Es war ein schöner Sommertag, als ich mich auf den Weg zum Schwimmbad machte, und mir ein junges Mädchen entgegen kam und mich nach dem Weg zu diesem fragte. Ich antwortete ihr, dass ich gerade auf dem Weg dorthin sei und wir gerne gemeinsam hinlaufen könnten. Nachdem sie, wenn auch nur zögerlich, einwilligte, liefen wir los...
„Ich heisse Alex...“, stellte ich mich vor. Sie erwiderte daraufhin:“Ich heisse Barbara..“
Ich fragte sie, ob sie hier wohne. Sie sagte zögerlich:“Nein, ich bin.... im Urlaub....“
Als sie dies sagte, merkte ich, wie sich ihr Gesicht verfinsterte. Ich fragte, was los sei und ob es ihr hier nicht gefalle, woraufhin sie nur knapp antwortete, dass alles gut sei.
Ich fand dies zwar seltsam, gab mich jedoch mit dieser antwort zufrieden, woraufhin wir weiterliefen.
Kurze Zeit später erreichten wir auch schon unser Ziel. Ich meinte:“So, da sind wir auch schon.“ Sie schaute mich erwartungsvoll an und fragte:“Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mit dir mitkomme? Ich kenne ja niemanden und, naja, alleine ist es ziemlich langweilig...“ Ich meinte zu ihr, dass das kein Problem sei und ich mich immer freue, neue Leute kennen zu lernen. Somit gingen wir gemeinsam ins Schwimmbad.
Ca. 3h später machten wir uns wieder auf den Heimweg. Wir haben uns im Schwimmbad sehr viel ausgetauscht und gemeinsame Interessen gefunden.
Aber ich hatte ein mulmiges Gefühl, da ich bemerkte, dass Barbara irgendetwas bedrückt. Allerdings wollte ich nicht nachfragen, da ich dachte, dass es noch zu früh sei und wir uns ersteinmal besser kennen sollten.
Wir liefen gemeinsam in die Richtung, wo das junge Mädchen wohnte. Wir unterhielten uns über verschiedenste Themen...
"Ehm, mal ne Frage. Wohnst du hier in der Nähe? Oder weshalb läufst du hier auch lang?"
fragte sie neugierig.
"Nein, aber ich dachte, da du neu hier bist, dass ich dich begleiten kann. Oder willst du, dass ich mich auf der Stelle umdrehe und nach hause gehe" meinte ich etwas belustigt.
Achso, nein, da sind wir schon." Sie machte eine Kopfbewegung in Richtung der vielen eingereihten Häuser. Mir wurde sofort bewusst, welches sie meinte...
"Ah, der kleine Bungalow da drüben, oder?"
Sie nickte knapp, während wir uns dem Bungalow näherten.
Ich merkte, wie sich ihr Gesicht immer weiter verfinsterte, je weiter wir uns dem Haus näherten. Hatte sie Angst? Nun standen wir direkt davor und ich fragte:"Soll ich mit rein kommen?"
"Nein, lieber nicht..." antwortete sie in nahezu warnendem Ton.
Sie lief zur Haustür, dicht gefolgt von mir.
Nach einem letzten, ängstlichen Blick, den mir Barbara zuwarf, drückte sie die Klingel des Hauses. Sofort öffnete ein düster dreinblickender Mann mittleren Alters die Tür. Danach musterte er mich skeptisch, bis ich die bedrückende Stille unterbrach:"Ehm, hallo-"
"Mir ist egal wer du bist... Lass dich hier niemals wieder blicken!" Befahl mir der Mann, den ich als Barbaras Vater identifizierte. Er packte sie und zerrte sie unsanft in das Gebäude und schlug die Tür mit enormer Kraft zu. Kurz darauf folgten tiefe, aggressive Schreie, die eindeutig auf Barbara gerichtet waren. Das letzte was ich aus dem Haus hörte, war ein dumpfer Schlag, wie als hätte man jemanden mit einem Buch geschlagen. Ich war den Tränen nahe, als ich realisierte, weshalb sie sich die ganze Zeit über so Komisch verhielt. Ich konnte nun auch ihre Ängstlichen Blicke verstehen. Aber hatte er sie wirklich geschlagen?
Ich zweifelte, ob das wirklich ihr Vater war, denn dieser Mann machte einen anderen eindruck. Ich beschloss, mich auf den Weg nach hause zu machen, mich an den PC zu setzen und mich von alldem ein wenig abzulenken, obwohl ich wusste, dass ich handeln musste.
Nach mehreren Stunden, die ich mit Computerspielen vergeudet hatte, beschloss ich, mich aufs Ohr zu hauen. Ich musste die ganze Zeit über die Erlebnisse des vergangenen Tages nachdenken, bis ich nach ca. einer halben Stunde endlich einschlief...
Kurze Zeit später wurde ich von hellen Schreien geweckt. Ich öffnete erschrocken meine Augen und versuchte den Ursprung der Schreie ausfindig zu machen. Schnell realisierte ich, dass die Schreie vom anderen Ende meines Zimmers stammten, also sprang ich aus meinem Bett und näherte mich den Geräuschen. Schnell erkannte ich, dass die Schreie von Barbara stammten. Neben ihr stand der Mann, schlug und Trat auf sie ein, da ich angekettet war, konnte ich nicht anders als zuzusehen. Als die schreie verstummten, drehte sich der Mann zu mir um und schrie mich an, dass er mich gewarnt habe. Ich konnte mich noch immer nicht bewegen.
Er kam zu mir, holte mit seiner großen Faust aus, und kurz bevor diese mein Gesicht berührte, wachte ich schweiß gebadet in meinem Bett auf. Ich brauchte einen moment um zu realisieren, dass das alles nur ein Traum war. Nun zweifelte ich, ob diese Barbara wirklich existierte, oder ob sie auch nur ein Traum war. Allerdings wollte ich nicht nocheinmal zu diesem Haus gehen, da ich mich vor diesem Mann fürchtete.
Da ich wusste, ich würde nicht mehr einschlafen können, beschloss ich, aufzustehem. Es war kurz vor sieben, da ich aber Ferien hatte, war das relativ früh für mich. Ich ging die Treppe hinunter und dachte darüber nach, was ich denn heute so alles unternehmen würde, als es plötzlich an der Tür klingelte. Es war der Postbote. Er übergab mir einen Brief auf dem draufstand “Für Alex”. Der Postbote sah meinen verwunderten Blick und sagte, dass ihm beim Austragen ein junges Mädchen, ungefähr in seinem alter, diesen Brief gab und ihn bat, diesen so schnell wie möglich auszuliefern. Nun war mir Klar dass Barbara keine Traumfigur war, sie war real. Und damit auch dieser gruselige Mann. Ich bedankte mich bei dem Postboten, schloss die Tür und setzte mich in unser Wohnzimmer, um den Brief in Ruhe zu lesen. Als ich ihn las, wurde mir übel. In dem Brief stand geschrieben, dass dieser Mann nicht ihr Vater ist, und dass ich mich von ihr fernhalten soll, weil sie nicht will, dass er mir etwas antut. “Wer ist er dann?” fragte ich mich. Ich beschloss, eine Schüssel Cornflakes zu essen und darüber nachzudenken, was ich tun solle. Denn einfach nichts zutun wäre für mich keine Lösung. Ich musste handeln. Egal wer dieser Mann war, sie konnte nicht länger bei ihm bleiben...
Nach langem überlegen und abwägen kam ich zu dem Entschluss, noch einmal dorthin zurückzukehren, wo sie mich am Vortag angesprochen hatte. Wie zu erwarten war sie nicht da.
Ich fing an in erwägung zu ziehen, mich in der folgenden Nacht an ihr Haus zu schleichen und herauszufinden, in welchem Zimmer sie schlief. Dann könnte ich ihr vielleicht irgendwie mitteilen, wo und wann ich mich mit ihr treffen würde. Aber da erinnerte ich mich wieder an den Mann, und ich bemerkte schnell, dass mir der Mut fehlen wird, diesen Plan in die Tat umzusetzen. Ich überlegte weiter und sah mich gezwungen, trotz meiner Angst diese Nacht zu ihrem Haus zu gehen, eine andere Wahl hatte ich nicht. Ich schaute auf mein Handy:”Schon 12 Uhr?!” Ich ging wieder nach Hause, denn ich musste für die kommende Nacht noch ein paar Vorbereitungen treffen...
Nun stand ich vor dem kleinen Bungalow. Ich ging einmal um das gesamte Gebäude herum. "Gut, dass es nur ein Stockwerk hat" dachte ich mir, während ich ausschau nach einem offenen Fenster hielt. Und tatsächlich: Ich sah, wie ein kleines Fenster, ca. einen halben Meter durchmesser, gekippt war. Ich ging langsam und leise heran, machte meine Taschenlampe an und sah hindurch, ich wollte ja nicht in das Schlafzimmer dieses Mannes geraten. Ich konnte eine Couch erkennen, davor ein kleiner Tisch und an der gegenüberliegenden Wand sah ich einen Fernseher... "Wahrscheinlich das Wohnzimmer" sagte ich zu mir selbst, während ich nach Möglichkeiten suchte, das Fenster zu öffnen. Ich musste aufpassen, nicht zu laut zu sein, ich wollte ja niemanden wecken. Ich hatte schon einen Zettel geschrieben, den ich in Barbaras Zimmer platzieren wollte. Ich schaffte es, wenn auch nur mühevoll, das Fenster auszuhängen.
Ich stieg langsam in das dunkle Zimmer. Ich schlich im Haus umher, auf der Suche nach Barbaras Zimmer. Nach ca. 2 min fand ich es auch. Ich spickte durch das Schlüsselloch und sah, wie sie tief und fest schlief.
Ich öffnete leise die Tür, huschte zu ihrem Nachttisch und legte dort meinen Brief hin, bevor ich wieder leise verschwand. Nun machte ich mich wieder auf den Weg zum Wohnzimmer, jedoch dort angekommen, wurde ich von diesem großen Mann überrascht. Glücklicherweise hat er mich nicht gesehen. Und das offene Fenster scheint er auch nicht bemerkt zu haben. Er ging zum Badezimmer. Als er die dortige Tür schloss, lief ich zum Fenster und rannte nach Hause. Vielleicht wäre es besser gewesen, dieses wieder zu kippen, jedoch wollte ich nicht riskieren, erwischt zu werden. "Er wird sowieso denken, er habe vergessen es zu schliessen" beruhigte ich mich. Zuhause angekommen, schmiss ich mich geradewegs in mein Bett. Ich lag noch eine Weile so da, einfach an die Decke starrend. Nach langem überlegen, was das, was ich tat, für Folgen haben würde, wenn es auffliegen würde, fiel ich in einen sehr unruhigen Schlaf. Ich träumte diese Nacht dasselbe wie vergangene Nacht. Als ich aufwachte, ging ich völlig verschlafen in unsere Küche, um mir mein Frühstück zuzubereiten. Als ich auf die Uhr schaute, bemerkte ich, dass es schon 11 Uhr war. Das wäre kein Problem gewesen, allerdings hatte ich mich mit Barbara um 12 Uhr verabredet. Ich hoffte, sie habe den Brief gelesen und komme an den angegebenen Ort.
Nach dem Frühstück zog ich mir meine Schuhe an und ging los.
Auf dem Weg wurde mir immer mehr bewusst, dass, wenn das rauskäme, uns beiden große Schwierigkeiten bereiten würde. Schließlich bin ich bei ihnen eingebrochen. Als ich am Treffpunkt ankam, war sie bereits dort. Ich schaute auf mein Handy. Ich sah, dass ich 10 minuten zu spät war. Ich tadelte mich dafür, sie so lange warten gelassen zu haben. Gedankenverloren starrte sie reglos auf ihre Schuhe hinab. Nun musterte ich die Umgebung. Ich war schon lange nicht mehr hier. Es ist ein sehr abgelegener Ort unseres Dorfes. Es ist wie eine kleine Höhle. Ich wunderte mich, dass sie es gefunden hatte. Es war Recht dunkel, nur durch ein paar Schlitze an der Steinwand drangen Lichtstrahlen ins innere. Im hinteren Bereich der Höhle plätscherte das Wasser, in der Mitte saß Barbara. Als ich über einen Ast stolperte, bemerkte sie meine Anwesenheit. Sie blickte ängstlich und erschrocken zu mir. Als ich mich neben sie saß, fing sie an zu sprechen. "Ich weiß, du willst mir helfen. Aber das ist zu gefährlich. Ich kann das nicht machen... Nicht nocheinmal." Was meinte sie damit? Hatte schoneinmal jemand versucht, sie aus ihrer scheinbar kläglichen Situation zu befreien?
"Ich verstehe nicht ganz. Was meinst du mit “nocheinmal”? Wollte schon Mal jemand dir helfen?" Fragte ich interessiert. "Ja, mein Bruder. Er ist 7 Jahren alt gewesen. Und er dachte er könnte helfen. Aber... Es hat nicht funktioniert. Wie auch. Er war einfach noch zu jung. Und jetzt darf ich ihn nicht mehr sehen." Sie vergoss einige Tränen, ihre Nase färbte sich rot und sie fing an zu Schluchzen. Ich zögerte, bevor ich sie in eine etwas längere Umarmung zog. Sofort umhüllte mich ihre Körperwärme. Ich spürte ihre warmen Tränen auf meiner Schulter. "Ist schon gut. Aber ich werde dir trotzdem helfen. Ich habe einfach das Bedürfnis, das für dich zu tun." versuchte ich sie zu trösten. Wir lösten uns von der Umarmung. Sie starrte mir noch in die Augen, worauf sie sagte:" Danke. Ich weiß es echt zu schätzen, wenn du das machen willst. Aber du musst wissen. Es ist gefährlich. Für uns beide... ER ist gefährlich." Sie betonte die letzten Worte mehr als die zuvor. "Wer ist dieser Mann eigentlich?" Fragte ich etwas nervös. "Das ist mein Stiefvater. Er ist..... soetwas wie ein Zuhälter. Wir sind hier im “Urlaub”, weil er einige Deals abwickeln muss. Er hat meine Mutter, meinen Bruder und mich in seiner Gewalt." Sie fing wieder an zu weinen. “Wenn ich mich doch wehren könnte...”. “Kannst du denn nicht zur Polizei gehen?”, fragte ich. Sie antwortete:”Doch, aber die sind ja ehh alle korrupt. Und außerdem hat er eine ganze Armee...”. Ich fragte, wie ich ihr helfen könne, woraufhin sie meinte, dass wir nun erst einmal unsere Handynummern austauschen sollten, damit wir in Kontakt blieben. Denn nocheinmal konnte ich nicht bei ihnen einbrechen. Ich fühlte mich irgendwie zu ihr hingezogen. “Bin ich in sie verliebt?” fragte ich mich, als wir die Höhle verliessen. Ich begleitete sie, bis wir nurnoch einen Block von ihrem Haus entfernt waren. Dann sagte sie:”Okay, ab hier gehe ich besser alleine weiter. Wir können ja nacher direkt schreiben...”. Ich meinte:”Wenn du kannst, kann ich auch!”. Nach einer letzten, langen Umarmung verabschiedeten wir uns und gingen nach hause. Es fiel mir schwer, sie alleine zu lassen, ich hatte jedoch keine andere Wahl. Als ich Zuhause ankam, war es schon nach 17 Uhr. Ich beschloss, mich bis zum Abendbrot in mein Zimmer zurückzuziehen, um mit Barbara zu schreiben. Sie antwortete recht schnell. Wir schrieben darüber, wann wir uns denn wieder treffen könnten. Außerdem grübelten wir darüber, was wir gegen ihren Stiefvater tun könnten, denn es musste doch einen Weg geben, ihr ein normales Leben zu ermöglichen. Nach langer Funkstille fragte ich sie, was denn mit ihrem richtigen Vater sei. Sie zögerte, woraufhin ich ihr versichterte, dass sie nicht darüber sprechen müsse, würde sie dies nicht wollen. Jedoch fing sie an zu schreiben. Was sie dann schrieb, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Sie schrieb, dass er von ihrem Stiefvater getötet wurde, da er sie ihm nicht aushändigen wollte. Dieser bräuche sie nämlich als Zahlmittel, denn so schöne Mädchen seien rar. Ihr Vater weigerte sich jedoch, da er ihr ein normales Leben ermöglichen wollte. Daraufhin habe ihr Stiefvater ihn erschossen und sowohl Barbara, als auch ihre Mutter und ihren Bruder, sprich ihre ganze Familie, entführt. Diese könnten sicherlich auch zu gebrauchen sein...
Ich sprach ihr mein tiefstes Beileid zu, und versicherte ihr, dass ich sie mitsamt ihrer Familie da raus holen würde. Sie fragte mich wieso ich dies tun wollte, da wir uns ja kaum kannten. Ich schrieb ihr, dass ich es selber nicht wissen würde, ich jedoch spürte, dass dies das einzig richtige war. Dann herrschte erneut Funkstille. Ich erschrak, als meine Mutter mich zum Essen rief.
“Hab ich jetz vor allem Angst?” scherzte ich über mich selbst. Ich wusste jedoch, dass diese ganze Sache alles andere als Lustig war. Nach dem Abendessen würde ich noch einmal mit Barbara schreiben. Ich musste einfach mehr herausfinden...Nun, 2 stunden später, lag ich auf meinem Bett, auf meinem handy starrend und wartete auf eine Antwort von Barbara.
So ich hoffe euch gefällt diese Geschichte♥♥. Ich weiß noch nicht ob ich diese weiter schreiben werde, da ich diese Geschichte mit einem guten freund zusammen Geschrieben habe, und ich nicht weiß ob er daran noch gefallen hat.
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Mission: Normales Leben
Short StoryAlex lernt an einem heißen Sommertag das wundervolle, dennoch Geheimnisvolle Mädchen kennen. Mit der Zeit bekommt er immer mehr mit was sie bisher erlebt hat, und beschließt ihr zu helfen, ein normales Leben wieder zu bekommen.