4. Subaru Okiya

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Als Gin die Augen öffnete, befand er sich nicht mehr auf der Straße. Langsam setzte er sich auf und sah sich etwas um. "Wo bin ich?"

Er befand sich auf einer Couch und trug weder Mantel, Hose noch Schuhe. Er hatte nur noch einen viel zu großen Pullover an. Er stand auf, fiel aber sofort wieder auf die Knie, offensichtlich war er noch ziemlich wackelig auf den Beinen. Plötzlich wurde die Tür geöffnet und der Kerl, der ihm auf der Straße begegnet war, kam herein.

Die Beiden sahen sich an. Es war wie eine fremde Verbindung, die ihnen doch irgendwie mehr als bekannt war. Subaru ging auf das Kind zu und half ihm wieder auf. "Wo bin ich.. und wer sind Sie?!" Gin schlug die Hände des Kerls wieder weg. Er war zwar verärgert, aber mit dieser kindlichen Stimme klang es überhaupt nicht so. Das regte ihn nur noch mehr auf. Den scheinbar Fremden schien das jedoch eher zu amüsieren.

"Mein Name ist Subaru Okiya. Du hast ziemlich fertig ausgesehen, weshalb ich mal so frei war und dich mit zu mir genommen habe. Möchtest du einen Tee?" Der Mann sprach freundlich, zu freundlich in Gin's Augen. Sein Gesicht war ihm fremd, doch er wurde das Gefühl nicht los ihn zu kennen. Vor lauter Nachdenken, was es mit diesen Typen auf sich haben könnte, vergaß er ganz dessen Frage zu beantworten. Gin sah ihn fragend an und realisierte erst einen Moment später, dass er noch nicht geantwortet hatte.

"Ehm, ja.. meinetwegen.", dass er heiser klang merkte er nicht mal selbst. Subaru legte ihm noch eine Decke um, bevor er dann in die Küche verschwand um einen Tee zuzubereiten. Gin sah sich währenddessen etwas um.

"Warum kommt mir der Kerl so bekannt vor?"
Dieses Gefühl der Verbundenheit wollte von Beiden nicht verschwinden. Nach ein paar Minuten kam Subaru wieder, er gab ihm den Tee und setzte sich zu Gin auf die Couch.
"Willst du mir vielleicht erzählen, was passiert ist, Kleiner? Warum warst du ganz alleine draußen?"

Gin schüttelte mit dem Kopf und starrte auf den Tee vor sich. Egal was er sagen würde, der Kerl würde ihm doch eh kein Wort glauben. "Ich wurde bewusstlos geschlagen und anscheinend wegen diesem Gift nun zu einen Kind. Als ob ich das so sagen könnte!" Gin musste sich eingestehen, dass er die Story ebenso wenig von jemand anderem glauben würde. Aber er hatte ja keine Ahnung...

Keine Ahnung, dass Subaru es wusste. Dieser würde Gin's Gesicht unter Tausenden, nein Millionen, wiedererkennen. Er dachte an diesen Shinichi Kudo, welcher sich zurzeit ebenso im Körper eines Kindes befand. "Hat man Gin das gleiche Gift gegeben? Wenn ja, warum? Und was soll ich jetzt mit ihm machen?" Subaru dachte weiter nach. "Die logischste Entscheidung wäre, dass ich dem FBI Bescheid gebe...", doch irgendetwas hielt ihn davon ab, diesen Gedanken durchzuführen - er wusste nicht, was genau es war.
Innerlich seufzte Akai. "Du musst es mir noch nicht verraten, am Besten du bleibst heute hier. Du scheinst ziemlich erschöpft zu sein."

"Nein, ich muss..."
Gin setzte seinen Satz nicht fort. Ja, was müsste er jetzt tun? Es wäre erst einmal wichtig, wieder seinen alten Körper wieder zurückzubekommen, doch wie sollte das möglich sein? Von einem Gegengift wusste er nichts. Könnte er überhaupt zurück zur Organisation? Was hatte Wodka dazu bewegt, es soweit zu bringen? Von allein hätte er sowas bestimmt nicht getan, da hatte jemand im Hintergrund die Fäden gezogen. Womöglich die Person, die ihn niedergeschlagen hatte.

"Du musst was?", hakte Subaru nach, Gin war längst wieder in Gedanken versunken gewesen, er schien ihn nicht mal zu hören. Um Gin's Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, drehte er dessen Kopf wieder in seine Richtung. Beide sahen sich in die Augen, während Subaru über die Narbe an Gin's Wange strich. "Du bleibst heute hier. Keine Wiederrede." Kam es ernst von ihm.

Gin - kaltblütiger Mörder im Körper eines KindesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt