Kapitel 5

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Jenna's P.o.V.

"Versprich mir, dass du dich mindestens alle zwei oder drei Tage bei mir meldest." Erik nickte. "Ich versprechs dir. Und du versprichst mir, dass du spätestens zum Halbfinale kommst.", forderte er. Dieses mal nickte ich zur Bestätigung.

Erik und ich standen gerade am Flughafen und verabschiedeten uns voneinander. Fast alle Familien und Freundinnen der Fußballer waren hier, also wirklich eine ganze Menge. Ich stand gemeinsam mit Eriks Eltern bei ihm. Neben uns waren Cathy und Mats, die sich bestimmt schon seit einer halben Stunde in den Armen lagen. Ich konnte es eigentlich nicht ganz nachvollziehen, da Cathy sowieso in einer Woche ebenfalls nach Brasilien reisen würde. Ich jedoch, würde erst zum Halbfinale nachreisen. Es war einfach besser so, für Erik und für mich. Er sollte sich nämlich vor allem am Anfang nur auf die WM konzentrieren und ich war sowieso die letzten Monate in Frankreich gewesen. Deshalb wollte ich einfach mal eine Weile in Deutschland bleiben. Bei meiner Familie und meinen Freunden, die ich hier hatte.

"Jungs, wir müssen ins Flugzeug.", hörte ich jemanden des deutschen Teams rufen. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. Nein, ich werde jetzt ganz sicher nicht zu heulen beginnen. Nein, nicht hier. Nein, nicht vor den ganzen Leuten und vor allem nicht vor Erik. Sonst fiel ihm nämlich der Abschied bestimmt noch schwerer als ohnehin schon. Es war schwer für mich die Tränen zu unterdrücken, doch ich schaffte es.

"Komm her.", flüsterte mir Erik zu, nachdem er sich von seinen Eltern nochmal kurz verabschiedet hatte und zog mich dann in seine Arme. Ich schlang meine um seinen Oberkörper und ich spürte seine ebenfalls auf meinem Rücken. "Bring den Titel mit nach Hause.", flüsterte ich und ich spürte es an meiner Schulter, dass er nickte. Nach einer Weile lösten wir uns voneinander und Erik legte noch ein letztes mal seine Lippen auf meine, um mich zu küssen. "Ich liebe dich.", meinte ich, als er sich umdrehte und sich auf den Weg zu den anderen machte. "Und ich liebe dich.", erwiederte er, nachdem er noch ein letztes mal zu uns geschaut hatte. Dann verschwanden sie im Flugzeug. Er war weg.

Seufzend stellte ich mich neben Cathy, die immer noch Tränen in den Augen hatte. Ich reichte ihr ein Taschentuch. "Wie hast du das geschafft, dich so einfach von ihm zu verabschieden? Für mich war es richtig schlimm, obwohl ich ja schon zu den Gruppenspielen nachreise.", wollte sie wissen. Ich zuckte kurz mit den Schultern und strich mir durch meine blonden glatten Haare. "Ich weiß nicht. Vielleicht liegt es daran, dass wir Abschiede schon gewöhnt sind. Ich meine, wir haben uns davor Monate lang nicht gesehen. Dagegen sind die paar Wochen eigentlich kurz."

Wir verabschiedeten uns voneinander und ich machte mich auf den Weg zu meiner besten Freundin Mia. Ich kannte sie schon seit 10 Jahren und sie wohnte nur zwei Straßen weiter. "Und war der Abschied schlimm?", fragte sie mich, nachdem ich sie begrüßt hatte und nun gemeinsam mit ihr in ihrem Wohnzimmer war. Mia lebte im Gegensatz zu mir nicht mehr bei ihren Eltern, sondern schon in ihrer eigenen Wohnung. Auch sie studierte wie ich hier in Dortmund, doch sie hatte ein anderes Studiumfach. Schon oft hatte sie mich gefragt, ob ich nicht doch endlich mal bei ihr einziehen möchte, doch bis jetzt fehlte mir einfach die Zeit.

"So schlimm wars eigentlich gar nicht. Der letzte Abschied, als ich nach Frankreich bin, war viel viel viel schlimmer.", erzählte ich ihr. Mia nickte verständnisvoll. "Bist du dir sicher, dass du nicht doch mit mir und meinem Dad mitkommen willst?", fragte sie mich dann. Mia und ihr Vater waren beide ziemlich Fußballverrückt und sie würden auch bereits zum ersten Deutschlandspiel nach Brasilien reisen und gemeinsam mit ein paar anderen fast jedes Spiel dort live verfolgen. Ihr Vater war da in irgendeinem Verein und bekam deshalb irgendwelche Rabatte, sodass das ganze für die beiden gar nicht mal so teuer war.

Klar, hatte ich schon öfter überlegt, ob ich nicht einfach mitkommen sollte, aber wie gesagt, war es einfach besser, wenn ich hier in Deutschland blieb. "Du weißt ja, dass Fußball nicht so meins ist. Aber ich komme ja zum Halbfinale.", erwiederte ich. "Also wenn sie überhaupt so weit kommen." Wir unterhielten uns noch ein bisschen, bis ich dann grinsend meine beste Freundin fragte: "Kannst du vielleicht ein bisschen auf Erik aufpassen?" Sie musste ebenfalls grinsen. "Ach, hast du etwa Angst, dass er mit irgendeiner Brasilianerin etwas anfängt?" Ich schüttelte lachend den Kopf. "Nein, das nicht. Aber vielleicht mit einem Fan oder so." - "Das denke ich nicht. Erik liebt dich ja. Aber ich kann ja trotzdem öfter ein Auge auf ihn werfen. Dir zu liebe."

Hätte ich gewusst, was sie unter 'aufpassen' versteht, hätte ich sie bestimmt nicht darum gebeten. Nur leider ist man später immer schlauer.

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Hi :) Nach langem mal wieder ein Kapitel und es ist leider nicht so lange geworden, doch die nächsten werden bestimmt wieder länger und auch besser.

Dem liebsten Kommentar widme ich das nächste Kapitel und vergesst auch nicht zu voten.

Bis bald, eure Iri x

is it right? [marco reus & erik durm]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt