Boden größtenteils in eine Schlammpiste verwandelt. Die Bomber hatten Kehrt gemacht und warfen nun die Bomben ab. Rettungskapseln wurden zerstört und Mercer sah einige Imperiale durch die Luft fliegen. Die Lauten Knälle nahmen immer mehr zu, bis plötzlich ganz in Mercers Nähe eine Bombe detonierte. Mercer hörte nur noch ein lautes Klingeln in seinen Ohren und spürte, wie ihm etwas warmes aus den Ohren lief. Er hörte alles gedämpft und steckte sich einen Finger ins Ohr. Als er ihn sich ansah, war er blutrot und lies Mercer in Ohnmacht fallen. Die Basis sah aus wie ein Schlachtfeld, doch trotzdem schafften sie es mit den beschädigten Waffen nicht, die X-Flügler vom Himmel zu holen. Plötzlich erhellte sich der wolkenverhangene Himmel an einer Stelle, gefolgt von einer Explosion. Nun sah Pilamie, auf der Mauer stehend, wie ein Bomber von einer grauen, fliegenden Untertasse gejagt wurde. Die beiden Jäger hielten auf den Horizont zu und waren schon bald nicht mehr zu sehen. Ruhe kehrte ein, aber nur für kurze Zeit. Gleich danach hörte man ein dumpfes Dröhnen und eine riesige Untertasse landete in mitten der Basis. Sofort wurde sie umstellt und man sah gebannt auf die Einstiegsrampe, die sich qualmend öffnete. Eine Gestalt mit Fliegermütze und Brille auf den Augen, einer beigen Hose, hohen schwarzen Stiefeln, einem weißen Hemd und einem roten Mantel schritt mit einer Gruppe bewaffneter aus dem Raumschiff. Langsam schritt er auf Gorden zu und blieb eine Bantha-Länge vor ihm stehen. „Was wollen Sie?“, fragte Gorden unsicher. „Hey, nur nicht so schüchtern. Wir sind hier nicht die Bösen!“, sprach die Gestalt witzelnd und sah sich in seiner Mannschaft um, die ein bisschen lachte. „Was soll das denn heißen?!“, keifte Zinger. „Ach, gar nichts! Wir haben euren Hilferuf erhalten. Frag mich warum alle immer auf Vanqor landen?“, meinte die Gestalt. „Wie meinen?“, fragte Gorden. „Ach, gar nichts. Gar nichts. Jedenfalls… können wir euch mitnehmen. Sagen wir… nach Rodia!“ „Wirklich? Wie nett von Ihnen!“, freute sich Jean lautstark. „Ja… ja ich weiß. Aber ich mach das natürlich nicht kostenlos!“, meinte der Fremde und lachte. „Was?! Was sind Sie denn für ein Kerl?! Sie…“, fluchte Pilamie. „Ah, Achtung. Wo ist der Panzer, wenn man ihn mal brauch.“ „Na gut! Wir nehmen Ihr Angebot an. Sagen Sie uns wenigstens, wie Sie heißen.“, verhandelte Gorden. Die Gestalt sah sich fragend um. „Na gut. Mein Name ist Hondo Ohnaka!“
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Veerd A Star Wars Story
FanficDer Imperiale Offizier Manson Veerd, welcher ein Jahr vor der Schlacht von Yavin die Ausbildung an der Imperialen Akademie von Scipio bestanden hat, wurde auf den Sternenzerstörer "Blackmailer" beordert. Er wird zu dem befehlshabenden General auf de...