Langsam komme ich wieder zu mir. Mein Kopf schmerzt fürchterlich. Vorsichtig setze ich mich auf. Ich befinde mich in einen schlichten Raum. Wo bin ich hier? Kurz schließe ich die Augen, bevor ich aufstehe und den Raum verlasse.
Direkt vor der Türe treffe ich auf die anderen Digiritter. „Wir sind auf dem Mond?", ruft Takuya überrascht aus und sieht aus dem Fenster. „Wie Mond?", erkundige ich mich. Erst jetzt scheinen die anderen mich zu bemerken. „Wir sind auf dem blauen Mond gelandet, nachdem Dynasmon uns angegriffen hat", erklärt Koichi. Leicht nicke ich. Dynasmons Angriff war tatsächlich so stark, um uns auf einen der drei Monde der Digiwelt zu schleudern? Verdammt! Wir haben es mit mächtigere Gegner als Cherubimon zu tun.
„Da haben wir ziemlich böse verloren", meint J.P. „Allerdings", stimmt Koji zu. „Ihr spinnt doch!", ruft Bokomon, „Jetzt ist nicht der Moment um Trübsal zu blasen. Wir müssen zurück in die Digiwelt und Lucemons Auferstehung verhindern." „Dann verrate uns doch mal, wie wir zurückkommen sollen", verlange J.P. „Superstarmon meinte, es gäbe hier weder Gleise noch einen Bahnhof", kommt es von Patamon. „Aber dann können wir gar nicht zurück!", stellt Tommy fest. „Es muss einen Weg geben. Irgendwie sind wir ja auch hergekommen", entkommt es mir, „Die Frage ist nur wie." So überlegen alle nach einem möglichen Weg, um zurück in die Digiwelt zu kommen. Währenddessen ist Neemon mal wieder eingeschlafen. „Schnarchtasse! Wach auf und denk mit!", meint Bokomon und zieht Neemon an seiner Hose. Allerdings sieht es so aus, als würde niemanden etwas einfallen.
Mein Blick wandert aus dem Fenster. Gerade verschwindet ein weiteres Gebiet der Digiwelt. „Verdammt. Wenn wir von hier nicht verschwinden gibt es bald keine Digiwelt mehr, die wir beschützen können", entkommt es mir. „Lasst uns einfach alles Mögliche ausprobieren", schlägt Takuya vor. Somit begeben wir uns nach draußen.
Wir alle digitieren und kombinieren auf Agunimons Zeichen unsere Attacken. Doch passiert überhaupt nichts. „Was wolltest du damit erreichen?", erkundigt sich MetalKabuterimon bei Agunimon. „Naja, ich dachte, wenn wir unsere Attacken zusammen schmeißen, könnten wir den Mond irgendwie bewegen." „Bitte?" Das hat er jetzt nicht wirklich geplant, oder? Nicht sein Ernst. „Sieht so aus, als hätte es nicht funktioniert, oder?", meint Agunimon mehr als verlegen.
Als Nächstes startet Kumamon den Versuch in die Digiwelt zurückzuspringen. Vergebens. „Lass mich mal", kommt es von KendoGarurumon. Dieser rast nun über eine Steinrampe in Richtung Digiwelt. „Er hat es geschafft!", freut sich Bokomon. Doch zu früh. Es scheint so, als würde eine blaue Strömung ihn daran hindern. KendoGarurumon prallt ab und wird zurückgeschleudert. Eilig rennen wir zu ihm. „Alles okay?", fragt Löwemon. „Ja." „Was zum Teufel war das?", will Agunimon wissen. „Ich weiß es nicht. Aber ich konnte meine Digitation kaum aufrechterhalten", meint KendoGarurumon.
„Das ist eine elektromagnetische Strömung", erklärt uns ein Meteormon, „Die elektromagnetische Strömung ist von der Gravitationskraft unserer drei Monde abhängig. Sie ändert sich ständig. Es ist eine Art Fluss im Weltall. Da kommt keiner durch." „Aber wir müssen irgendwie durchgekommen sein. Sonst wären wir nicht hier", meint Kazemon. „Ganz so stimmt das nicht", kommt es von Löwemon, „Durch den Angriff der Königlichen Ritter ist ein Riss in der Strömung entstanden, wo wir durchgekommen sind." „Wenn das so ist, sitzen wir hier fest. Dann gibt es keinen Weg zurück", stellt Agunimon fest. Das kann nicht sein. Es muss einen Weg zurück geben.
„Ich mache mir solche Sorgen." „Ich hoffe, es geht allen gut." Diese Worte kommen von ein paar Digimon, welche einen Art Hamburger auf dem Kopf tragen. „Ihr seid doch Hamburgermon, nicht wahr?", will Kazemon wissen. „Seid ihr alle hier her ausgewandert?", erkundigt sich Kumamon. „Nein. Das ist unsere Heimat." „Was ist mit den Hamburgermon, die wir in der Digiwelt getroffen haben?", fragt KendoGarurumon nach. Die anderen haben bereits solche Digimon getroffen? Wahrscheinlich in der Zeit, in der ich nicht bei ihnen war. „Ihr habt sie getroffen? Das sind unsere Verwanden. Sie sind ausgewandert." „Ausgewandert?" „Ja. Und wir machen uns große Sorgen."
Wenn es die Hamburgermon geschafft haben in die Digiwelt zu kommen, müssen wir es auch schaffen. „Moment mal. Wie haben eure Verwanden es geschafft in die Digiwelt zu kommen?", erkundige ich mich bei den Hamburgermon. „Sie haben sich eine Rakete gebaut." „Das ist es."
Wenige Minuten später hat MetalKabuterimon irgendwelche Formeln in den Boden gezeichnet. „Sieht echt professionell aus", meint Löwemon. „Soll ich es dir erklären?", fragt MetalKabuterimon nach. „Nein, danke." Kurz darauf sitzt Agunimon in der Kanone von MetalKabuterimon, welcher diese ausrichtet. „Das soll funktionieren?", will Agunimon unsicher wissen. „Warum soll es nicht klappen? Der Winkel stimmt. Abschuss!" Schon wird Agunimon abgefeuert. Allerdings kommt er nicht sehr weit und fällt zu Boden. „Ich habe mich wohl irgendwo verrechnet", stellt MetalKabuterimon fest und überprüft seine Formel.
Ich schätze mal, dass auch ein weiterer Versuch nicht funktionieren wird. Bevor MetalKabuterimon noch auf die Idee kommt jemand anderes für seine Kanone zu verwenden, trenne ich mich von der Gruppe. Vielleicht finde ich etwas, was uns irgendwie weiter bringt.
Meine Suche endet an einem gewaltigen Krater. In diesem Krater steckt kopfüber eine Rakete im Boden. Diese Rakete könnte uns tatsächlich hilfreich sein. Sofort trommle ich die anderen zusammen. „Das ist die Rakete, mit der unsere Verwanden herumexperimentiert haben", erklärt uns eins der Hamburgermon. „Dürfen wir die benutzen?", fragt Agunimon. „Aber sicher." „Vielen Dank." „Schon gut. Wir tun das auch, um unseren Verwanden zu helfen." Gemeinsam mit den Hamburgermon und Meteormon gelingt es uns die Rakete über einen Flaschenzug herauszuziehen. „Die Rakete ist draußen. Wir haben es geschafft", verkündet Agunimon. „Aber wie sollen wir die hoch schießen?", fragt KendoGarurumon. „Wartet! Lasst es mich berechnen!", meint MetalKabuterimon. In diesem Moment tauchen Kazemon und Kumamon mit den Starmon auf. Sie hatten die Idee, mit den Ketten der Fahrzeuge der Starmon ein langes Seil zu basteln. So können wir eine Schleuder bauen.
„Die Impulse der elektromagnetische Strömung entstehen, wenn die zwei Monde zwischen uns und der Digiwelt stehen und langsam auseinander driften", erklärt uns Superstarmon. „Was heißt das?", will Patamon wissen. „Ihr könnt nur zurück, wenn ihr in diesem Moment in die Strömung hineingelangt, wenn sie entsteht. Wenn ihr es nicht schafft, ist es aus."
Soweit haben wir alles vorbereitet. Die Schleuder ist fertig gebaut und gespannt. Auch die Rakete wurde platziert. „Nochmals vielen Dank für eure Hilfe", bedankt Takuya sich. „Ihr seid unsere einzige Hoffnung. Ihr müsst die Digiwelt retten", meint eins der Hamburgermon. „Das werden wir", verspricht Koji.
Wir steigen in die Rakete ein. Die beiden anderen Monde nähern sich immer weiter an. Solange bis sie sich überlappen. Langsam driften die Monde wieder auseinander. Das ist unser Signal. In diesem Moment wird die Kette, die die Schleuder befestigt hat, durchtrennt und wir fliegen los.
Wir haben zwar eine wahnsinnige Geschwindigkeit drauf, verlieren mit der Zeit dennoch an Schub. Die Nase der Rakete senkt sich. „Da stimmt was nicht", meint Bokomon. „Wir brauchen mehr Schub", kommt es von J.P. „Überlasst das mir", verkündet Takuya. Er digitiert zu BurningGreymon und setzt sich unter die Rakete. So gibt er uns weiteren Schub. Und tatsächlich klappt es.
Danach kommt Takuya wieder rein und wir tauchen in die elektromagnetische Strömung ein. Einige Elektroschocks durchfluten mich. „Wir sind drin", meint Zoe. „Schaut mal!", macht Koichi uns auf einige ankommenden Meteore aufmerksam. Na ganz toll.
Einer dieser Meteore kommt direkt auf uns zu. „Schnell! Ausweichen!", weißt J.P. an. Dies macht Takuya auch. Er weicht den Meteoren so gut es geht aus. Allerdings sind wir einmal zu langsam. Der Meteor reißt uns einen der Flügel ab. Unkontrolliert werden wir aus der Strömung geworfen.
Nun schweben wir bewegungslos im All herum. „Das macht Spaß!", meint Tommy. „Werden wir jetzt sterben?", fragt Koji. „Kommt nicht in die Tüte! Ich werde nicht tot im Weltraum herumfliegen!", kommt es aufgebracht von Zoe. „Was sollen wir jetzt tun?", will Takuya wissen. „Wir können nur auf ein Wunder hoffen", entkommt es mir.
Plötzlich rammt uns etwas von hinten. Ein Trailmon. Wir sind auf einem Gleis gelandet und ein Trailmon ist auf uns gestoßen. Es rammt uns ein weiteres Mal. „Bitte schiebe uns weiter", bittet Zoe das Trailmon. Und tatsächlich schiebt das Trailmon uns weiter. „Vielen vielen Dank." Wir kommen der Digiwelt immer näher. Leider wird dabei die Digiwelt immer weniger. „Wartet nur, Lucemon und Königliche Ritter. Mit uns werdet ihr nicht so leicht fertig!", verkündet Takuya.
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Der Wächter der Digiwelt
FanfictionAurora bekommt eines Tages eine seltsame Nachricht auf ihr Handy. Kurz darauf begibt sie sich in eine unbekannte Welt, die Digiwelt. Anfangs noch allein unterwegs, schließt sie sich bald den Digirittern an. Doch wird sie von ihrer Vergangenheit eing...