Kapitel 23

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Katy Perry - The one that got away

Mittwoch, 2. April

"Ich will noch einmal ans Meer!"

Ich hab noch maximal einen Monat, ich möchte so viel machen wie möglich.

"Schreib eine Liste. Wir versuche sie abzuarbeiten. Heute versuchen wir viel zu schaffen, du bist wieder Zuhause und dir geht es ganz okay. Jedenfalls hast du keine Schmerzen."

"Ryan, ich kriege auch so viele Medikamente, dass es fast unmöglich ist, Schmerzen zu haben. Solange ich nicht zu schwach bin, ist alles gut. Aber ich möchte zuerst an den Strand."

"Wird gemacht, Chefin. Soll ich Noah auch fragen, ob er mitkommen möchte?"

Noah...ihr seid zusammen.

"Wenn es okay für dich ist, dann hätte ich nichts dagegen. Also ich würde mich freuen."

"Natürlich ist es für mich okay, Schatz. Alles was du willst und dann kann mein Fanherz endlich aufblühen. Ach, meine Zuckerschnecken haben zueinander gefunden."

Ich liebe es, wie er aufgeht, wenn er von Dingen spricht, die ihn glücklich machen oder Dingen, die er liebt. Es ist wie bei kleinen Kindern, die strahlen, wenn sie an Weihnachten Geschenke auspacken, so strahlt Ryan immer. In seiner Nähe kann man weder traurig noch schlecht gelaunt sein, denn man sieht ihn an und sieht Positives. Ich bin ihm dafür unendlich dankbar.

"Mir wird das Atmen fehlen. Und Reden und Weinen. Reeses werden mir fehlen. Und Delfine, ich liebe sie. Denkst du, dass ich die Dinge mitnehmen kann, dahin wo ich hingehe?"

Er seufzt, weil er es hasst, wenn ich über meinen Tod rede. Aber ich muss meine Gedanken loswerden.

"Ich denke, dass du an einen besseren Ort kommst, an dem du alles hast was du liebst. Also irgendwann auch uns Menschen."

Ich hoffe es...

Wir haben alles für den Strand eingepackt -Decken, Kissen, Essen, Trinken, Medikamente und den restlichen ärztlichen Kram. Heute Morgen wurde ich mit dem Grund entlassen, ich solle selber entscheiden dürfen, wo ich meine letzte Lebenszeit verbringe. Dr. Stevenson schaut jeden Tag nach mir und mehr können sie nicht tun, außer es mir so schmerzlos wie möglich zu machen. Mum, Dad, Ryan, Noah und ich sitzen im Auto und Ryan macht natülich Musik, wer auch sonst.

"I got a pocket, got a pocketful of sunshine.
I got a love, and I know that it's all mine.
Oh, oh whoa."

"Wunderschön, Ryan. Du hättest Sänger werden sollen!"

Ich liebe es, wie er aufgeht. Er gibt sich so viel Mühe, gut gelaunt zu sein, obwohl ich weiß, wie sehr es ihn zerreißt, dass ich sterben werde.

"Take me away
A secret place
A sweet escape
Take me away", steigt jetzt auch Noah mit ein, der mich mit seinem bezaubernden Lächeln ansieht und mit in den Bann zieht.

"Do what you want, but you're never gonna break me.
Sticks and stones are never gonna shake me.
No, oh whoa"

Ich sehe, wie sich meine Eltern zufrieden anschauen, was mir das Herz bricht. Sie haben schon eine Tochter verloren, das sollte keiner erleben müssen. Ich hoffe nur, dass sie ihren Glauben an Gott nicht verlieren, denn er definiert Mum so sehr. Als ich klein war, hat sie mir immer die schönsten Zitate aus der Bibel vorgelesen und eines meiner liebsten ist bis heute:" Denn wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht sollen ersäufen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versenken."(Jesajah 43:2)

Why I fell in love with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt