Einsamkeit...Das ist es was mir Tag für Tag zu schaffen macht. Es ist nicht so das ich alleine wäre, aber ich fühle mich so. Ich habe zwei wunderbare Eltern die ich auch für nichts auf der Welt hergeben würde. Mein Problem ist, das ich es einfach nicht schaffe eine richtige Freundschaft aufzubauen. Jetzt denkt ihr bestimmt ich wäre einfach ein schrecklicher Mensch der nichts mit anderen zu tun haben will. So ist das aber nicht. Ich habe eher das Gefühl von allen verarscht zu werden. Jede Freundschaft die ich beendet habe oder die kaputt gegangen ist, war im Grunde keine Freundschaft.
Für mich bedeutet Freundschaft, das man füreinander da ist. Das man sich für die wichtigen Dinge eines jeden interessiert. Aber wenn du spürst, dass du nur für irgendetwas gebraucht wurdest macht dich das fertig oder etwa nicht?
Doch eines Tages traten zwei Menschen in mein Leben die dies alles verändern sollte. Diese zwei Menschen wurden zu den wichtigsten Personen in meinem Leben gleich nach meiner Familie. Natürlich will ich erzählen wie alles begann.
>Verdammt, verdammt, verdammt...< dachte ich. Ich war schrecklich spät dran und schrieb ausgerechnet in der ersten Stunde eine Arbeit in Mathe. Nicht das Mathe mir wichtig war, ich war eine Niete in Mathe und hatte mich damit abgefunden, eine gute Note zu bekommen, aber meine Lehrerin siehst so etwas ganz anders und noch eine schlechte Note konnte ich mir nicht leisten. Das Problem ist, das ich ein Jahr vor meinem Abi stehe, ich bin also in Klasse 12 was bedeutet das ich alle nur möglichen Punkte brauchte. Also rannte ich so schnell ich konnte, damit ich die Arbeit doch noch mitschreiben konnte. Bevor ich zum Zimmerfenster hoch sehen konnte um nachzusehen ob Frau Schupf schon da war, prallte ich mit jemandem zusammen. Der Aufprall war so heftig das ich nach hinten fiel und auf meinem Hinter landete. >Toll!< dachte ich und wollte mich gerade anfangen zu beschweren als ich eine Hand vor meine Gesicht sah „Tut mir schrecklich leid, ich habe dich viel zu spät gesehen.“, sagte eine wundervoll tief klingende Stimme. Ich blickte zu dem Jungen nach oben. Er sah ziemlich gut aus das musste ich zugeben und peinlicherweise lief ich natürlich knallrot an. Ich hasste das, warum kann man so was nicht kontrollieren. „Ähm...kein Problem.“, gab ich zurück und griff nach seiner Hand. „Ich bin Finn.“, stellte er sich vor und schüttelte meine Hand die er noch immer hielt. „Freut mich, ich bin Caro.“, antwortete ich. Er lächelte mich an ließ aber meine Hand nicht los. „Ich hab dich hier noch nie gesehen...Bist du neu hier?“ fragte ich frei heraus. Ich war sowieso schon viel zu spät, ich würde schon eine Ausrede finden und so einen hübschen Jungen hatte die Schule schon lange nicht mehr gesehen. Finn grinste „Ähm..ja ich bin neu, allerdings bin ich Referendar.“ Ich seufzte und wäre am liebsten im Boden versunken >Klasse Caro denn kannst du gleich wieder vegessen< er lachte leise als hätte er verstanden. „Du hast doch bestimmt Unterricht... So eilig wie du es hattest...“, meinte er und ich nickte „Ja, ich sollte gehen...“ antwortete ich und sah nochmals in seine wunderschönen Augen, die einen wunderschönen grünen Schein hatten. Ich fand ja schon immer das schwarze Haare nur mit blauen und grünen Augen wundervoll aussehen und er erfüllte diese Voraussetzung völlig. >Schluss Caro! Er ist Referendar...also unerreichbar....< dachte ich wieder und löste mich nun endlich von seinen Augen und entzog widerstrebend meine Hand aus der seinen. Sie kribbelte noch als ich ihn losließ. Noch einmal lächelte er mich an und winkte bevor er hinter der nächsten Ecke verschwand.
Mit einem kleinen Schmollmund verzog ich mich ins Schulgebäude. Drinnen angekommen bemerkte ich langsam das heute mein Glückstag war. Ich trat in das Zimmer und entdeckte keine Frau Schupf...>Perfekt!< Da rief mir bereits Tim entgegen „Die alte Schupf ist krank! Hast noch mal Glück gehabt Caro...“ ich nickte ihm zu und ließ mich neben Anna auf den Stuhl sinken. Ich war noch ein bisschen aus der Puste und sie sah mich schmunzelnd an „Was ist den mit dir passiert das du so einen roten Kopf hast?“, fragte sie und spürte wie ich schon wieder rot wurde, nur noch roter wie vorhin. „Ich hab einen neuen Referendar entdeckt.“, sagte ich mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen. Sofort gehörte die Aufmerksamkeit der halben Klasse mir und wurde mit Fragen der Mädels bombadiert. „Wie heißt er?“, fragte Mary „Sieht er gut aus?“, kam es von Anna. Ich hob beschwichtigend die Hände. „Halt...halt...halt! Also er sieht verdammt gut aus. Schwarze Haare, grüne Augen...Hammer trainiert...Ich wette er unterrichtet Sport...“, erklärte ich und wurde von Jenny unterbrochen „Oh man, dann unterrichtet er hundertpro auch Geschichte...ist doch meistens so...“ Anna grinste „Oder BWL“
Nach kurzer Diskussion, ob wir ihn vielleicht im Unterricht hätten, erzählte ich gerade wie ich in den hübschen Referendar hineingerannt war als es zur nächsten Stunde klingelte und Herr Matz zur Tür herein kam. Gerade war ich damit beschäftigt mein Buch herauszuholen das wir gerade lasen, als um mich rum die Mädels zu kichern begangen. Fragend sah ich auf und entdeckte den neuen Referendar der nun neben Herr Matz stand. >Somit wäre die Fächerfrage wohl geklärt< dachte ich. „Meine Lieben, ich darf euch Herrn Weber vorstellen? Er ist dieses Jahr unser neuer Referndar. Aber er wird euch denke ich gern selbst ein bisschen was über sich erzählen.“, erklärte Herr Matz und setzte sich ans Pult. Herr Weber sah lächelnd in die Runde und erzählte selbstbewusst „Hey Leute, ich bin Finn Weber und studiere im Moment an der Universität in Konstanz am wunderschönen Bodensee. Ich studiere die Fächer Deutsch, Geschichte und Sport.“, sofort erklang einen raunen durch die Klasse und Jenny seufzte leise „Hab ich doch gesagt...“ Finn ähm ich meine Herr Weber erzählte mit einem Schmunzeln weiter. „Ja ich weiß typisch das ein Sportlehrer auch Geschichte macht.“, er lachte kurz auf und intuitiv musste ich ebenfalls lächeln. Während er die ganze Zeit damit beschäftigt war in die Runde zu sehen blieb er nun an mir haften und sein Lächeln würde breiter. Sofort schoss mein Puls in die Höhe und ich senkte ein wenig schüchtern den Blick. >Caro! Referendar...Referendar!< Doch ich musste aufsehen und ihn wieder ansehen. Ich konnte einfach nicht anders. Herr Matz war nun wieder aufgestanden „Gut ich denke das reicht fürs erste. Ihr könnt ihn ja auch nach dem Unterricht noch weiter anhimmeln.“, meinte er und die Jungs lachten. Herr Matz war ein cooler Lehrer der einfach nicht altern wollte. Stets machte er kleinen Scherzchen und war meistens gut drauf. Die Betonung lag auf meistens, da seine Stimmung ziemlich schnell umschlagen konnte wenn er einen Stapel von schlechten Arbeiten von uns auf dem Tisch liegen hatte. Ganz zu schweigen von nicht gemachten Hausaufgaben. Doch sonst war er absolut cool. Er machte jeden Spaß mit, ging öfter mal mit Schülern einen Trinken und zeigte seit neustem stolz seine neue Liebe Frau Weiß vor. Sie war ebenfalls Deutschlehrerin und durch die Schülerschaft ging das Gerücht das die beiden sich regelmäßig auf dem Lehrerklo trafen um...na ja...ihren Triebbedürfnissen nachzugehen. Aber zurück zur Stunde. Finn sollte sich in die leere letzte Reihe setzen während wir uns wieder unserer Lektüre zuwendeten Homo Faber von Max Frisch. Meiner Meinung nach war es das schlechtestes Buch das ich je gelesen hatte...aber nach meiner Meinung fragte keiner vom Bildungsministerium...leider! Es ging um einen Techniker der sich ohne es zu wissen, aber mit einer leisen Ahnung, in seine eigene Tochter verliebt. Dazu kommt das er noch Inzest mit ihr betreibt...also ganz ehrlich und das soll bildungsfördernd sein? Ich weiß ja nicht. Walter Faber, die Hauptfigur ist ein frauenfeindlicher Mann der alle Frauen über einen Kamm schert und sie meist als nervige Emotionsbündel empfindet. Egal genug vom Buch. Die Stunde verging wie im Flug und ich schaffte es die Stunde zu meistern ohne dabei ständig nach hinten zu sehen. Obwohl ich mir ein, zwei Blicke natürlich nicht verkneifen konnte. Als es klingelte verschwanden die beiden also Herr Matz und Finn ziemlich schnell aus dem Zimmer. Jedoch warf Finn mir noch ein Lächeln zu bevor er verschwand und ich lächelte noch in mich hinein als ich mein Zeug zusammenpackte.
Was haltet ihr davon? Gut? Schlecht? Teilt es mir mit :)
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Ende der Einsamkeit (pausiert)
Novela JuvenilCaro ist verdammt allein auf dieser Welt. Zumindest denkt sie das. Doch Caro lernt zwei Menschen kennen die sie durch die Höhen und Tiefen des Lebens begleiten. Eine dieser beiden Personen meint es jedoch nicht so gut mit ihr wie sie es sich eigentl...