Kapitel 3

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Der Freitagmorgen war sehr schwül. In der Pause saß Dean mit Sam zusammen auf einer Bank, um ein wenig zu plaudern. Wenig später kam auch Castiel dazu. Er wollte ein paar Dinge mit Dean besprechen, zu denen er gestern Abend nicht mehr gekommen war. "Guten Morgen, ihr zwei", begrüßte er die beiden vor sich und stellte seinen Rucksack auf dem Boden ab.

"Du bist Castiel, oder? Ich bin Sam, der kleine Bruder", stellte sich der Jüngere freundlich vor und die Winchesters rückten ein wenig, um Cas Platz zu machen. Dieser holte ein paar Schokoriegel hervor. "Wollt ihr welche? Ich weiß gar nicht, warum ich noch so viele davon im Rucksack habe."

Sam musste lachen und nahm sich einen Riegel, Dean packte gleich noch einen zweiten als Reserve ein.

"Hey, Dean, wir könnten uns heute bei mir Zuhause treffen, zum Weiterarbeiten und so."

Dean überlegte kurz und warf einen Blick zu seinem Bruder, bevor er antwortete: "Klar, aber ich will Sammy nicht allein lassen. Außer uns ist dieses Wochenende niemand daheim."

Cas schmunzelte. "Er kann auch mitkommen, wir haben genug Platz."

Im nächsten Moment kam Nick vorbei und beäugte das Trio. Die Hände hatte er in die Hosentaschen gesteckt und er kaute auf irgendetwas rum.

"Cas, ich hoffe du hast nicht vergessen, dass Michael und ich heute einen kleinen Zockerabend machen. Du schaust doch mit Gabriel mal zu uns runter, oder?"

Der Dunkelhaarige fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht und warf Nick einen schuldigen Blick zu.
"Oh Mist, tut mir leid, ich hab es tatsächlich vergessen. Wir haben gerade ausgemacht, dass Dean und Sam heute zu mir kommen."

Nick seufzte. Mit der Ferse bohrte er im Gras herum. Dann wanderte sein Blick zu Dean. "Ihr seid ja Partner, verstehe. Die Party startet sowieso erst Abends, ihr beide könnt auch vorbeischauen, wenn ihr wollt."

Mit diesen Worten verabschiedete er sich auch schon wieder. Dean und Sam sahen Cas perplex an, der nur mit den Schultern zuckte. Er war diese Blicke gewohnt. Es war immer die selbe Reaktion.

"Du lebst mit Nick und Michael in einem Haus?" Dean wusste nicht, ob er darüber schockiert oder erstaunt sein sollte.

"Ja, die beiden teilen sich die Wohnung im Erdgeschoss und ich wohne zusammen mit Gabriel im Dachgeschoss", erklärte Castiel. Dean und Sam sagten gleichzeitig: "Ohh."

Am Mittag war die Schule bereits aus und die Winchesters fuhren gleich nach Hause. Sam ging sofort in sein Zimmer, um ein paar Sachen zu packen. Währenddessen machte Dean Mittagessen, auch wenn das nur darin bestand, Chicken Nuggets in den Ofen zu schieben. In der Zwischenzeit packte auch der Ältere eine Tasche. 

"Sammy, Essen ist fertig", rief Dean aus der Küche und nur kurz darauf kam Sam die Treppe runter. Er holte noch eine Schüssel Nudelsalat vom Vortag aus dem Kühlschrank. 

"Du kannst echt froh sein, dass du keine Referate mehr halten musst", seufzte Dean. "Na dann wünsch ich dir und Cas schon mal viel Spaß", grinste Sam und duckte sich anschließend vor dem anfliegenden Flaschendeckel. 

Etwa eine halbe Stunde später stiegen die beiden wieder in den Impala. Das Haus, in dem Castiel wohnte, war gerade einmal Zehn Minuten entfernt. Cas öffnete die Haustür von seiner Wohnung aus und schon im Treppenhaus war laute Musik zu hören, vermutlich aus Nicks Zimmer. Gabriel saß auf der Couch und spielte auf seinem Handy rum. Als die beiden Gäste ins Wohnzimmer kamen, hob er zur Begrüßung eine Hand. "Ich glaube, ihr kennt mich noch gar nicht. Ich bin Gabriel. Ich finde es wirklich aufregend, dass die Winchesters in unserem Haus sind."

Dean sah plötzlich Gabriel und dann seinen Bruder an. "Was wollt ihr eigentlich machen, während wir unser Projektzeug machen?", fragte er und erst da wurde ihnen klar, dass sie darüber noch gar nicht nachgedacht hatten. Gabriel überlegte kurz und meinte: "Also, wenn Sammy nichts dagegen hat... Ich wollte später noch in der Stadt etwas besorgen, für heute Abend und ich hätte nichts dagegen dich mitzunehmen."

Sam stimmte freudig zu und setzte sich an den Küchentisch. "Aber davor könnte ich auch noch gleich meine Hausaufgaben machen", erklärte er. "Es ist nicht mal so viel."

Nachdem alle ihre Aufgaben erledigt hatten, setzten sie sich zum Abendessen um den Couchtisch zusammen, da der Esstisch nicht genug Platz für alle bot. Gabriel hatte vorher Pizza und Salate bestellt. Eine Pizza legten sie für Nick und Michael zur Seite. Später wollten sie zu den beiden runter gehen und ein wenig Spaß haben.

"Jetzt erzählt mal", begann Dean neugierig. "Wie ist es so mit den Zweien unter einem Dach zu leben?"

Cas und Gabriel tauschten kurze Blicke und Cas antwortete: "Es könnte schlimmer sein. Also eigentlich sind sie ja in Ordnung, nur die Lautstärke ist manchmal ein Problem."

Für Dean klang das irgendwie noch zu nett. Er konnte sich schwer vorstellen, dass die Musik und eventuelle Schreiereien die einzigen Probleme waren, aber er wollte auch nicht weiter nachfragen und gab sich schließlich mit Cas' Antwort zufrieden.

"So, ich würde sagen, statten wir ihnen bei ihrem Zockerabend einen Besuch ab", meinte Gabriel, der sich als erster von dem Sofa erhob, die Anderen folgten gleich darauf.

Cas war derjenige, der an der Wohnungstür klopfte, an welcher ein selbstgemachtes Schild mit dem Wort Hölle darauf hing. Nick öffnete nach kurzem Warten die Tür und grinste leicht. "Schön, dass ihr euch alle entschlossen habt, zu kommen. Dann tretet mal ein in die bescheidene Bude." 

Sie folgten dem Blonden ins Wohnzimmer. Michael stellte gerade ein paar Getränkeflaschen auf den Tisch. Dean und Sam waren beeindruckt von der Ausstattung. Der Fernseher war auf den ersten Blick fast doppelt so groß wie ihr eigener und die Soundanlage daneben erklärte natürlich, dass bei ihnen laut Musik gehört wurde.

"Hey", begrüßte Michael die Neuankömmlinge. "Sucht euch irgendwo einen Platz. Wir wollten gerade mit dem ersten Spiel anfangen." Beim letzten Satz deutete er auf die Controller, die auf der Couch lagen. Er schaltete den Fernseher ein und Sam musste sich fast die Ohren zu halten, da der Ton noch viel zu laut eingestellt war. Nachdem sich alle gesetzt hatten, fingen Nick und Michael auch schon mit der ersten Runde an.

When I met you [Destiel, Sabriel, Michifer]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt