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Carla.

„Di Santis?", gehe ich an mein Telefon ran und melde mich, wie eh und je, mit meinem Nachnamen. Sowas mache ich eigentlich nur, wenn ich unter Stress stehe und deshalb nicht auf mein Display schaue. So wie jetzt, weil ich mich für Mariele und Egzona fertig mache.

„Mushkolaj hier", vernehme ich eine Stimme aus dem Hörer.

„Okay, wie kann ich helfen?", frage ich verwirrt und sehe mir meine Pullover an. Ich kann mich einfach nie entscheiden, was ich anziehen soll. Der Mann auf der anderen Seite des Telefons lacht leise. Will er mich verarschen? „Ganz ehrlich, wenn Sie was von mir wollen, dann-"

„Chill mal, Vale", lacht die Person wieder und schneidet mir das Wort ab. „Ich bin's, Dardan."

„Oh", nuschle ich nur und entscheide mich für einen gelben ausgewaschenen Pullover. Darunter würde ich eine schwarze Skinny Jeans tragen. „Tut mir Leid. Wegen der Arbeit gehe ich oft mit meinem Nachnamen dran und eigentlich sagen mir die Leute auch direkt, wer sie sind und was sie wollen."

„Sorry, ich fand das echt süß", lacht er abermals. Im Hintergrund höre ich ein paar Stimmen, die immer lauter werden und dann lachen. „Aller, ich bin am telefonieren. Haltet mal die Fressen und seid leiser."

Ich kichere leise vor mich hin und mache den Anruf auf Lautsprecher, damit ich mich umziehen kann. „Was gibt es, Dardan? Weshalb hast du angerufen?"

„Also", er fängt an, doch seufzt laut auf. Dann flucht er irgendwas auf albanisch rum, worauf hin ich nur noch eine Tür zuknallen höre. „Tut mir Leid, Vale. Auf jeden Fall, wollte ich fragen, wann du wieder Zeit für mich hast."

Gerade ziehe ich mir meine Hose an und springe ein paar mal rum, damit ich sie richtig hoch ziehen kann. „Also ich schätze weder du noch ich haben heute Zeit", lache ich leise auf. „Außerdem mit meiner Laune willst du mich heute nicht treffen." Danach ziehe ich mir meinen Pullover an und überlege kurz. „Ehm, ich hab bis Freitag Vorlesungen und muss Arbeiten. Das Wochenende bin ich aber dann wieder frei. Muss nur schauen, ob die anderen was geplant haben."

„Scheisse", brummt er und atmet tief durch. „Also ich hab genau am Wochende keine Zeit."

„Bist du weg?", frage ich ihn und merke selbst, wie ich ein wenig traurig werde. Ich weiß nicht weshalb, aber irgendwas macht dieser Junge mit mir.

„Ehm, ja", sagt er zögernd. „Meine Jungs und ich sind am Wochenende in.. Hamburg. Männertrip und sowas halt."

„Männertrip also", grinse ich und packe meine Tasche. Während ich meine Tasche packe, entdecke ich mein Notizblock, welcher für meine ganzen Termine bestimmt sind. „Okay dann warte mal. Ich schau eben nach."

Morgen ist Dienstag, das heißt morgens bis 16 Uhr arbeiten und abends habe ich drei Vorlesungen. Am Mittwoch das selbe, nur das ich bis 13 Uhr arbeite, um 15 Uhr bis 20 Uhr Vorlesungen habe. Donnerstags und freitags muss ich erst zu Vorlesungen, welche um neun Uhr anfangen und um 13 Uhr enden. Danach arbeite ich noch ein paar Stunden.

„Ab wann kannst du abends immer?", frage ich ihn dann und streiche mir durch die Haare. Die komplette Woche hat die Uni unsere Vorlesungen auf den Abend gelegt, weil irgendwelche Fortbildungen laufen.

„Ich passe mich dir dann an", sagt er. „Wie lange musst du denn arbeiten?"

„Naja, ich hab morgen und mittwoch Abendschule, Donnerstag und Freitag dann morgens meine Vorlesungen und muss dann danach nur noch ein paar Stunden arbeiten", antworte ich ihm.

„Wie lange gehen deine Vorlesungen die nächsten zwei Tage?", will er wissen. Gerade als ich ihm antworten will, ruft einer seiner Freunde nach ihm. „Was? Bruder, nerv nicht und geh."

𝖸𝖫𝖫𝖨 𝖨𝖬. | 𝘿𝘼𝙍𝘿𝘼𝙉.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt