Prolog

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Den Kopf auf seine Hände gestützt saß Simon am Lager-Feuer und starrte in die Flammen. Er konnte nicht schlafen der Tag war aufregend gewesen und in seinem Kopf kreisten die gedanken. Hatte er wirklich erst vor zwei Nächten das haus seiner Eltern verlassen? Waren sie wirklich erst zwei Tage lang unterwegs, auf wegen, von denen er nicht geahnt hatte dass es sie gab?
Es raschelte neben ihm, dann war ein leises fauchen zu hören. Ashakida lag bei ihm am feuer, sie schlief unruhig, den Kopf auf ihren Pfoten. Ihre Hinterläufe zuckten, offenbar träumte sie. Simon streckte die hand aus und strich ihr sanft über das silbern schimmernde Fell. Die Leopardin seufzte und rollte sich ein. Ruhig schlief sie weiter. Eine Wolke schon sich vor den mond, und die Finsternis kroch zurück in die Straßenschlucht, in der sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Mit blinden Augen starrten die Häuser der verlassenen Stadt zu ihnen herab. Ein Windstoß fuhr durch die Ruinen und wirbelte Sand auf, trieb ihn als Schattenwolke durch die Dunkelheit. Leise trappelten die feinen Körner gegen das Gerippe eines ausgebrannten Lastwagens. Simon zog sich die Kapuze seines Pullovers über den Kopf, dann nahm er ein Holzstück und warf es in das feuer. Funken stoben, die Flammen Flackerten auf. Vor einer Woche, dachte Simon, hatte er um diese Zeit in seinem Bett gelegen und geschlafen, in seinem Zimmer in dem alten Haus, in dem er mit seinen Eltern und seinem Bruder gelebt hatte. Er war ein ganz normal dreizehnjähriger junge gewesen, der morgens zur schule und nachmittags wieder nach Hause ging der Hausaufgaben machte und spielte der sich mit seinem Bruder stritt und wieder versöhnte. Warum hatte ihm nie jemand etwas gesagt? Warum ihn niemand darauf vorbereitet was geschehen würde? Nachdenklich betrachtete Simon den kleinen Ring an seinem finger der gelbe Stein in der Fassung sah stumpf und unscheinbar aus. Obwohl er den Ring häufig gesehen hatten, am Finger seines Großvaters und später an dem seines Vaters, war er ihm nie wirklich aufgefallen. Simon dachte  an den Augenblick zurück, als ihm der Vater den Ring gegeben hatte. Er hatte aufmunternd gelächelt und Simons Hand fest um den Ring geschlossen. Dann hatten sie ihn fortgebracht. Es war das letzte Mal gewesen, dass er seinen Vater gesehen hatte. Simon schluckte und er spürte Tränen in seinen Augenwinkeln. Trotzig wischte er sie weg. Er würde stark sein! Denn sie hatten einen Chance, den Kampf zu gewinnen! Das hatte Ashakida gesagt und er glaubte ihr. Denn alles was er bisher von hier erfahren hatte war richtig gewesen, so seltsam und unglaublich es auch geklungen hatte. Simon wickelte sich in die wärmende Folie und legte sich neben das feuer. Ashakida rekelte sich im Schlaf und streckte ihre Pfoten von sich. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, rückte er am sie ran, bis er ihr Fell an seinem Körper spürte. Es war gut, nicht alleine zu sein. Und während er versuchte einzuschlafen, dachte er zurück an jene Nacht, in der alles begonnen hatte...

Der TorwächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt