"Patrick wo bist du nur wieder gewesen?" Meine Mutter hatte die Tür schon geöffnet als ich sie soeben aufschließen wollte. So als hätte sie nur auf mich gewartet was wahrscheinlich auch stimmte."Weg halt oder wonach sieht's aus?" Gab ich patzig zurück. An ihr vorbei lief ich, ohne weiter auf ihre Worte zu hören, die Treppen hoch in mein Zimmer. Es war komplett dunkel hier drinnen. Schnell hatte ich die Schreibtischlampe angeschaltet welche mein Zimmer nun größtenteils beleuchtete. Wir hatten es kurz nach drei Uhr nachts, aber morgen war eh Samstag, von daher ist das kein Problem lange schlafen, ich muss fit sein. Morgen schmeißt jemand aus unserer Klassenstufe bei sich ne Riesenparty. Das wird wieder ordentlich interessant. Meine Eltern wird das ganze zwar nicht wirklich erfreuen aber was soll's. Solange ich Spaß an der Sache habe.
Ich ließ mich ohne weiteres auf mein Bett fallen. Zog mir noch kurz das Shirt über den Kopf und auch die Hose aus. Alles schmiss ich in eine Ecke und mithilfe meines Handys konnte ich sogar das Licht wieder ausstellen was zugegeben ziemlich praktisch war. Nicht lange und ich war auch schon eingeschlafen.
...
"Morgen." Murmelte ich als ich nach einem mehr als ausgiebigem Schlaf auch endlich Mal ins Wohnzimmer tapste. Meine Laune war erheblich besser als gestern Abend. Wahrscheinlich aber eher weil ich mich auf nachher freute.
"Guten Mittag trifft sich wohl eher. Wir haben es dreiviertel drei mein Freundchen" schimpfte meine Mutter. Mein Vater lachte nur herzhaft. Ich hielt mich im Hintergrund und klimperte lieber auf meinem Handy herum. Das Mädel von gestern hatte mir geschrieben. Woher auch immer sie meine Nummer hatte. Ich schrieb ihr einfach zurück. Wenn sie wüsste das sie nur die nächste in der Kontaktliste ist, welchen ich wahrscheinlich nie wieder aufrufen werde. An die achthundert Kontakte. Hundert waren vielleicht Freunde, Familie und Bekannte. Ich schüttelte den Kopf und lief rüber in die Küche. Ein wenig Hunger hatte ich schon. Ich schnappte mir einfach eines Der Brötchen aus dem Schrank und schmierte einfach schnell Butter drauf. Das dürfte erst einmal reichen. Ich hatte noch Zeit bis ich überhaupt los musste um zu der Party zu gelangen. Und wie ich diese Zeit totschlug musste ich mir noch überlegen. Anziehen wäre dafür vielleicht nicht schlecht. Schnell ging ich diesem Vorhaben nach und verließ einfach das Haus.
Die sonne strahlte mir direkt ins Gesicht. Es war warm. Nicht zu sehr, sondern angenehm. Wie es sich für den Frühling gehörte. Die Strickjacke von der ich dachte ich bräuchte sie, stopfte ich in meinen Rucksack. Mit dem Fahrrad welches noch vor dem Haus rumlungerte, fuhr ich zu der alten Lagerhalle los.
"Hi? Jemand da?" Rief ich als ich das Gebäude betrat. Tatsächlich bekam ich keine Antwort. Es passierte selten das wenn ich her kam, ich dann alleine war. Ich schmiss meinen Rucksack neben das Sofa und mich auf dieses. Die Ruhe war ich gar nicht gewohnt. Doch es war auch mal angenehm.
Draußen hörte ich stimmen also setzte ich mich wieder auf. Die große Tür wurde geöffnet und zwei paar Augen schauten mich erstaunt an.
"Nanu? Du mal alleine hier?" Lachte Sebastian während er sich neben mich fallen ließ. Alex blieb lieber stehen.
"Ich kann ja nicht immer von Leuten umgeben sein." Lachte ich und kurz machten wir unseren Handschlag zur Begrüßung. Mit Alex das gleiche. "Okay wollen wir eine Runde?" Ich zeigte und den Tischkicker weiter hinten und die anderen stimmten nickend zu.
...
"Nico! Na schon lang nicht mehr gesehen!" Sagte ich und umarmte schnell den Typen welcher uns die Tür öffnete. Aus den Fenster strahlte schon das Bunte Licht in die Dunkelheit und auch die Musik hörte man deutlich. Nico gehörte auch zu unserer Gruppe, allerdings besuchte er eine andere schule und hatte nicht viel Zeit zu uns zu kommen.
"Ich wusste doch das ihr hier auftauchen würdet." Auch Sebbi und Alex wurden kurz umarmt. Ich bin mit den beiden gleich zusammen hergekommen. Den Rest der Leute wollten wir vor Ort antreffen.
"Na dann kommt Mal rein. Ihr solltet Leo auch begrüßen." Lachte er und lief voraus. "Leo! Schau wen ich die abschleppe." Rief unser Kumpel gegen die Laute Musik an. Der Blondhaarige drehte sich um und kam breit grinsend auf uns zu. Das war der, der die Party schmiss.
"Freut mich das ihr da seit." Sagte er. Und ließ das Mädel welches er bis eben noch geküsst hatte stehen.
"Du glaubst doch nicht das wir uns das entgehen lassen. Ich hoffe ordentlich Getränke hast du auch da?" Lachte ich. Ich entdeckte die anderen schon welche auf den Sofas hockten. Sebastian und Alex waren auch schon rüber geflitzt.
"Klar doch. Mach ein Abstecher ein die Küche." Rief er und wandte sich wieder an das Mädchen. Ich folge seinem Rat und fand mich mit mehren Flaschen bei meinen Freunden. Ich Übergabe ihnen diese und behielt selbst eine. Ich wusste nicht was genau da drinne war, nur das das Zeug ziemlich heftig war. Das sollte mich allerdings nicht weiter stören. Während wir ziemlich viel von dem Zeug tranken machten wir Späße und unterhielten uns. Die Zeit verging schnell. Ein paar waren schon ziemlich voll. Ich beobachtete gerade Sebastian der sich im mehr als betrunkenen Zustand an eine Mädchengruppe ranmachte und nach nicht allzu langer Zeit eine gescheuert bekam. Die Musik war Laut sodass man kaum was anderes Verstand. Die Lichter blendeten mich dich es störte auch nicht weiter. Das Haus war voll und die Party im vollen gange. Während manche halb Tod in einer Ecke hockten, tanzten andere fröhlich oder küssten sich wild.
Ich stand auf und lief durch die Terrassentür raus in den Garten. Ich wollte Mal kurz aus dieser stickigen Luft raus. Ich schnappte mir wieder eine Zigarette aus meiner Hosentasche und zündete sie an. Die Nacht war noch relativ kühl im Gegensatz zum sonnigem Tag.
"Da hat aber auch jemand schon ordentlich getrunken. Hat dir mal jemand gesagt das Rauchen schlecht ist?" Lachte es spöttisch von hinten. Ich wusste sofort wer da stand. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe mich umzudrehen.
"Das muss ja der sagen ders Zeug nicht mal angerührt hat. Und meine Gesundheit ist wohl mein Problem." Sagte ich noch ziemlich klar. Ich hatte schon ziemlich viel getrunken, da hatte er recht. Allerdings vertrug ich auch so einiges.
"Ich muss mich nicht betrinken um besser ein Mädel ins Bett zu kriegen." Lachte er wieder. Ich rollte die Augen und drehte mich dann doch um ohne weiter zu warten schlug ich ihm mit der Faust direkt ins Gesicht. Der drehte sich danach geschockt zu Seite und schaute mich wütend an. Ich hatte vergessen zu erwähnen ich lasse mich in diesem Zustand nur noch leichter provozieren.
Er sagte ebenfalls nichts weiter sondern ging auf mich los. Ich bekam ebenso seine Faust ins Gesicht. Da ich mir das nicht gefallen ließ schlug ich zurück. Das ging immer weiter. Immer weiter schlugen wir uns und mit immer mehr Kraft. Wir fangen Rum und stießen uns gegenseitig zu Boden sodass sich kurzzeitig auf ihm saß und auf ihn ein prügelte. Doch mit einem Ruck hatte er das Spiel getrennt und ich bekam einen Heftigen Schlag gegen die Schläfe. Ich schubste ihn runter und wollte gerade selbst wieder zuschlagen als ich von zwei Seiten an den Schultern gepackt und zurück gezogen wurde. Sebastian und Nico hielten mich an jeweils einem Arm fest sodass ich mehr oder weniger schnaufend zwischen ihnen hang. Manu wurde von Leo und einem seiner Freunde festgehalten.
"Sagt mal Tickt ihr noch richtig?" Schrie Leo von der anderen Seite. Ich spürte wie das warme Blut von meiner Schläfe den Kopf weiter nach unten lief. Auch meine Hände waren aufgeschlagen und bluteten. Bei Manuel sah es nicht besser aus. Auch er hatte heftige Schrammen und Kratzer und das Blut tropfte zu Boden. Ich schnaufte und keuchte mit einem wütendem Blick zu meinem Gegenüber.
"Alex? Ruf du mal einen Krankenwagen. Die beiden sehen übel aus." Rief Leo wieder. Tja, blöderweise fühlte ich mich auch so.
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Never perfekt // Kürbistumor
FanfictionPrügeleien, Streit, Zoff, Feindschaft. Das beschreibt die Situation von Patrick und Manuel ganz gut. Doch alle sind Machtlos, Lehrer, Eltern, Freunde, keiner kann etwas tun. Doch wenn die Situation hinter allem anders ist als alle denken, vor allem...