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Ich traf mich ein paar Mal mit Gabriel und wir freundeten und schnell an. Schnell gehörte er zu unserer kleinen Gruppe und war fast jeden Abend mit uns zusammen. Doch wir trafen uns auch alleine ohne die anderen. Es war das erste Mal, das sich ein Junge für mich interessierte und ich fand es schön. Sogar sehr schön. Gabriel, war ein Gentleman wie er im Buche stand, aber leider auch ab und zu etwas sehr altmodisch, als wäre er aus einer anderen Zeit. Nach drei Wochen brachte er mich nach einem Date nach Hause. Kurz vor unserem Haus blieb er stehen und sah mich an. " Was ist?", wollte ich wissen. "Weißt du, das du etwas ganz besonderes bist? Ich wusste es gleich, als wir uns das erste Mal sahen." "Gabriel, ich weiß nicht was ich sagen soll. Du nimmst mir ab und zu immer noch den Atem, wenn du mich ansiehst. Ich frage mich, was das zwischen uns ist." fragte ich ihn. "Das würde ich auch gerne wissen. Du verwirrst mich und ich wüsste gerne warum.", sagte er und nahm mein Gesicht in seine Hand. "Ja, das wüsste ich auch gerne.", flüsterte ich an seinen Lippen. Ich war wie benebelt als er mich küsste. Ich fühlte, wie ein heißer Sturm durch mein Blut schoss. Mir wurde warm und kalt zugleich. Plötzlich hatte ich das Gefühl, ich würde Blut schmecken, aber das bildete ich mir wohl ein, außer, ich hatte mir ausversehen auf die Lippe gebissen beim Küssen. Abrupt lies Gabriel von mir ab und sah mich mit großen Augen an. " Entschuldige bitte. Ich wollte das eigentlich nicht." Ich war ganz außer Atem und schüttelte nur den Kopf. "Kein Problem. Ehrlich gesagt, war es ganz schön." Ich lächelte ihn an und er erwiderte mein lächeln. "Dann bin ich ja froh. Also, sind wir jetzt ein Paar?" Er legte seinen Arm auf meine Schulter und sah mich an. "Vielleicht.", antwortete ich und zog seinen Arm enger an mich. So gingen wir bis zu mir nach Hause.

Dort warteten meine Schwestern auf mich. Als ich die Tür rein kam stürmten sie auf mich zu. "Da bist du ja endlich. Wir haben auf dich gewartet.", fuhr Sarah mich an. "Ich habe mich mit Gabriel getroffen und ihr wusstet es. Was macht ihr überhaupt hier?" Yasmin kam auf mich zu. "Ist dir heute irgendetwas merkwürdiges passiert?" "Außer dass er mich geküsst hat nicht. Warum?" Verwirrt sah ich die beiden an. "Mir ist heute etwas komisches passiert. Ich hätte schwören können, dass ich etwas in die Luft gejagt habe, als ich wütend wurde.", erklärte mir Sarah. Yasmin nickte ihr zur Bestätigung zu. "Ja und ich hätte schwören können, das ich mit meinem willen etwas zu mir gerufen habe. Ich habe an etwas gedacht und es stand vor mir."

"Ihr spinnt doch. Ihr habt zu viel Fern gesehen. So etwas gibt es nicht." "Wir werden ja sehen. Ich hab mit Annes Mutter gesprochen, wir bleiben heute Nacht alle hier.", sagte Sarah bestimmend. "Ach, nur weil du die älteste bist, kannst du jetzt bestimmen, was hier läuft?", brüllte ich sie an. "Nein, aber das haben Yasmin und ich so beschlossen.", gab sie wütend zurück. "Ach, macht doch was ihr wollt." Mit diesen Worten stapfte ich wütend die Treppe hoch in mein Zimmer. Ich war so wütend, das ich die Tür hinter mir zu schlug. Vor Zorn liefen mir die Tränen über die Wangen. Aber ich wusste nicht warum ich so wütend war. Ich kannte mich so gar nicht. Ich liebte es eigentlich mit Sarah und Yasmin zusammen zu sein. Ich ging zu meinem Bett und ließ mich darauf fallen. Ich schloss die Augen und beruhigte mich langsam wieder. In meiner Hosentasche merkte ich, wie mein Handy vibrierte. Ich nahm es heraus und sah, das Gabriel mir geschrieben hatte.

Alles ok bei dir? Ich hab euch streiten hören.

Ich musste schmunzeln. Waren wir wirklich so laut? Aber ich antwortete ihm, das alles ok ist und wir uns am nächsten Tag wieder sehen. Ich legte mein Handy neben mein Bett und drehte mich wieder auf den Rücken. Ich starte die Decke an, bis ich einschlief. Es war wieder der gleiche Traum, aber diesmal war alles etwas anders. Ich war anders. Ich war gekleidet wie ein Krieger und war mit einem Schwert bewaffnet. Ich sah wieder auf die Szene, die sich Nacht für Nacht abspielte. Ich sah die beiden Männer, diesmal erkannte ich das Gesicht des Mannes der auf dem Boden lag und der Anblick ließ mir das Blut in den Adern erfrieren als unsere Blicke sich trafen. Gabriel!! Ich wollte zu ihm rennen, aber ich konnte nicht. Mich hielt irgendetwas fest. Ich sah mich um und stellte fest, dass mich ein weiterer Mann festhielt. Auch ihn erkannte ich sofort. Es war Julius. Ich konnte nicht verstehen was er sagte, aber er zog mich von der Szene weg. Mein Blick wanderte wieder zu Gabriel der mich mit weit aufgerissenen Augen anschaute. Dann sauste das Schwert nach unten. Schweiß gebadet wachte ich auf. Mein Puls raste und mein Atem ging schneller. Ich musste rausfinden, was das bedeutet. Ich stand auf und ging zu meinem Fenster. Ich nahm mein Handy in die Hand und wählte Gabriels Nummer. Er ging auch gleich ran. "Hallo, wer ist da?" "Gabriel ich bin es Julia. Ich weiß, es ist mitten in der Nacht, aber ich weiß nicht, mit wem ich reden soll.", flüsterte ich in den Hörer und merkte dabei, wie mir die Tränen kamen. "Nein, alles ok. Du kannst mich jederzeit anrufen. Was ist los?" Ich erzählte ihm von dem Traum den ich seit Wochen habe und welche Ausmaße er mittlerweile hatte. Dass er eine große Rolle dabei spielte ließ ich weg. Als ich fertig war, hörte ich nur noch das leise Atmen von Gabriel auf der anderen Seite. Doch dann antwortete er mir. " Der Traum ist schon krass. Aber warum Julius da eine Rolle spielt, kann ich dir leider nicht sagen. Mach dir nicht so einen Kopf. Vielleicht hat es auch ganz andere Ursachen, warum du das träumst."

Krieger des Lichts   Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt