Malec Lehrer-Eltern

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„Daddy", rief der kleine Raphael während er auf seinen Dad Alec zulief, der ihn lachend auffing. Alec war normalerweise nicht der fröhliche Typ, doch das konnte er nicht kontrollieren: War Raphael glücklich, war er es auch. „Na, Raph, wie wars in der Schule?", fragte Alec Raphael, der sich daraufhin neben Alec setzte und sein Heft herausholte. „Wir haben heute Zahlen gelernt, Dad", freute er sich, während seine Augen nur noch mehr strahlten. „Und? Hat es dir gefallen?", fragte Alec neugierig und sah ihn fragend an. „Ja, Mr. Bane hat uns ganz viele interessante Dinge erzählt. Schau, ich hab' es selbst aufgeschrieben", meinte er aufgeregt und reichte Alec einen Zettel. Dieser betrachtete ihn zuerst skeptisch, begann dann allerdings zu lesen.

Mr. Lightwood, Ich wage es zu sagen, dass Sie höllisch heiß sind. Seien Sie doch nicht ganz so schüchtern, ich habe gesehen, wie Sie mich ansehen. Rafa hat meine Handy-Nummer hier hin geschrieben, er arbeitet wirklich hart ;)"

Alec war errötet und versuchte, das vor Raphael geheim zu halten, was ihm aber vermutlich nicht ganz gelang. Plötzlich, als er gerade wieder dabei war, sich zu beruhigen, fiel ihm das PS am Ende des Briefes auf. „Und mach dir keine Sorgen, er weiß noch nicht, wie man liest.". Ohne es zu wollen, musste Alec plötzlich grinsen, das hatte er bisher auch noch nie erlebt. Und so ganz unrecht hatte er ja auch nicht. Denn Mr. Bane sah nicht gerade schlecht aus und es schien, als hätte er auch Interesse an ihm. Doch dann schüttelte er den Kopf. Das konnte er Rafa nicht antun, sein Lehrer? Nein, das ging nicht, er konnte ihm nicht schreiben. Also faltete er den Zettel sorgfältig zusammen und reichte ihn Rafa mit der Bitte, ihn in den Papiermüll zu schmeißen. Danach bot er ihm an, etwas zu kochen und dann mit ihm zusammen seine Hausaufgaben zu machen. Am Schluss handelten sie den Deal aus, dass Rafa seine Hausaufgaben gründlich alleine machte, Alec sie später durchsah und er dann, wenn Alec zustimmte, noch etwas fern sehen würde. Während Alec also an seinem Schreibtisch in seinem Arbeitszimmer saß und nachdenklich an seinem Bleistift kaute, saß Rafa in seinem Zimmer und arbeitete an seinen Hausaufgaben, daran hatte Alec absolut keinen Zweifel. Er arbeitete in einem Turnverein also Selbstverteidigungslehrer und eigentlich hatte er immer etwas zu tun, doch heute bekam er diesen blöden Brief nicht mehr aus dem Kopf, besonders die Nummer, die darunter gestanden hatte.

Er musste grinsen, so hatte Mr. Bane seine Gedanken also durcheinander gebracht. Und trotzdem würde er ihn nicht anrufen. Das einzige, was er tun konnte, war, in die Sprechstunde von Mr. Bane zu gehen und die Sache zu klären, dass das niemals was werden würde. Hier traf es sich gut, dass Alec morgen frei hatte, da der Turnverein morgen nur einzelne Kurse anbot, zu deen seiner nicht gehörte. Er rief also bei der Schule an und wurde versichert, dass er Mr. Bane morgen ab 8 Uhr jederzeit antreffen könnte. Er bedankte sich höflich und legte auf. Danach sah er nach Rafa, kontrollierte kurz seine Hausaufgaben und schaltete ihm noch für eine halbe Stunde den Fernseher ein, bevor er ihm half, sich umzuziehen, die Zähne zu putzen und ihm dann schlussendlich eine Gute Nacht Geschichte erzählte und an seinem Bett blieb, bis er eingeschlafen war. Er strich ihm noch eine Strähne aus dem Gesicht und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich erhob und in sein eigenes Schlafzimmer ging, die zweite Seite des Bettes war leider leer. Er seufzte und legte sich mit seinem neuen Buch, das er sich gestern erst gekauft hatte, auf sein Bett und las noch etwas, bevor er beschloss, noch einmal nach Raphael zu sehen und dann selbst ins Bett zu gehen.

Nachdem er sich vergewissert hatte, dass dieser seelenruhig schlief, ging er ins Bad, machte sich fertig und legte sich dann ins Bett. Er versuchte einzuschlafen, doch alles, an das er denken konnte, war Mr. Bane, dessen Vorname, so weit er wusste, Magnus war, eigentlich ein schöner Name, dachte er, worauf er über sich selbst grinsen musste. Daraufhin versuchte er, sein Gehirn abzuschalten, was ihm auch erstaunlich gut gelang, was dazu führte, dass er kurz darauf einschlief.

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