3. Dezember

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Müde reibe ich mir durch die Augen und strecke mich, sodass meine Zehenspitzen unter der weichen Bettdecke hervorkommen. Ein wahnsinniger Geruch nach Rührei und Kaffee lockt mich, noch im Schlafanzug, die Treppe hinunter in das große Esszimmer. Auf dem Tisch, an dem ungefähr 20 Leute Platz hätten, stehen Berge von Essen und ich bleibe mit aufgerissenen Augen in der Tür stehen um alles mit aufgerissenem Mund zu betrachten. 

"Annie? Alles gut?", holt Claire mich aus meiner Starre und ein lachender Steve steht neben mir und schiebt mich in Richtung Tisch. 

"Weißt du noch Claire? Genau so hast du damals auch reagiert, als du das erste Mal bei mir geschlafen hast", setzt er  sich neben Claire, welche sich nur lachend eine Gabel mit Rührei in den Mund schiebt. 

"Was zur Hölle ist das alles?", gebe ich leise von mir und weiche James aus, der mit einem Tablett voller Kaffeetassen an mir vorbeihuscht. 

"Frühstück?!", grinst Steve, was ihm einen  Schlag auf den Hinterkopf von Claire einfängt. "Aua, was soll das denn? Ich bin krank, sei nett zu mir." 

"Schicker Schlafanzug." 

"Weiß ich", sage ich arrogant und gehe, meine Stirn verdeckend, auf den Tisch zu um mich auf dem weichen Stuhl niederzulassen. 

"Matt. Gut, dass du da bist", begrüßt Claire den Neuankömmling und steht auf um diesen zu umarmen. Während sie anfängt Matthew über die Hochzeit vollzulabern, schiebt Steve mir lächelnd einen Cappuccino rüber. " Danke Stevie", grinse ich und schaufel meinen Teller mit Rührei und Bacon voll. 

"Nicht wahr Annie?", schiebt Claire meine Gedanken nach Essen zur Seite.

"Hm?"

"Ich sagte, dass es doch sicher kein Problem für dich wird, wenn wir heute die Locations besichtigen gehen oder? Dann lernen Matt und du euch auch mal richtig kennen und werdet warm miteinander."

Ich nicke auffällig und stecke mir, immer noch meinem Teller zugewandt, ein Stück Bacon in den Mund, damit Matthew, der sich gerade neben mich gesetzt hat, nicht mein Einhorn sieht. 

"Steve?" 

"Ja?" 

" Ich habe ihre Beule schon gesehen. Denkt sie wirklich, dass die gestern keiner bemerkt hat, obwohl es so offensichtlich ist?" 

"Anscheinend schon." 

Ich verdrehe die Augen und streiche mir die dunklen Locken aus dem Gesicht. "Dann kann ich ja endlich richtig essen", fauche ich, während ich seitens Steve nur ein gedämpftes Kichern wahrnehme. 

"Claire, wo gehen wir heute zuerst hin?", unterbreche ich ihn und werfe böse Blicke auf die großen Hände neben mir.

"Um  neun fahren wir los um ein paar Festsäle, die mir empfohlen wurden und das in genau", sie sieht auf Steves Uhr," 30 Minuten." 

"Reichst du mir mal bitte die Croissants, Claire?", sehe ich die Hände an mir vorbeischweben. Aha. Rolexträger. Sind hier alle so reich? 

Eine Augenbraue hochziehend stehe ich auf und stecke mir eine Traube in den Mund:" Ich gehe mich mal anziehen. James? Vielen Dank für das leckere Frühstück." 




39 Minuten später stehe ich frisch geduscht vor den anderen, die alle ziemlich sauer auf mich sind, da ich angeblich zu lange gebraucht habe. 

"Ich musste meine Beule überdecken", versuche ich mich verzweilfelt rauszureden, als James die Haustür hinter uns schließt.

"Und wofür? Man sieht sie trotzdem noch", gibt Matthew genervt von sich. 

"Gut, dann kann ich wenigstens jedem erzählen, dass du mich geschubst hast. Claire! Sag ihm, dass ich ihn nicht leiden kann", zische ich und ziehe meine weiße Bommelmütze über den Kopf. 

A Christmas Wedding - Adventskalender 2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt