Hallo ihr Lieben,
Ich habe in den letzten Tagen ein wenig aufgeräumt, sowohl wirklich in meinem Zimmer bei meinen Eltern als auch auf meinen sozialen Netzwerken und dabei bin ich auf einiges gestoßen. Eines dieser Fundstücke ist ein Post darüber, was ich mit achtzehn alles dachte, über das Leben zu wissen.
Seitdem sind schon wieder vier Jahre vergangen (Hilfe, ich werde alt!) und erstaunlicherweise habe ich festgestellt, dass die meisten meiner damaligen Selbsttipps doch irgendwie immer noch zutreffen.
Da ich gerade Bewerbungen schreiben sollte (bääh) und meine Bücher auch dringend mal wieder nach Aufmerksamkeit verlangen (määh), mache ich natürlich nichts dergleichen. Stattdessen schreibe ich nun freudig diesen Blogeintrag, in dem ich die Tipps von meinem 18-jährigen Ich noch einmal aufschreibe. Wer hätte gedacht, dass das meiste davon selbst heute noch zutreffen wird?
Vielleicht kann er den Jüngeren von euch ein wenig helfen, vielleicht können wir alle ein wenig Motivation aus den Worten ziehen oder einfach die Gewissheit, dass wir alle in unserem Leben immer wieder mal vor Veränderungen stehen.
Vorhang auf also:
Ten Things I Learned While I Was 18
1. Das Leben hat eine lustige Weise, alles interessanter zu gestalten. Deswegen gebt auf alles Acht, was euch wichtig ist und wisst es zu schätzen, solange ihr könnt. Wenn dich etwas stört, dann sag es. Lass deine Familie und Freunde wissen, wie wichtig sie sind.
2. Manchmal vermisst man eine bestimmte Person und diese vermisst euch auch. Aber wenn man sich dann wiedersieht, dann fühlt es sich irgendwie nicht mehr richtig an. Und das ist auch okay. Beste Freunde können wieder zu Fremden werden, Bekannte zu guten Freunden. Man lernt neue Leute kennen, denn gerade im Studium trifft man so viele wundervolle, andere Personen, die das Leben so sehr bereichern können. Menschen ändern sich, du änderst dich und das Leben ist viel zu schön, um sich an etwas zu klammern, was längst nicht mehr funktioniert.
3. Manchmal ist man nur mit Leuten befreundet, weil man sie jeden Tag sieht. Keine Sorge, ihr braucht sie nicht. Gerade in der Schulzeit hat man so viele praktische Bekanntschaften, die die Zeit danach nicht überleben. Viel wichtiger sind allerdings die Freundschaften, die es dennoch tun. Also konzentriert euch auf diese Menschen, denn sie sind unheimlich kostbar. Ihr könnt sie anrufen, egal wo sie sich gerade befinden und beste Freundschaften halten auch Trennungen über Landesgrenzen aus, wenn es so sein soll.
4. Die meiste Zeit mit 18 (und 19,20,21,...) haben die meisten überhaupt keinen Plan, was genau man eigentlich mit seinem Leben anfangen will. Man macht sich so viele Gedanken über die Zukunft, über alle Möglichkeiten und fürchtet sich davor, eine falsche Entscheidung zu treffen. Und das ist so falsch, denn jeder Fehltritt zeigt euch einfach, was ihr nicht machen wollt und von dem Punkt aus kann man dann einfach weiterarbeiten. Ich weiß heute mit 22 noch nicht genau, was ich eigentlich mit meinem Leben anfangen soll. Aber da bin ich nicht die Einzige und Try&Error ist manchmal gar keine so schlechte Vorgehensweise.
5. Nur weil man mit 18 plötzlich als Erwachsener angesehen wird, ist man es nicht. Man muss es auch nicht sein, denn dies ist ein Prozess, der Jahre und Jahrzehnte braucht. Ich versichere euch, dass selbst eure Eltern und Großeltern manchmal keine Ahnung haben, was sie überhaupt tun. Lasst euch nicht von den Erwartungen erdrücken. Angst haben ist erlaubt, Sorgen sind erlaubt und noch einmal Kind sein das Beste überhaupt. Also setzt euch verdammt nochmal auf diese Holzschaukel in eurem Garten oder weint euch in den Armen eurer Mutter aus. Das kann Wunder wirken, glaubt mir.
6. So sehr man Schule auch hasst, irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man sie doch irgendwie vermisst. Vielleicht nicht das Schulgebäude an sich, aber auf jeden Fall all die Freunde und die Chance, dass man etwas lernen kann. Irgendwann kommt man an den Punkt im Leben, an dem man freiwillig neues Wissen erlangen will. Irgendwann wird man ein Lied hören, dass einen so sehr an die alten Zeiten erinnert und an manchen Tagen wirst du sie immer und immer und immer wieder hören. An diesen Tagen drehe die Lautstärke einfach hoch und erlaube dir zu vermissen. Die Zukunft wartet in diesen Momenten auf dich. Es ist okay, zu vermissen. Es ist okay, die alten Zeiten in Erinnerung zu behalten. Man darf einfach nicht vergessen, auch im Jetzt zu leben.
7. Mach dir nicht zu viele Gedanken über diesen Jungen, der sich irgendwie immer in deine Gedanken schleicht. Wenn er es wert ist, dann wird es funktionieren. Und wenn nicht, wirst du auch darüber hinwegkommen.
8. Man sieht seine Freunde plötzlich nicht mehr so oft, wie man es gewöhnt ist. Aber wenn man sich dann wiedersieht, dann fühlt es sich trotzdem so an, als hätte man sich erst fünf Minuten früher verabschiedet. Es fühlt sich alles so an wie früher und es ist perfekt. Du wirst genauso verrückt mit ihnen sein können und ihr werdet die gleichen Lieder singen, ohne euch darum zu kümmern, dass euch jemand schief ansehen könnte. Halte diese Freundschaften fest, denn sie sind besonders.
9. Das Leben wird schwerer, wenn man älter wird (na super). Man darf sich davon nur nicht überwältigen lassen. Kleine Schritte bringen einen auch ans Ziel.
10. Träume können sich ändern und neue Träume sind manchmal noch viel wundervoller.
Und weil ich schon mit Achtzehn anscheinend ein Regelbrecher war, kommt nun 10+1:
10+1. Zu viele Sorgen sind nicht gut. Sei stolz und lebe dein Leben so intensiv wie es geht.
Ihr seht, ich stand selbst mit Achtzehn schon sehr auf Listen. Mein ganzes Leben ist eine To-Do-Liste und eigentlich ist das auch gar nicht so schlecht, solange man das Leben selbst nicht vergisst.
Der philosophische Nonsense hat nun ein Ende und nächstes Mal wird es wieder einen gewohnten Beitrag geben. Ich dachte bloß, dass dies vielleicht manchen ein wenig helfen kann. Und wenn es nur eine Person ist, die diese Worte gerade hören muss, dann bereue ich nichts.
Auch heute natürlich ein paar Fragen an euch:
1. Gibt es ein oder mehrere Lieder, die euch an eure Schulzeit erinnern? Gerne natürlich auch die Titel, wenn ihr euch daran noch erinnern könnt.
2. Erinnert ihr euch noch, wohin eure allererste Klassenfahrt in der Schulzeit ging?
3. Wisst ihr noch, was euer Traumjob als Kind gewesen ist?
4. Unabhängig vom eigentlichen Thema: Für mich geht es nächste Woche nach London. Falls ihr also Geheimtipps habt, immer her damit!
DU LIEST GERADE
Realitätsfänger
No FicciónMeine Meinung, meine Gedanken, meine Schreibtipps. Hier werde ich meinen Senf zu verschiedenen Themen hinzugeben und gemeinsam mit euch eventuell sogar ein schmackhaftes Gericht zaubern.