Es geht hier ums Überleben

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Während Vanessa und Leon weg waren, hatten wir unser Stadionmodell wieder aufgebaut und saßen in der Eisdiele. Zusammen mit dem Vater von Leon und Marlon versuchten wir einen Plan zu finden, alle in den Teufelstopf zu bekommen. Doch der Vater brachte es auf den Punkt. "Das schafft ihr nie im Leben" "Aber es muss doch eine Möglichkeit geben. Irgendwie", brachte ich verzweifelt hervor, aber ich wusste ebenso wie alle anderen, dass es aussichtslos war. "Die Festung ist aber uneinnehmbar für euch!" Deprimiert ließ ich mich nach hinten auf meinen Stuhl fallen. Das konnte alles nicht wahr sein. "Für uns!", holte mich Vanessas Stimme aus meinen Gedanken,"Aber nicht für Staraja Riba" Damit legte sie einen seltsamen Kopf, der von einem Halloween Kostüm stammen könnte, auf den Tisch ab. "Für wen?", gab Leons und Marlons Vater verwirrt von sich. "Für die Hexe und die Riesen", antwortete Leon seinem Vater mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Doch Joschka verbesserte ihn:"Die Donnerschlagriesen" Und er hatte Recht. "Das ist ihre Armee", erklärte Raban weiter,"Sie kommt aus dem orangen Nebel. "Sowas hast du doch Papa?", frage Leon eher anweisend. "Und dann brauchen wir noch etwas" Damit gab Vanessa eine Liste weiter. "Werkzeug, Stoff, Blei. Aber das geht nicht, auf gar keinen Fall", laß Leons Vater vor und sah seinen Sohn entsetzt an. Aber Vanessa überhörte dies. Ohne auf die Aussage einzugehen fuhr sie fort:"Und dann fehlt uns noch etwas Marlon. Ein Geheimgang, gibt es sowas?" "Ich weiß nicht. Vielleicht", stammelte Marlon vor sich hin,"Es gibt ein, nur... Hier direkt hinter den Büschen. Aber da passen nur zwei von uns rein. Joschka und Raban" Die beiden sahen sich stolz an, dass ausgerechnet sie die Auserwählten waren. Doch ich wusste welchen Geheimgang Marlon meinte. Das Rohr hatte ich dort schon öfters gesehen, ich wusste auch welche Tiere dort durch rannten. Daher hatte ich nichts dagegen das ausgerechnet die beiden es machten. Also nicht das ich sie nicht leiden konnte, aber mir war jede Person lieber als Ich.

"Papa du besorgst die Sachen, wir gehen uns umziehen und treffen uns dann vor dem Hügel um alles vorzubereiten", bestimmte Leon. Und ohne auf die versuchten Einwende des Vaters einzugehen, stürmten wir hinaus. Jeder von uns fuhr nach Hause um sich schnell fertig zu machen. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Rasens, war ich auch endlich bei mir angekommen. Ich schmiss mein Fahrrad vor die Tür und rannte das Treppenhaus, bis in den obersten Stock. So schnell ich konnte schnappte ich mir meine üblichen Sachen aus meiner Sporttasche und rannte wieder ins Bad. Dort wusch ich mir den gröbsten Dreck ab, zog mich um und rannte wieder hinaus. Doch vor der Haustür stoppte mich mein Vater. "Du brauchst gar nicht erst wieder abhauen. Du kannst genauso gut auch den Hausflur im Erdgeschoss sauber machen" "Tut mir leid Papa. Heute Abend vielleicht, muss weiter. Es geht hier ums überleben", mit den Worten war ich auch schon wieder weg. Ich wusste genau, dass mein Vater mich am Abend dafür noch mehr lassen würde als Strafe. Doch das war mir egal. Wieder fuhr ich zurück durch die Stadt, nur um am Teufelstopf als letztes anzukommen. "Ella beeil dich. Du brauchst ja Stunden", brachte Marlon genervt von sich. "Sie ist halt ein Mädchen. Musste sich noch schminken und so" Ok das reichte mir nun. "Markus?", fragte ich zuckersüß. "Ja?", er hingegen klang verwirrt. Wahrscheinlich weil ich nach seinem Spruch eher ausrasten könnte, das wusste er genau.  Ich ging auf ihn zu mit falschem Lächeln. Doch als ich direkt vor ihm stand, verschwand eben dieses Lädchen und ich blickte ihn finster an. Noch bevor er begreifen konnte griff ich sein Shirt und zog ihn somit näher zu mir. Meine andere Hand ließ ich einmal schön durch sein Gesicht wandern. "Ich hab keine Lust mehr dich zu warnen. Noch so ein Spruch und du wirst meine rechte Hand kennen lernen. Zu deiner Information, dass war gerade meine Schwächere", sprach ich wütend und dennoch leise, damit man mich nicht allzu weit hören konnte. Als ich ihn wieder los ließ, rieb er sich seine mittlerweile rote Wange, auf welcher ein Handabdruck zu sehen war. 

"Ok lasst uns weiter machen. Und zu deiner Information Marlon. Im Gegensatz zu euch muss ich einmal ans andere Ende der Stadt und durch den Wald. Das dauert etwas länger als bis zu einem von euch!" Damit war das Thema durch und wir machten uns an die Arbeit. Um genauer zu sein bereiteten wir die Donnerschlagriesen vor, welche wir aus der Halle der Flammenmützen geliehen hatten. 

Raban und Joschka machten sich mit ihrer Staraja Riba Attrappe auf den Weg, um durch das Rohr zu klettern. Als Leon und Vanessa zurück waren, da sie die beiden begleitet hatten, ging es erst richtig los. Wir kletterten in die Donnerschlagriesen hinein und ließen neben uns orangen Rauch in die Luft katapultieren. Wie automatisch ging jeder von uns nach vorne. Immer weiter auf den Teufelstopf zu. Über Lautsprecher ließen wir brüllen abspielen, welches uns nur noch bedrohlicher machen sollte. Zugegeben, unser Plan war verrückt und riskant. Aber was besseres hatten wir nicht. Wir sahen wie wieder die bunten Schleimdinger auf uns zu kamen, doch diesmal waren wir vorbereitet. Wir fingen sie mit den Armen der Gestelle in denen wir waren auf. Juli schrie über einen Stimmenverzerrer und Lautsprecher:"Den krieg ich nicht Gonzo! Den kriegst du zurück!" Mit diesen Worten warfen wir die Schleimbeutel zurück zu den Flammenmützen. Und auch wenn wir es nicht sehen konnten, wir wussten wir würden jemanden treffen. 

Langsam drehten sich alle Köpfe um, von denen wir sie sehen konnten. Anscheinend mussten Raban und Joschka aufgetaucht worden sein. Nun lag es an ihnen Gonzo zu überzeugen und ihn zu vernichten. Auch wir wurden ruhiger und ließen uns Zeit, bis wir weiter machten. Erst wollten wir auf eine Reaktion warten. Bestenfalls, wie das Tor aufgemacht wurde. 

Doch dann hörten wir Pickels lachen. Mit dem Finger zeigte er auf uns und schrie vergnügt:"Habt ihr gehört, ihr seid die Kinder" Ich konnte nur die Augen verdrehen. Also hatten Raban und Joschka die Köpfe wohl vertauscht. Warum auch immer diese Clowns Maske dabei war. Pickels hingegen lachte fröhlich weiter:"Wir fallen doch nicht auf sowas rein" Naja genau genommen, hatte er sich am meisten in die Hose gemacht, von dem was ich sehen konnte. Doch auf seinen Gesicht wuchs nun die Angst. Anscheinend musste Gonzo wohl den richtigen Kopf entdeckt haben und nun wurde uns geglaubt. "Die Hexe will dein Opfer nicht mehr Gonzo", sprach Leon, ebenso mit anderer Stimme bedrohlich aus, während wir weiter nach vorne rückten,"Die Hexe will dich. Dich und deine Kumpane"Damit flog ein, in eine Bombe umgebauter, Fußball los. Nun mussten wir nur warten, dass Gonzo den Zettel unterschreinbt und das Tor öffnen ließ.

Vor uns sahen wir wie das Tor endlich zu Boden krachte. Sofort rannten wir alle auf das Stadion zu und hinein. 

Ella-Der Sturm kommt näherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt