surrender is stronger - I don't need to be the hero tonight

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Mats Hummels pov

Nachdem ich mich dem Interview gestellt hatte, ging ich mit hängendem Kopf in die Kabine. Niedergeschlagen ließ ich mich auf meinen Platz fallen und starrte einfach nur ins leere. Ich dachte nicht daran mich umzuziehen oder der gleichen, denn ich wollte am liebsten einfach nur noch im Erdboden verschwinden. Ich hatte das Gefühl je länger es anhielt, desto schlimmer wurde es.

Wo ich letztes Jahr einfach nur noch härter trainiert hatte, war da heute nichts mehr. Ich konnte mich einfach nicht mehr konzentrieren, erkannte die Situationen nicht mehr schnell genug und wenn dann doch, dann war ich zu langsam, weil ich im Kopf mit anderen Dingen beschäftigt war. "Du musst ihn anrufen Mats.", sagte Manuel und ließ sich neben mir auf die Bank fallen. Meine Augen begannen zu brennen. "Das kann ich nicht.", sagte ich leise. So leise, dass ich mir nicht mal sicher war ob Manuel es überhaupt verstanden hatte. Es war zwar eine Totenstill in der Kabine, da wir alle von diesem Spiel enttäuscht waren, aber ich hatte auch gar keine Stimme mehr. "Aber das geht so nicht weiter. Ich finde es immer noch scheiße was du gemacht hast, aber so bist du uns keine Hilfe und der einzige der dir scheinbar momentan helfen kann ist er. Ruf ihn an.", befahl es mir Manu. "Das kann ich nicht, er hasst mich.", sagte ich mit zittriger Stimme und die erste Träne rollte mir über das Gesicht. "Ja aber so geht das nicht weiter. Rede mit ihm. Vielleicht hat er mittlerweile etwas Abstand dazu genommen.", "Und was wenn nicht? Was wenn er mich immer noch hasst? Wenn er mir wieder die selben Worte an den Kopf wirft? Das er mich hasst und mich nie wieder sehen will. Das ich ihn nie geliebt habe? Das verkrafte ich nicht noch einmal ... nicht noch mal.", sagte ich aufgelöst und wieder blitzte Benes Gesicht auf. Sein enttäuschtes Gesicht, was Tränen überflutet war, als er mir diese Worte an den Kopf warf. "Aber so bist du uns keine Hilfe. Wenn du ihn schon nicht anrufst, dann lass dich wenigstens nicht mehr aufstellen. Tu uns damit einen Gefallen.", machte Manuel mir eine klare Ansage und stand dann auf.

Ich schloss die Augen für einen Moment und atmete tief durch. Warum fällt es mir einfach nur so schwer? Warum fällt es mir nur so schwer loszulassen, damit hatte ich doch früher auch kein Problem. Ganz im Gegenteil, mir war es sogar lieber so. Doch jetzt? Jetzt wünschte ich ihn mir einfach nur noch an meine Seite zurück. Ich würde momentan alles dafür tun um ihn bei mir zu haben. Ich fühlte mich hier nicht mehr wohl, denn mein Herz gehörte hier nicht hin. Es gehörte nach Hause, doch das existierte nicht mehr.

Ich wischte mir meine Tränen weg, die sich unbemerkt den Weg über mein Gesicht bahnten. Auf einmal wurde mir ein Handy vor die Nase gehalten. Ich schaute zu der Person hoch. Es war Josh. Ich blickte auf das Telefon. Es stand sein Name drauf und das Telefonat lief bereits, ich musste nur das Telefon in die Hand nehmen und an mein Ohr halten und ich würde seine Stimme hören. Ich überlegte einen Moment. Ich nahm Josh das Handy aus der Hand und starrte es an. Er schien was zu sagen, doch war es so leise, das ich es nicht verstand. Noch bevor mein Herz entscheiden konnte, legte ich das Telefonat auf und gab Josh sein Handy wieder. Er sah mich fragend an, doch ich schüttelte nur den Kopf. Ich hatte Angst. Angst davor was er sagen würde. Ich konnte diese Worte nicht nochmal höheren. Das er mich nie wieder sehen wolle. Ich war einfach zu weit gegangen in dem Hotel, dass war mir auch klar geworden. Ich wollte ihn doch niemals so verletzen, nicht so. Ich schämte mich noch immer dafür und habe bis heute keine Ahnung was da über mich gekommen war. Es war als hätte ich einen Blackout gehabt. Ich konnte nicht mehr klar denken und habe alle Zeichen die er mir gesendet hatte ignoriert.

"Mats du musst mit ihm reden.", fing jetzt auch Josh an. "Nein. Er wird es mir niemals verzeihen, so wie ich es mir niemals verzeihen kann und selbst wenn hätte ich seine Vergebung nicht verdient. Ich habe eigentlich eine schlimmere Strafe verdient, als nur das Wissen, dass er mich nie wieder sehen möchte.", sagte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. "Ja aber so geht das doch nicht weiter mit euch beiden. Es ist ja wohl klar wie Kloßbrühe das du ihn vermisst und ich bin mir sicher er vermisst dich auch, egal was du getan hast.", sagte Josh. "Das bezweifle ich.", "Aber ich nicht. Seine Gefühle für dich sind nicht einfach weg. Wenn ich eins gelernt habe, seit ich euch beiden Knallköpfe kenne, dann das man seine Gefühle nicht unterdrücken kann. Da bin ich ja wohl mit das beste Beispiel für, wie wir festgestellt haben.", dementierte Joshua meine Aussage. "Ja aber ich bin zu weit gegangen und das ist jetzt meine Strafe. Er würde sowieso nicht mit mir reden wollen.", sagte ich und wischte mir meine Tränen weg. "Ach und weshalb ist er denn rangegangen?", "Weil du ihn angerufen hast.", "Ja aber Bene wusste das du gleich mit ihm sprechen wolltest oder besser gesagt solltest. Er hatte dem Gespräch zugestimmt und du hast einfach aufgelegt.", sagte Joshua kopfschüttelnd und neue Tränen bahnten sich bei mir ihren Weg an die Oberfläche. Er wollte mit mir sprechen? Das letzte mal hatte er mich noch weggedrückt und irgendwann habe ich es dann aufgegeben Kontakt mit ihm aufzunehmen. Er sagte er würde nie wieder ein Wort mit mir wechseln wollen, dass er mich verachtete und ich ihm nie wieder unter die Augen treten soll. Gut das war schon über ein Jahr her, als ich das letzte mal mit ihm gesprochen hatte, aber er würde seine Meinung nicht geändert haben, dass hat er mir mehr als deutlich gemacht. Dafür stalkte ich seine sozial-Media Seiten sehr intensiv und bat um jedes Foto meiner Freunde, das sie mit ihm machen sollten, wenn sie ihn trafen. Sie leiteten mir sogar seine Sprachnachrichten weiter, damit ich seine Stimme hören konnte. Ich vermisste ihn einfach so und allein der Gedanke, dass er sich vielleicht jemand neuen gesucht hatte, machte mich fix und fertig. Er gehörte doch zu mir, er war mein Engel. "Wenn du schon nicht mit ihm reden willst, dann hör wenigstens auf in Selbstmitleid zu ersticken und streng dich mal mehr auf dem Platz an.", sagte Josh jetzt kaltschnäuzig und wandte sich von mir ab. Mir rannen nur noch mehr Tränen über das Gesicht. Ich schluchzt und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Ich würde ihn nie wieder sehen, nie wieder sein Lachen hören, nie wieder seine Augen strahlen sehen, nie wieder seine liebliche Stimme 'Ich liebe dich.' sagen hören. Er würde nie wieder kommen.

One Shots BoyxBoyWhere stories live. Discover now