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Carla.

„Du hast ihm nicht echt deinen scheiss Mittelfinger gezeigt", schreit Mariele mich an und verfolgt mich mit einem Holzlöffel.

Sie dreht heftig ab, weil sie seit einem Jahr einen Typen für mich sucht und es heute perfekt laufen könnte. In ihren Augen. Aber ganz ehrlich? Ich stehe nicht auf One Night Stands. Und das weiß sie doch auch. Alle wissen, dass ich lieber einen Mann für immer haben will. Denn sind wir mal ehrlich, es nützen uns keine Beziehungen, wenn man keine Zukunft mit dieser Person sieht. Also wieso dann auch noch One Night Stands? Ich will und werde es nicht haben.

„Verdammte Scheisse, Mariele!", rufe ich ihr entgegen und stütze mich an ihrem Esstisch ab. „Hör auf mich mit einem scheiß Holzlöffel zu bedrohen und hör mir zu."

„Was für zu hören, Bitch?", brüllt sie und läuft wieder um den Tisch. Ich mache das selbe, sodass ich wieder gegenüber ihr stehe. „Du hättest nicht mit ihm in die Kiste steigen müssen, aber dein Stinkefinger war zu viel!"

Ich werfe meine Arme in die Höhe und stöhne genervt auf. „Bin ich Jesus und kann seine Gedanken lesen und wissen, dass er denkt, ich sei angeblich vergeben?"

Mariele schlägt mit dem Löffel auf den Tisch, was mich zusammen zucken lässt. „Gott steh mir bei und gib diesem dummen Mädchen mehr Gehirnzellen. Amen." Dann schaut sie wieder zu mir und kneift ihre Augen zusammen. „Und du gehst jetzt in mein Zimmer und suchst dir etwas angemessenes zum Anziehen. Wir gehen in diese Shishabar."

„Aller, dein Ernst?", brülle ich sie wütend an. Das kann sie doch nicht verlangen?

„Fuck ja!", fährt sie mich an. „Ich kann mir das nicht länger mit ansehen."

„Was wollen wir da bitte machen?"

„Wir suchen deine Würde, Bitch", zischt sie und zeigt mit dem Löffel in meine Richtung.

„Und was ist, wenn er nicht da ist? Dann sind wir umsonst dorthin gefahren. Spritverbrauch und so", versuche ich sie umzustimmen. Denn ich habe echt keinen Bock, wieder dorthin zu fahren. Und der Typ ist bestimmt da und ich traue mich echt nicht mehr dorthin zu gehen. Es ist mir dann doch zu peinlich, wieder dort aufzutauchen.

„Er ist eh da. Safe. Jetzt geh rein und such dir was aus oder ich tue es und du weißt ganz genau, das du dann als Strassennutte heraus kommst", grinst sie mich keck an.

„Wieso haben wir uns angefreundet? Ich hasse dich eigentlich? Du willst mich immer an Menschen verkuppeln, die ich nicht will", seufze ich und laufe in ihr Schlafzimmer. Ich öffne ihren Kleiderschrank und weiß jetzt schon, dieses Mädchen und ich haben zwei verschiedene Größen und Geschmäcker. „Ich mag deinen Style nicht." Ich nehme mir ein Kleid aus ihrem Schrank und beäuge es. Okay, so schlecht sieht es nicht mal aus. „Hey, du hast zwar kleinere Titten als ich, aber kann ich dieses Kleid mal zum Feiern anziehen?"

„Welches?", ruft sie aus der Küche, denke ich.

„So ein schwarzes, mit Ärmeln bis zum Ellenbogen, sieht ziemlich eng und kurz aus. Ziemlich heftiger Ausschnitt", antworte ich laut schreiend zurück und halte das Kleid in die Höhe. Seit wann trägt Mariele sowas? Und wann bitte?

„Zieh es doch jetzt an", lacht sie.

„Klar", rolle ich mit den Augen und lege das Kleid zurück. Ich durchsuche weiter Mariele's Schrank und bemerke, das sie viele ausgefallene Sachen besitzt. Ein Teil ist komplett bunt, hat Muster, ist gestreift oder mit Blumen verziert. Ein anderer Teil besteht nur aus schwarzen Klamotten sowie nur Jeanshosen. Aber ich kann es echt nicht leugnen, meine afro Freundin hat eben einen guten Style.

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt