Wie neu geboren

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Müde öffnete ich meine Augen. Ich fühlte mich schwach, als wäre ich gerade vom Tod selbst wieder erwacht. "Wo bin ich?" fragte ich mich zuerst. Als ich mich umschaute bemerkte ich, dass ich in einer kerkerzelle saß.
Die Wände sind zum Teil schon eingerissen und die Gittertür ist verrostet. Es stank nach Verwesung. Ich wusste nicht einmal, wieso ich hier saß. Habe ich irgendwas verbrochen? Ich wusste es nicht genau. Über mir war ein Loch in der decke, durch das ein kaltes Licht drang. Es war in einer Höhe, die ich durch klettern niemals erreichen würde. Ich versuchte aufzustehen, tat mich dabei aber sehr schwer. Meine Glieder fühlten sich schwach an, als hätte ich sie jahrelang nicht bewegt. Als ich dann stand, merkte ich, dass ich gekleidet war. Eine schwarze ledergewandung bedeckte meinen Körper. Zudem sah alles gut erhalten aus, was im Kontrast zu allem anderen in dieser Zelle steht. Ich zog mir die Handschuhe aus und erschrak. Ich sah meine Hand. Allerdings nicht so wie ich dachte, sie würde so aussehen. Sie war faltig und trocken, fast schon verschrumpelt. "Wie lange war ich hier schon gefangen? Und wieso hat mich noch keiner hier raus geholt?" diese fragen schwirrten mir jetzt vermehrt durch den Kopf. Aus dem Loch in der decke kam plötzlich eine leise Stimme "hey du da unten". Ich schaute hoch und sah einen Ritter zu mir herunter blicken. Als ich den Blickkontakt aufbaute, verschwand er auch schon wieder "Hey bleib hier! Hilf mir bitte hier raus!" es kam keine Antwort. Ich stellte mich ans Gitter und versuchte, eventuell jemanden zu sehen oder zu hören. Plötzlich hörte ich einen Knall hinter mir. Mein Körper zuckte vor Schreck zusammen. Ich drehte mich um und sah eine Leiche vor mir liegen. Sie wurde anscheinend mit einem stumpfen Gegenstand am Kopf getroffen. Das Blut das aus der wunde kam, war bereits getrocknet. Ich sank zu Boden. Ich hatte Angst. Was, wenn der Ritter dasselbe mit mir vorhat?" ich schaute, ob ich an der Leiche eventuell noch Dinge finde, die mir helfen könnten. Ich bewegte mich langsam hin. Sie stank nach Verwesung, wie auch alles andere hier. Ich sah, dass ein Schlüssel an ihrem Gürtel befestigt war. Diesen nahm ich mir und versuchte fluchtartig, meine Tür zu öffnen. Der Schlüssel passte! Ich Warf die Tür auf und rannte den Flur herunter. Im Schatten vor mir Taten sich gestalten auf. Ich versuchte, langsam an ihnen vorbei zu gehen. Sie sahen alle aus wie ich. Schrumpelig und knorrig. Beim Versuch, an ihnen vorbei zu schleichen, stolperte ich über etwas. Ich schaffte es jedoch, mich zu fassen. Ich schaute hinter mich und sah, dass dort eine abgebrochene klinge mit Griff lag. Ich nahm den Griff in die Hand. Gleich fühlte ich mich etwas sicherer. "Immerhin etwas, womit ich mich verteidigen kann." dachte ich mir. Ich schlich weiter in Richtung Ausgang. Am Ausgang angekommen, sah ich eine Leiter nach oben ragen. Sie war sehr lang was mich vermuten ließ, dass das Gefängnis unter der Erde liegt. Ich ging die Leiter aufwärts und kam in einer Art Kanalisation an. Es gab einen kleinen weg um das Wasser herum, welchen ich ging. Es stank nach Verwesung, wie auch alles andere hier. Am Ende des Weges war eine weitere Gittertür, welche aber nicht abgeschlossen war. Ich sah dass ich in einem riesigen Raum ankam. Auf der anderen Seite war ein riesiges, geschlossenes Tor. Rings um den großen Platz war ein Weg. Weg und Platz wurden von großen Steinsäulen getrennt. Der Platz war etwas begrünt, jedoch waren viele stellen kahl und nur Erde war zu sehen. In der Mitte des Platzes war ein Lagerfeuer. In dem Lagerfeuer steckte ein gewundenes Schwert. Das Lagerfeuer brandte nicht, weshalb ich versuchte, nach dem Griff des Schwertes zu greifen. Allerdings gelang es mir nicht. Bevor ich die klinge berühren konnte, entfachte das lagerfeuer sich von selbst.Ich setzte mich noch kurz ans Feuer, um die Wärme zu genießen. Auf einmal fühlte ich mich wie neu geboren. Meine Knochen wurden wieder stark und mein gesamter Körper fühlte sich an, als könnte er Die Steinsäulen locker tragen. Ich zog mein Handschuh von der linken Hand und war erleichtert. Meine Haut war auch wieder normal. Ich zog meinen Handschuh wieder an. Was ist passiert? Wieso ist alles hier so, wie es momentan ist? Ich Verstand es nicht. Aber mir war klar, eines Tages werde ich es verstehen. Und dieser Tag war nicht mehr weit entfernt.

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