~Kapitel 2~

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Schweißperlen tropften dem Mädchen von der Stirn und landeten auf ihrem mittlerweile dreckigen und zerrissenen Oberteil. Erschöpft lehnte sie sich gegen die Stuhllehne und schloss ihre Augen. Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass, wenn sie zu den Todessern gehören wollte, Voldemort nicht wirklich nett sein und Flüche und Folter anwenden würde, aber sie schien ihn überzeugt zu haben.  Der Obliviate- Zauber schien funktioniert zu haben. Zumindest hoffte sie das, denn noch ein Runde von Schmerz und Qual hielt ihr zierlicher Körper nicht mehr aus. Doch zu ihrer großen Erleichterung nickte der dunkle Lord und kam auf sie zu. "Du hast mich überzeugt Granger.", meinte er nach kurzem Schweigen und sie merkte ihm an, dass es ihm einige Überwindung kostete sie beim Namen zu nennen. Doch Hermine sah das als Erfolg an. Wenn auch ein sehr kleiner. 

"In Ordnung du darfst bleiben. Vorerst. Ich werde jeden deiner Schritte bewachen lassen und sollte mir auch nur die winzigste Kleinigkeit suspekt vorkommen, dann töte ich dich eigenhändig. Hast du mich verstanden Schlammblut?", drohte Voldemort ihr und sah sie mit blitzenden Augen an. "Ja Herr.", flüsterte Hermine und senkte respektvoll den Kopf. Zwar empfand sie alles andere als Respekt für dieses Monster, doch sie musste den Schein bewahren.  Sie war stolz auf sich und dennoch ekelte der dunkelste Magier aller Zeiten sie an. Dieser tat eine Handbewegung und einer der umstehenden Todesser kam auf ihn zu. Er befahl etwas vorauf hin der Todesser, der sich als rothaarige Frau herausstellte,  ehrerbietig nickte und auf das Mädchen mit den wilden Locken zu lief. 

"Ich werde dir jetzt dein Zimmer zeigen, in dem du die nächste Zeit wohnen wirst.", erklärte sie freundlicher als erwartet und gab Hermine ein Zeichen, dass sie ihr folgen sollte.  Hermine folgte ihr durch die dunklen Gänge, vorbei an verschieden großen Türen. Sie vermutete, dass hinter ihnen die Gemächer der anderen Anhänger des dunklem Lords lebten. "Wie heißt du?", fragte Hermine, doch sie erwartete nicht wirklich eine Antwort, da sie auch keine bekommen hatte, als sie diese Frage vor einigen Stunden schon einmal gestellt hatte. "Clara.", antwortete die Rothaarige und führte Hermine immer weiter durch das Manor, dass Hermine schon am Zweifeln war dies jemals  alleine zu finden.

Schließlich machte die Hexe halt und drehte sich zu Hermine um. "So hier ist es. Du kannst dich einrichten wie du willst, aber im Gegenzug musst du alle Termine einhalten.", erklärte sie der Gryffindor, die sie fragend anschaute. "Termine?", fragte die Brünette nach, da sich nicht wirklich wusste, was die Todesserin meinte. "Wenn der dunkle Lord dich sehen will, dann ist das deine oberste Priorität. Du lässt alles stehen und liegen und lässt ihn am Besten nicht warten. Und natürlich musst du zu allen Versammlungen erscheinen.", erklärte sie und verschwand dann einfach, sodass Hermine keine Chance hatte weitere Fragen zu stellen. 

Zögernd legte Hermine ihre Hand auf den kalten, silbernen Türknauf und drehte ihn einmal gegen den Uhrzeigersinn. Knarrend öffnete sich die dunkle Tür und Hermine erblickte das Zimmer, das sie für die nächste Zeit ihr Zuhause nennen würde. Vorsichtig, fast schon zögernd betrat sie das Zimmer, das ausschließlich in den Farben des Hauses Slytherin gehalten war, jedoch gab es auch schwarze Akzente. Alles in allem fühlte sich die Schönheit nicht wirklich wohl in diesem Raum, doch damit musste sie sich wohl oder über engagieren. 

Das Mädchen trat vor den Spiegel und ihr fiel die Kette auf, die sie sonst nie trug. Sie war ein Geschenk ihrer Eltern gewesen und sie hatte Angst sie zu verlieren, deswegen verwarte sie sie immer in einem kleinem Kästchen auf. Langsam hob sie ihre Hand und führte sie zu dem goldenen Schmuckstück und strich vorsichtig darüber. Ein Kribbeln durchfuhr ihre Fingerspitzen und das Mädchen zog ihre Finger zurück. Kritisch beäugte sie das goldene Metall und grub in ihren Gedanken. Doch ihr wollte beim besten Willen nicht einfallen, warum und wann sie die Kette umgelegt hatte. Auch stellte sie erneut in Frage was bei Merlins Bart sie hier tat. Es war als hätte sie unwissentlich einen Vergessenstrank zu sich genommen. Das Mädchen zuckte kurz mit den Schultern und machte sich dann vorsichtig an dem Verschluss des Schmuckstücks zu schaffen. Als sie die Kette in ihrer Hand hielt und überlegte wo sie sie am sichersten verwahren konnte, breitete sich ein Schmerz von ihrer Handfläche aus. Erschrocken ließ sie die Kette fallen und der hübsche Gegenstand zersprang in mehrere, kleine Einzelteile. 

Sie sah sich in McGonagalls Büro. Neben ihr saßen Harry und Ron, die sie ungläubig ansahen. Die Schulleiterin sagte etwas, jedoch konnte Hermine die ältere Frau nicht verstehen. Sie sprach leise und es war auch keine Sprache. es war vielmehr ein Rauschen, dass immer unangenehmer an ihr Ohr drang. Als sie schon fast dachte, dass sie das Geräusch nicht mehr aushalten würde, wurde es klarer und sie erkannte die Stimme ihrer besten Freunde. 

"...Aber du bist dir auch wirklich sicher, dass du deine Halskette abnehmen und dann fallen lassen wirst? Immerhin wirst du denken dass sie das Original ist.", sprach gerade Harry. Hermines Ebenbild nickte und sah zu der Professorin. "Keine Sorge Potter ich werde sie dementsprechend verzaubern. Auch wenn es mir sehr missfällt einen meiner Schüler Schaden zuzufügen." "Und wie genau machen Sie das?", fragte Ron und sah etwas dümmlich zwischen seiner besten Freundin und der Schulleiterin hin und her. "Lassen sie das meine Sorge sein Weasley.", winkte Minerva ab und streckte ihren Arm aus. Hermine griff in ihre Rocktasche und überreichte der Hexe etwas widerwillig ihre Halskette. Vorsichtig nahm Professor McGonagall diese entgegen und legte sie auf dem Tisch ab.Einen Zauberstabschwenker später und auf dem Tisch lagen zwei Exemplare der Kette. "Vergessen sie nicht. Sie müssen uns so oft wie es Ihnen möglich ist Bericht erstatten und wenn es sein muss um Hilfe bitten. Helfen sie uns Voldemort zu besiegen!"Danach richtete sie ihren Stab auf das Mädchen. "Obliviate."

Jetzt wurde ihr auch klar, warum sie sich nur daran erinnern konnte, dass sie unbedingt auf der dunklen Seite stehen wollte. Warum sie Voldemort unbedingt von sich überzeugen wollte. Nun wurde der Brünetten so einiges klar. Sie hatte einen Auftrag und zwar Voldemort und seine Anhänger zu stürzen. Gerade als ihr auffiel, dass sie sich keine Kleidung mitgenommen hatte und sie auf die Tür zu lief, um welche zu erbitten, wurde diese schlagartig aufgerissen.

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On The Dark Side~Dramione Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt