8. Krankenhaus

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Akai war plötzlich so still geworden. Misstrauisch sah Gin hoch und versuchte sich nicht anmerken zu lassen wie schlecht es ihm ging. Akai sah ihn voller Schock an. Erst da bemerkte Gin, dass ihm die Nase lief. Beschämt wischte er sie sich mit dem Bettlaken ab, welches sich zu seinem Erstaunen rot färbte... "Verdammt..", murmelte Akai leise, so dass Gin es nicht verstand, das Angebot danach aber sprach er deutlich aus: "Soll ich einen Krankenwagen rufen?"

"NEIN AUF KEINEN FALL! Das erregt zuviel Aufmerksamkeit!", schrie Gin entsetzt. Er schüttelte sich. Dann schwappte noch ein besonders großer Blutschwall aus seiner Nase. Er zuckte zusammen. Etwas von dem Blut lief ihm über dem Mund. Gin wischte sich mit zwei Fingern über die Lippen und sprach dann doch: "Okay.. mach, wenn du meinst."

Akai dachte kurz nach, ein Krankenwagen würde wirklich zuviel Aufmerksamkeit erregen, aber er hatte eine andere Idee. Sofort holte er ein paar warme Klamotten für Gin, löste die Handschellen und zog ihm eine Jacke über. "Ich werde fahren.", gab er dem Silberhaarigen Bescheid und trug ihm zum Auto, als er sich sicher war, dass niemand sie sehen würde.

Am Auto angekommen legte er Gin auf den Rücksitz und reichte ihm eine Packung Taschentücher für seine Nase. "Alles wird gut.", wollte Akai Gin aufheitern, als er dessen besorgten Gesichtsausdruck im Rückspiegel sah, einen Moment später drückte er auf's Gas. Das gab Gin den Rest. Er hatte die Grenze seiner Belastungsfähigkeit erreicht und obwohl er sich dagegen wehrte wurde er ohnmächtig.

Akai blickte, vom Rückspiegel aus, besorgt zu dem Kleinen.


Nach ungefähr einer viertel Stunde kamen sie im Krankenhaus an. Er parkte schnell und trug Gin in die Klinik. In seiner Eile rannte er fast jemanden um. "Nanu, Subaru! Was machen Sie denn hier?"

Es war Professor Agasa von nebenan, wahrscheinlich war das der Grund weshalb in seinem Haus kein Licht gebrannt hatte. "Was macht er um diese Uhrzeit in der Klinik?" Akai drückte Gin's Gesicht an sich, so dass der Professor diesen nicht erkennen konnte. "Dem Kleinen geht es nicht so gut, wenn sie mich kurz entschuldigen würden?", während der Frage rannte er längst weiter.

Er lief um das Gebäude, dort ging er direkt zur Rezeption. Eine Krankenschwester begrüßte ihn. "Der Kleine braucht Hilfe, es ist ein Notfall!", schrie Akai, er war völlig außer sich.
"Beruhigen Sie sich, wir werden uns sofort um ihren Sohn kümmern.", versuchte die Krankenschwester Subaru zu beruhigen. Sie signalisierte einer weiteren Krankenschwester Subaru das Kind abzunehmen, dem nach wie vor Blut aus der Nase lief. Sie rief einen Arzt an. Währenddessen brachte die andere Krankenschwester den Jungen, mit Subaru dicht auf den Fersen, in einem Raum. Dort legte sie Gin vorsichtig auf eine Pritsche und drehte sich dann zu dem aufgebrachten Mann um.

"Dürfte ich bitte Ihren Namen und den Ihres Sohnes erfahren? Und dann erzählen Sie doch bitte was los ist."
"Sohn...", dachte Subaru etwas gereizt, aber da war jetzt auch nichts mehr zu machen, Gin's Gesundheit hatte gerade oberste Priorität. "Subaru Okiya, und das ist...Akira Okiya." Akai kaufte sich das nicht einmal selbst ab. "Naja ich habe den Kleinen schlafen gelegt... und plötzlich hat er hohes Fieber bekommen, ist geschwächt seit er wach ist und hat starkes Nasenbluten.", schilderte er dann der Schwester die Situation, dabei Ruhe zu bewahren fiel ihm schwer.
"Wie ging es ihm vorher? Wie hat er sich vor dem schlafen gehen verhalten?", stellte die Krankenschwester im ruhigem Ton ihre Fragen.
"Nervig, Vorlaut, Ungezogen..."
, sprach Akai gedanklich und erinnerte sich düster an einige Momente zurück, jedoch musste er sich eingestehen, dass Gin in seinem kindlichen Zustand schon irgendwie liebenswert war, auch wenn er dennoch Ärger bereitete. "Er wurde zweimal ohnmächtig, jedoch als er bei Sinnen war konnte ich ihm kein Unwohlsein anmerken..", beantwortete Akai dann die Frage.
"Ist das schon öfter vorgekommen? Hat er irgendwelche Vorerkrankungen oder Allergien?"
"Woher soll ich das wissen..", beantwortete er die Frage schonwieder vorher in Gedanken, jedoch sagen tat er das natürlich nicht. "Nein.. und hat er nicht.", meinte er und versuchte überzeugt zu klingen.
Misstrauisch runzelte die Schwester die Stirn. "Ich bin mir sicher, dass so etwas in der Art noch nie vorgekommen ist!", fügte er laut hinzu. "Dann brauche ich noch den Versichertenausweis Ihres Sohnes.", meinte die Frau dann zu Akai.
"Glauben sie den habe ich jetzt zufällig dabei? Ich hatte gerade andere Sorgen als noch an irgendwas derartiges zu denken!"
"Wir benötigen den Ausweis aber für die Behandlung. Können Sie ihn bitte holen? Akira ist hier in guten Händen..."

Gin - kaltblütiger Mörder im Körper eines KindesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt