#10 Gar nicht wahr!

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Freitag
6. März 2015
MIA

Gleich nachdem ich meine eigene Existenz spüre strecke ich mich ausgiebig im Bett. MitImmer noch geschlossenen Augen gähnte ich herzhaft und versuchte mich zu erinnern, was gestern geschehen ist.
Oh man. Zu viel ist geschehen...

Mit leicht geöffneten Augen setze ich mich auf und wundere mich, wie ich in mein Zimmer gelangt bin. Bin ich nicht in mein Hobbyraum schlafen gegangen?

Seufzend ziehe ich mic von Bett runter und mache ein Schritt nach vor. Doch kaum hab ich das getan, da lande ich auch schon auf dem Boden. Jemand schreit auf und murmelt leicht verschlafen: „Scheiße. Bist du irre?"

Ich blickte verwirrt auf und rieb mir meine Ellenbogen, auf die ich mich gestürzt hatte. „Was machst du denn da auf dem Boden?", frage ich mit einer heiseren Stimme.

„Das selbe könnte ich dich auch fragen" Ich schaute leicht irritiert. „Ich bin wegen dir gefallen du vollpfosten!", entgegne ich.
„Und ich hab hier geschlafen weil ich dachte das es dir unangenehm wäre, wenn ich neben dir schlafen!" - „Wie recht du doch hast!"

Ich schnaubte, stand auf und torkelte aus meinem Zimmer hinaus ins Badezimmer. Dieses mal schloss ich ab, damit er nicht hineinkam.

Ich war soeben fertig geworden und wollte gerade anfangen meine Haare zu kämmen, bis es klopfte. „Wie lange brauchst du denn noch?!", schrie Kyle. Ich stöhnte genervt auf, antwortete jedoch nicht und machte weiter.

„Mia? Bist du noch da drin?!", ertönt es erneut, während er durchgehend an die Tür klopft. Ich ignoriere ihn wie gekonnt und schnappte nach meinem knallroten Lippenstift. Diesen setze ich an meiner Unterlippe an ind bin gerade dabei eine perfekte Linie zu ziehen, bis ein Knall ertönt und ich vor schreck ausrutsche. Der Lippenstift gleitet über meine Lippen runter zu meinem Kinn.

Laut schreie ich frustriert aus und werfe Kyle einen Todesblick zu. „Du...!", gebe ich wütend von mir und stampfe auf ihn zu. Er erhebt seine Hände in die Luft und setzt somit ein Zeichen, das er es bereut. Doch nicht mit mir mein Freund.
„I-ich dachte dir wäre was passiert...", stottert er und geht ein Schritt rückwärts. Ich trete auf die Tür, die mittlerweile auf dem Boden liegt und lasse ihn dabei nicht aus den Augen.

„Das war mein Lieblingslippenstift!", schrei ich ihn an und halte den zerbrochenen Stift hoch, während ich die auf dem Bodenliegende Tür überquere.
„I-ich wollte das nicht...", stottert er vor sich hin. „Lauf!", zische ich hervor und sofort fängt er an zu rennen. Ich laufe ihm hinterher und greife am vorbeigehen einen Baseballschläger, der immer in einer Ecke des Hauses liegt.

„Scheiße wo hast du das ding denn her?!", brüllt er und läuft schneller. Ebenfalls erhöhe ich mein Tempo und versuche ihn zu kriegen. Mittlerweile waren wir durch das ganze Haus herum gerannt und nun in der Küche angekommen.
Ich schmeiße Kyle, ohne nachzudenken, den Schläger hinterher. Natürlich weicht er aus und fast hätte och Lynn getroffen. Aber stattdessen musste der Wandschrank darunter leiden.

„Was in aller Welt ist denn hier los?!", ruft Lynn. Kyle macht einen großen Bogen um die Kücheninsel hinter der Lynn stand und versteckte sich hinter ihr.

„Sie hat angefangen!", schreit Kyle hinter Lynn hervor. „Er hat meinen Lippenstift kaputt gemacht!" - „Gar nicht wahr!"

Wir klangen wie kleine Kindergarten Kinder, die sich seit kleinauf kennen und nichts anderes als streit und Blödsinn im Kopf haben.

Ich öffne meinen Mund um etwas zu sagen, schließe ihn aber sofort wieder, als ich starke Kopfschmerzen verspürte.
„Mia, ist alles in Ordnung?", hörte ich leicht gedämpft. Ich sinke langsam zum Boden und richte meinen Blick nach unten. Ich nahm nichts mehr wahr, sondern nur ein leises piepen, bis ich die Augen schloss.

„Das darfst du nicht! Das gehört mir!", schreit eine kindliche Stimme. „Aber du hast gesagt das du mit mir teilst!", erwidert eine andere Stimme, die eindeutig einem Jungen gehörte.

„Ja, aber die Schokolade ist meins! Du weißt das ich Schokolade nicht teile!" - „Na und? Ich will aber!" Ein verärgertes grunzen ertönte und daraufhin folgten Schritte. „Nein! Gib das her!", schrie die Mädchenstimme. Für einige Sekunden wurde nur gejammert, das der Junge stehen bleiben soll, bis schließlich eine weitere Stimme sich einmischt.

„Kinder! Was soll denn das?", meint sie belustigt. Diese Stimme war mir sehr bekannt. Es ähnelte meiner Mutter.  „Sie hat angefangen! Sie meinte sie will nicht teilen!", beschwert sich der Junge und seufzt. „Er hat aber die eine Seite meiner Schokolade abgebissen und er weiß das er das nicht darf!" - „Gar nicht wahr! Sie hat gesagt ich darf das!", erklärt der Junge. „Nein hab ich nicht!"

Langsam fange ich an meine Umgebung wieder wahrzunehmen. Zwei Stimmen die hysterisch versuchten mich zu erreichen verstummen sofort, als ich meinen Kopf hob. Ich blickte direkt in Kyles wunderschönen Augen, welche mir so sanft und besorgt entgegen blickten. Kurz darauf spüre ich wie mir eine Träne aus einem Auge rinnt.

„Hier... trink etwas...", murmelt Kyle und händigt mir ein Glas Wasser. Dann legt er eine Hand auf meine Wange und wischt mit seinem Daumen die Träne weg. Ich schmiegte mich sofort in seine sanfte, weiche Hand an und musste leicht lächeln. Ich wusste nicht warum ich Tränen verloren hatte oder was gerade geschehen war. Oder wer diese Stimmen waren. Warum hatte ich plötzlich do starke Kopfschmerzen?

„Du brauchst doch nicht gleich weinen... ich kauf dir einen neuen Lippenstift...", murmelte Kyle und grinste leicht. Ich musste leicht lachen.

„Ich hab mir total sorgen gemacht, liebes! Deine Eltern sind nicht da und wenn dir etwas passiert wäre, dann würde ich mir das nie verzeihen! Mach das nie wieder!", meckert Lynn und streicht mir über dem Haaransatz.

"Tut mir leid... Es waren nur Kopfschmerzen... nichts weiter...", lächelte ich sie an um sie zu beruhigen und nippte schließlich an dem Glas mit Wasser, welches Kyle mir gegeben hatte.

"Du solltest das vielleicht abmachen. Nicht das irgendjemand ein Bild davon macht.", erläutert Kyle scheinheilig und richtet sein Handy auf mich. "Bitte was?!", entgegne ich leicht verwirrt, bis der Blitz mich blendet und ich verstört mein Gesicht verziehe. "Du Arsch!" , schrei ich und reiße ihm das Handy aus der Hand. Sofort schnappt er es sich wieder und steht auf.

"Nana. So schnell bekommst du es nicht wieder", grinst er und noch bevor ich mich aufrichten, es wieder schnappen kann, da läuft er auch schon aus dem Haus.

Dieser Bastard!

An alle Ärzte unter euch:
Ich entschuldige mich abermals, sollte irgendwas nicht stimmen. Ich hab keine Ahnung wie Gedächtnisverlust und sich wieder erinnern funktioniert und ich hab versucht zu googeln, aber ohne erfolg. Also... ja...
Ansonsten...
Alles fit im schritt? 😂

At Least I Found You (Slow updates)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt