Kapitel 17 ♡Friedhof♡

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Nachdem ich heute morgen mit Alec aufgestanden bin, sagte er mir noch spontan, dass ich heute zu mir Nachhause fahren müsste, weil er nicht da wäre. Irgendeine besondere Veranstaltung meinte er. Er würde mir eh nicht sagen, was los ist, auch wenn was schlimmes wäre. Aber was könnte ich denn auch an ihm ändern? Ich hatte es eh schon langsam aufgegeben mit seiner Geheimnisvollen Art.

Letztens noch versprach er mir, dass er mir alles sagen würde. Und was ist? Bis jetzt weiß ich kein Stück mehr über ihn, als das was ich wusste, als ich den abgeschlossenen Raum in seiner Wohnung verlies. Ob er es mir jemals sagen wird? Bestimmt nicht, davor würde er das, was auch immer wir haben, beenden. So weit kenne ich ihn jetzt schon.

,, Was grübelst du so?", erklang Kerrys Stimme, die sich zu mir auf die Couch setzte.
,, Meinst du Alec wird für immer Geheimnisse vor mir haben?", fragte ich ungläubig und nahm die warme Tasse Kakao entgegen, die sie für mich gemacht hat.
Dankend nahm ich sie um meine Hände zu wärmen und um den leckeren Duft zu genießen, natürlich würde ihn auch austrinken, nur jetzt war er noch zu heiß.

,, Denke ich nicht...und wenn doch, dann helfe ich dir dabei, ihn zum Teufel zu jagen. Ich hoffe einfach nur, dass ihr endlich zusammen kommt. Also so richtig!"
Lächelnd stellte ich die Tasse Kakao auf dem Wohnzimmertisch ab und umarmte meine beste Freundin für ihre süßen Worte.
,,Danke für deine Aufmunterung", flüsterte ich ihr zu.

Nach einigen Minuten der Stille fiel mir auf, dass mein Bruder schon wieder nicht da war.
,, Warte mal...wo ist Nate eigentlich schonwieder?", fragte ich etwas verwirrt, lies meine beste Freundin los und sah sie auch mit genau so einem Gesichtsausdruck an.
Sie zuckte mit den Schultern.
,, Der ist doch fast immer weg"
Wo sie recht hat...

,, Apropos Nate. Wie läuft es mit ihm?"
Sofort wurden ihren Wangen rosig und sie verlegen.
,, Würde ich ihn mehr sehen, würde da vermutlich genau so wenig laufen wie momentan auch"
Einerseits tat sie mir leid, andererseits war es mein Bruder über den wir hier sprachen. Ich würde mich zwar für sie freuen, so ist es nicht, aber in Gewisser Weise habe ich auch etwas dagegen. Würden sie sich trennen, was würde ich tun? Zu wem würde ich halten? Zu meiner jahrelangen besten Freundin oder zu meinem Bruder?
Vor diese grausame Entscheidung will ich wirklich niemals gestellt werden.

,, Gehst du ran?", ertönte Kerrys Stimme und holte mich aus meinem Gedankenfluss raus. Jetzt erst hörte ich das Klingeln meines Handys. Wie konnte es mir davor nur nicht auffallen?
Sofort nahm ich mein Hand vom Tisch und hob den Anruf ab.
,, Hallo?", sprach ich meine Standart Begrüßung runter, die ich nur für mein Handy nutzte.

,, Mia?!", hörte ich Nates Stimme am Ende der anderen Leitung.
Eine große Erleichterung machte sich in mir breit. Wenn er selten hier ist, kann es eines Tages genausogut möglich sein, dass er irgendwo tot in einer dunklen Gasse liegt, während ich mir keine Sorgen mache, weil er ja sowieso nur noch selten da ist.
,, Nate dir geht es gut...ich ha-", wollte ich gerade erleichtert sagen, da unterbrach er mich schon.
,, Ja alles gut! Komm so schnell du kannst zum Washington Cemetery! Frag bitte nicht, beeile dich einfach"

Er legte auf und ich hatte nur ein großes Fragezeichen in meinem Kopf. Wieso bestellte er mich so schnell wie möglich zu einem Friedhof?!
Bevor ich mich aber dagegen entscheiden konnte hinzufahren, rief ich in mein Gedächtnis, dass ich Nate immer vertrauen konnte. Er ist mein großer Bruder, er würde mich niemals in Gefahr bringen.

,, Du Kerry? Ich muss nochmal weg. Erzähle dir alles später", ratterte ich die Sätze runter.
Sie konnte nur ein "ähm okay", erwiedern, bevor ich mit Jacke und Tasche schon aus der Tür raus war.

Die Treppen des Treppenhauses sprintete ich runter, aber bedacht darauf, nicht ausversehen zu stürzen. Das könnte ich jetzt am wenigsten gebrauchen.
Sobald ich draußen war, sprang ich auch in mein Auto und fuhr so schnell es ging zum Friedhof.

Die Nervosität stieg von Minute zu Minute und von Meter zu Meter, dem ich mich dem Friedhof näherte.
Kaum hatte ich mein Auto geparkt, ging ich im schnellen Schritt zum Haupteingang und sah auch schon Nate. Der Kragen seiner schwarzen Jacke war hochgeschlagen und sein Blick düster.

,, Nate? Was ist? Was gibt es denn so dringendes?", fragte ich verwirrt und regelrecht außer puste.
Er seufzte tief und sah mir dann fest in die Augen.
,, Du wirst nicht glauben wer hier ist und seit ca. 1 Stunde vor einem Grabstein steht. Es tut mir leid Schwesterchen, aber die Antwort wird dir nicht gefallen"
Wer?! Wen meinte er?! Mein Herz schlug schneller.

Nate deutete nur mit dem Kopf in Richtung des Haubweges. Total confused ging ich den Weg lang. Wenige Minuten verstrichen, aber fühlten sich wie tausende an.

Total erstarrt blieb ich stehen.
Wenige Meter von mir entfernt an einem, nicht so alt aussehenden Grab, standen Alec und Liam.

Her Brightness ~ He needs herWo Geschichten leben. Entdecke jetzt