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Achtung dieses Kapitel könnte triggern. Sollte jemand von euch da Probleme haben überspringt das Kapitel am besten. Trigger : Promorbide Gedanken

Zuhause angekommen suchte ich mir die Reste vom Abendessen, ich war nämlich wie immer zu spät dafür, lud sie auf einen Teller und stapfte in mein Zimmer. Dort setzte ich mich an meinen Laptop und sah nach was YouTube denn so hergab. Leider nicht sonderlich viel. Ich endete bei einem Stream von so einem Typen der sich Videos ansah. Na super... Aber besser als nichts. Nebenbei nahm ich ein paar Gabeln von meinem Teller und steckte sie mir in den Mund. Keine Ahnung wer heute mit Kochen dran war aber es schmeckte ganz annehmbar. Also aß ich den Teller auf während ich weiter auf den Stream glotze und mich fragte warum der Typ damit so erfolgreich ist. Außer mir waren da nämlich noch 20.000 Menschen. Danach stellte ich meinen Teller weg und setzte mich an meine Hausaufgaben. Zumindest versuchte ich es, denn eigentlich war es mehr ein 'Ich schlage das Buch auf, verstehe gar nichts und werfe es in die Ecke'. Irgendeine Ausrede würde mir morgen schon einfallen. Mir viel schließlich immer eine ein. Und einmal Nachsitzen mehr oder weniger spielte jetzt auch schon keine Rolle mehr. Seufzend zog ich meine Knie an, legte den Kopf drauf und starrte vor mich hin. Starren war eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, ich konnte Stunden damit verbringen. Also zumindest wenn ich nicht von meinen eigenen dunklen Gedanken eingeholt wurde. Es waren Gedanken wie: 'Warum bringst du dich nicht einfach gleich um?', 'Dich vermisst doch eh keiner', 'Besser wäre es du wärst tot' oder 'Du bist doch eh nur ein Monster' die auf mich einprasselten, mich schon beinahe erdrückten. Aber meistens kamen diese ohnehin erst wenn ich versuchte zu schlafen.

Nach gefühlten zwei Stunden kamen die Gedanken dann schließlich auch. Wäre sonst ja auch viel zu schön gewesen... Kopfschüttelnd stand ich auf. Ich muss mich ablenken. Suchend lief ich durch mein Zimmer, bis mein Blick auf meine Boxhandschuhe fiel. Das ist perfekt! Schnell zog ich mich um, schnappte mir die Handschuhe und lief nach unten in unseren Trainingsraum. Glücklicherweise war dieser leer. Wobei wer sollte jetzt denn noch trainieren, immerhin würden die anderen vermutlich ohnehin gleich auf die Jagd gehen. Ich machte Musik an, 'All out Life' von Slipknot, schlüpfte in die Handschuhe und begann damit den Boxsack auf jede nur erdenkliche Art die mir nur so einfiel zu bearbeiten. Und mir fielen viele ein.

'We are gathered here today to get it right
Repeat after me:
I will not celebrate mediocrity'.
Chap Cross. Der Boxsack schwang heftig vor und zurück.
'I will not worship empty shells
I will not listen to worthless noises
I will not subject myself to selected predictable choices.'
Ich machte einige hooks und der Sack änderte seine Richtung.
'My time, my attention
My quality should not be bought and sold
For convenience's sake, ever!'
Energisch packte ich ihn und rammte meinen Ellenbogen hinein. Wieder und wieder. Danach bombardierte ich ihn mit Kniestößen. Einige Zeit später war ich komplett verschwitzt und am keuchen, aber ich machte weiter damit auf den Boxsack einzuschlagen beziehungsweise zu treten. Ich brauchte das jetzt einfach. 'Na ist das kleine Monster am trainieren?' Das war Elena's Stimme. Was will die hier...kann sie mich nicht einfach in Ruhe lassen?! "Sieht wohl so aus oder? Und was zur Hölle willst du hier?!", ranzte ich sie an. "Ruhig Brauner, ich suche nur meine Jacke. Immerhin wird es kalt draußen auf der Jagd", erwiderte sie nur und lächelte mich zuckersüß an. "Aha dann lass dich mal nicht stören", entgegnete ich sinnloserweise, denn sie war schon lange durch den Raum gegangen und hatte sich ihre Jacke geholt. "Du schaffst es ja hoffentlich nicht alles in Schutt und Asche zu legen wenn du alleine bist oder?" Damit verschwand sie wieder. Wie kann sie es wagen..?! Wütend begann ich damit die Wand zu bearbeiten, natürlich ohne Handschuhe, die wären zu schade. Lieber schlug ich mir die eh schon angeschlagenen Knöchel kaputt. Die Wand war schon voller blutiger Abdrücke als ich dann endlich aufhörte. Keuchend betrachtete ich mein Werk. Hast du ja wieder super hingekriegt...das wars dann wohl mit Training.

Aber da ja eh keiner mehr da war, konnte ich machen was ich wollte. Mit frischer Kleidung ausgestattet suchte ich nach Beschäftigung. Leider ziemlich vergeblich. Also beschloss ich rauszugehen. War ja eh keiner da der mich aufhalten konnte. Außer natürlich Raziel. Aber der ließ mir aus irgendeinem Grund manchmal so Sachen durchgehen. Zehn Minuten später lief ich durch die Nacht. Natürlich immer mit dem Gedanken im Hinterkopf dass mir niemand von den anderen über den Weg laufen durfte. Somit lief ich hauptsächlich durch kleine, doch eher verlassene, dunkle Straßen. Eine sehr dumme Idee, denn es dauerte nicht lange bis ich Schritte hörte. Etwas zu panisch drehte ich mich um. Aber da war niemand. Hastig lief ich weiter. Das heißt ich wollte es, knallte aber in jemanden hinein. Erschrocken schaute ich auf und blickte direkt in die Augen eines Vampirs.

NephilimWo Geschichten leben. Entdecke jetzt