Kapitel 1

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Zane

Atemlos stehe ich da und starre den Raum vor mir einfach nur fassungslos an. Ich bin wirklich hier. Ich habe es geschafft.

Mein Ziel war die UCLA, verrückterweise stehe ich genau jetzt in dem Verbindungshaus dieser Uni, an die ich schon mein ganzes Leben wollte.

Neben mir lehnt sich der Captian vom Football Team lässig an den Türrahmen.

"Willkommen bei uns, Mann", sagt er mit einem kleinen, aber stolzen Unterton in der Stimme.

Abwesend nicke ich einfach, da ich immer noch zu überwältigt bin um die Situation richtig einzuschätzen. Oder besser gesagt zu verarbeiten.

Vor wenigen Minuten stand ich noch auf dem Rasen des Footballfeldes und habe ein perfekte Probetraining absolviert, sodass ich als die Zweitbesetzung des Wide Receivers ernannt wurde.

Was mich genau in dieses Haus führte. Denn niemand, der nicht Teil des Football Teams ist hat die Erlaubnis hier, in diesem wundervollen Haus, zu wohnen.

Für mich wird ein Traum wahr. Alles, worauf ich seit meiner Kindheit hin gearbeitet hatte, war hier zu stehen. Genau in diesem Moment. An diesem Platz.

"So, du bringst deine Sachen mal in dein Zimmer, dann kannst du dich duschen gehen und so gegen halb acht fängt dann die Party an", erklärt er mir.

Er deutet auf eine Zimmertür im Obergeschoss des Hauses, vor der wir stehen geblieben sind.

"Danke, ich hoffe ich werde euch nicht enttäuschen", antworte ich ihm.

"Ich vertraue darauf, dass du das nicht machst. Ach übrigens, Kyle kommt gleich nochmal vorbei und wird dir sagen, welche Aufgabe du noch übernehmen musst."

"Meinst du das jetzt Footballmäßig?"

"Nein, deine private Aufgabe hier im Verbindungshaus. Jeder Neuling muss diese erfüllen", meint er einfach nur, zwinkert mir zu und lässt mich alleine mit meinen Taschen vor meinem Zimmer stehen.

Was er wohl damit meint? Bestimmt wird es eine Art Mutprobe sein. Glücklich seufzend, weil ich ja endlich hier bin, drücke ich die Tür auf.

Dahinter kommt ein normalgroßes Zimmer zum Vorschein, in dem ein Bett, ein Schreibtisch, ein großer Kleiderschrank und eine Kommode stehen. Neben dem Schreibtisch ist ein Fenster mit dunkelblauem Vorhang. Sieht ja bis jetzt gar nicht so schlecht aus.

Ich bin Grade fertig geworden mit dem einräumen von meinen Sachen, da klopft es an der Tür.

"Hey, du bist Zane?", fragt ein großgewachsener breitschultriger Kerl, sobald er in den Raum getreten ist.

"Ja, der bin ich. Dann musst du wohl Kyle sein?"

"Richtig Amigo. So, setz dich mal auf's Bett, dann erkläre ich dir deine Aufgabe",  befiehlt er mir in einem erstaunlich sanften Ton.

Er setzt sich mir gegenüber auf den Schreibtischstuhl, seine Hände stützt er auf den Knien ab und blickt mir direkt ins Gesicht.

"Also, du-", er tippt mir auf die Brust, "-bist der Neuling hier. Soll heißen, dass du als Aufgabe bekommst uns die Drogen zu besorgen. Kokain, Gras, Pille, alles mögliche. Das ist für das erste Semester dein Job. Du bekommst von uns das passende Geld, fährst mit jeweils einem anderen Auto dorthin."

"Wo ist dort?", werfe ich eine Frage in seine Rede ein.

"Eine Bar hier in der Nähe. Dort wirst du dich mit einer gewissen Hope Stark treffen. Sie ist deine Kontaktperson das gesamte Semester lang. An sie gibst du die Bestellungen weiter und von ihr bekommst du die Drogen. Alles verstanden?"

Zustimmend nicke ich.

"Sehr gut. Dann gebe ich dir die Adresse und du fährst da jetzt hin. Merk dir eins, wenn sie mit dir eine Uhrzeit ausmachst sei lieber pünktlich. Das Mädel hasst Unpünktlichkeit. Sie verspeist unpünktliche Leute zum Frühstück", rät er mir, drückt mir einen Umschlag und einen kleinen Zettel in die Hand.

"Viel Glück."

Und mit diesen Worten verlässt er mein Zimer. Lässt mich alleine mit einem Batzen Drogengeld zurück.
Um ehrlich zu sein, ich hatte bis jetzt noch nie Drogen genommen. Eigentlich war mein Plan es selbst im College nicht zu tun.

Doch was, wenn es von mir verlangt wird? Wie kann ich mich dem widersetzen? Erstmal abwarten. Vielleicht werden die anderen es gar nicht merken, dass ich nichts nehme, wenn ich mich einfach nur abfülle.

Ich sollte mal los, wenn ich bis um halb acht wieder hier sein soll, denn es ist kurz nach fünf. Unten in dem Eingangsbereich steht er Captain und winkt mir mit einem Schlüssel zu.

"Das ist der Schlüssel zu meinem Auto, ich will keinen Kratzer da dran haben, verstanden? Hast du das Geld?"

Um auf die erste Frage zu antworten gebe ich ein hastiges "Jap" von mir und um die zweite zu beantworten ziehe ich den Umschlag ein Stück aus meiner Jackeninnentasche.

"Sehr gut, dann mal los. Die Adresse ist in meinem Navi schon eingegeben. Viel Glück und Spaß!"

Er gibt ein raues lachen von sich und klopft mir auf die Schulter.

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich das jetzt deuten soll, doch ich gehe raus und suche sein Auto. Insgeheim wünsche ich mir selbst viel Glück.


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⏰ Last updated: Nov 21, 2018 ⏰

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