37. Auf dem Dach

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Akai seufzte und setzte sich im Bett auf. Wirklich Hunger hatte er noch nicht, aber das konnte sich später ja noch ändern. Jetzt drehte er den Kopf zur Tür und erwartete einfach den Besuch, welcher bestimmt nicht lange brauchen würde um zu kommen. Immerhin klang die Krankenschwester etwas genervt und hatte vermutlich schon zuvor versucht den Besuch von ihm fernzuhalten.

"Die Ablenkung verhindert aber, dass ich zu sehr ins Grübeln gerate."
Genau wie der Agent gedacht hatte, öffnete sich auch schon kurz darauf die Tür. Als erstes sah er Jodie, doch da sie einen Moment wartete, bevor sie den Raum betrat, senkte Akai den Blick und bemerkte so auch Conan.
"Hallo! Ich habe gehört, dass Sie bei einer Mission verletzt wurden und erst vorgestern wieder aufgewacht sind! Wie geht es Ihnen?", begrüßte der Junge ihn fröhlich.
"Im Vergleich zu vorgestern schon besser, wenn ich mir Shu so ansehe.", stellte Jodie fest und ersparte Akai somit die Antwort.

"Ja, ich bin noch etwas müde, aber es wird mit jedem Tag besser.", sagte der Agent daher während sich die Beiden einen Stuhl neben das Bett stellten.
"Tut es sehr weh?", wollte der Kleine Detektiv wissen.
"Es geht." log Akai.
"Wirklich? Sie haben Ihr Mittagessen scheinbar nicht angerührt und in der Tablettenbox sind noch so viele Schmerztabletten, da haben Sie bestimmt kaum welche genommen! Die Schmerzen verhindern, dass Sie tief schlafen können und deswegen sind Sie auch so müde!", stellte der Junge fest.

"Ertappt." dachte Akai. "Ich vertrage Schmerztabletten leider nicht sonderlich gut und kann daher nicht so viele nehmen.", erklärte er daher von einem logischen Standpunkt aus.
"Achso! Dann ist ja gut!", antwortete Conan.
"Wie macht sich denn die Frau, welche gestern noch hier war?", fragte Akai Jodie. Merlots Codenamen wollte er vor Conan nicht benutzen und Merlots richtigen Namen kannte er nicht, aber Jodie wusste auch so wen er meinte.
"Sie geht dem armen Camel ganz schön auf die Nerven. Ich weiß ja nicht, was du mit ihr angestellt hast, aber sie plappert unentwegt. Ich bin echt froh, heute nicht bei ihrer Befragung dabei sein zu müssen."

Akai lachte leicht. "Das kann ich mir vorstellen. Es war schon erstaunlich, dass sie solange durchgehalten hat!"
Conan lauschte dem Gespräch aufmerksam. "Um wen geht es denn?"
Akai richtete den Blick auf ihn. "Um eine junge Frau, welche mir bei der letzten Mission ordentlich geholfen hat. Um sie vor der Organisation zu schützen wird sie jetzt ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Wie geht es denn dem Professor? Hat er sein neues Gerät fertigstellen können?", versuchte er vom Thema abzulenken.
Conan zögerte kurz, eigentlich wollte er wohl noch etwas fragen, entschied sich nach einem weiteren Blick zu Akai jedoch um. "Nein. Wie ich es befürchtet habe ist es ihm nach vier Tagen um die Ohren geflogen, als er versucht hat den Fehler zu beheben, der dafür gesorgt hat, dass immer nur das vorherige Ergebnis angezeigt wurde und nicht das aktuelle."
"Eine neue Erfindung?", fragte Jodie neugierig.
"Ja, aber wie so viele ein vollkommener Fehlschlag. Jetzt versucht er gerade..."

Akais Gedanken drifteten ab. Er schaffte es zwar noch dem Gespräch soweit zu folgen, dass seine Antworten sinnvoll waren und den anderen Beiden nichts auffiel, doch gedanklich war er mal wieder bei Klein-Gin.
Er musste an den Tag denken, an welchem er sich durch einen Fehler seinerseits zu erkennen gegeben hatte und was danach folgte.
Als sich Jodie und Conan schließlich verabschiedeten waren mal wieder einige Stunden vergangen. Müde lehnte sich Akai im Bett zurück und betrachtete den Teller vom Mittagessen.
"Schätze das bringt jetzt auch nichts mehr, es gibt eh gleich Abendessen...", dachte er bevor er beschloss seinem Auge noch eine kurze Pause zu gönnen.

Es dauerte nicht lange und der Agent wurde von dem geräuschvollen Öffnen der Tür geweckt. Eine neue Krankenschwester kam herein, stellte das Essenstablett auf dem Tisch und verschwand ohne ein Wort mit ihm zu wechseln.
"Na die hat ja gute Laune.",
dachte Akai, stand aber auf und setzte sich an den Tisch. Es gab erneut Suppe, die ihm aufgrund seines jetzt doch großen Hungers aber recht wenig erschien. Zum Glück hatte es zum Mittagessen Kartoffeln gegeben und mit denen konnte er die Suppe verlängern, wodurch er zum einen mehr zum Abendessen hatte und die Suppe zum anderen auch nicht mehr so heiß war.

Gin - kaltblütiger Mörder im Körper eines KindesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt