3. Nacht und Nebel

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3.1 (Julia)

3 Jahre später......

Es ist mittlerweile drei Jahre her, als ich Gabriel das letzte Mal sah. Ich dachte jeden Tag an ihn. ich schickte sogar Nachrichten nach Amsterdam. Doch ich bekam keine Antwort von ihm. Wo er wohl steckte? Die Prüfungen waren so gut wie fertig. Ich saß über meine letzte Abschlussprüfung als ich es spürte. Meine Hände fingen an zu zittern und kalter Schweiß lief mir über meinen Rücken. Mein Atem wurde immer schwerer und ich fühlte wie es mich innerlich zerriss. Ich legte mein Gesicht in meine Hand und schloss die Augen. Langsam atmete ich tief ein und aus und konzentrierte mich darauf mich nicht zu verwandeln . Ich schreckte auf, als meine Lehrerin neben mir stand. "Ist alles in Ordnung Julia?" Ich sah sie an. "Ja, es ist alles gut. Ich habe eben nur gedacht, ich bekomme meine Periode. Aber das war wohl ein Fehlalarm.", antwortete ich ihr. Sie sah mich nachdenklich an. "Willst du auf die Toilette? Dann sag ich Frau Schmidt Bescheid.", schlug sie vor. Ich schüttelte den Kopf. "Nein nicht nötig. Ich schreibe lieber weiter." Sie lächelte mich an und sagte mir, ich solle mich melden, wenn es doch nötig wäre. Nach einer Weile musste ich wirklich mal wohin und nahm Frau Müllers Angebot dankend an. Ich nahm eine Binde mit, dass es so aussah als würde ich deswegen auf die Toilette gehen. Frau Schmidt holte mich ab und begleitete mich bis vor die Kabine. Nach zwei Minuten war ich fertig und ging zum Waschbecken. In der Klasse sah mich Frau Müller fragend an. "Fehlalarm. Aber es könnte jede Minute soweit sein. Ich hab mir deswegen vorsichtshalber etwas rein getan."

Ich war froh, als der Tag und somit auch die letzte Prüfung vorbei war.

Darius wartete schon auf mich vor dem Schulhof. Seid Luzifers auftauchen brachte er mich jeden Tag in die Schule und wieder zurück nach Hause oder in die kleine Kirche wo sein Orden seinen Sitz hatte. Heute war mir allerdings nicht nach lernen noch nach Daheim herum hocken. Ich winkte Darius zur Begrüßung. „Hallo, die Dame.", grüßte er mich zurück. Ich sah ihm in die gütigen braunen Augen. Darius war groß und kräftig gebaut. Der typische Anführer. Sein schwarzes Haar hatte er fast zur Glatze geschnitten und mit Gel zurecht geformt. „Ich hätte eine kleine Bitte an dich.", sagte ich ganz unschuldig zu ihm. Er zog eine Augenbraue hoch und sah mich fragend an. „Würdest du mit mir zur Feier des Tages zu Mittagessen gehen? Ich will ehrlich gesagt noch nicht nach Hause und zu euch möchte ich auch noch nicht.", ich seufzte. Er lächelte mich an und nickte. „Na klar. Ich lade dich ein, wenn du willst." Ich sah ihn verblüfft an. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Darius war zwar ein lieber und netter Kerl aber er war auch streng, gerade was den Unterricht anging. Aber ich glaube durch die Abi Prüfungen hatte er Verständnis.

Wir stiegen in sein Auto ein und er fuhr los, Richtung Innenstadt. Die ganze Fahrt über schwiegen wir uns an. Er wusste, was mir durch den Kopf ging. Vor einem kleinen Restaurant hielt er an.

Er hielt mir die Tür auf und ich betrat das Lokal. Wir setzten uns in eine kleine Ecke am Fenster. Die Kellnerin kam sofort zu uns und wir gaben unsere Bestellung auf. Darius sah mich fragend an, dann brach er das Schweigen. „Was willst du eigentlich nach der Schule machen?" Ich sah aus dem Fenster und dachte kurz nach. „Ich werde meinen Schwestern folgen und in Amsterdam Geschichte studieren. Meine Mutter wird mit mir kommen, da sie hier dann eh nichts mehr hält. Ich bin auch schon auf der Uni angenommen worden.", beantwortete ich ihm seine Frage. Darius kratzte sich leicht am Kopf, dann sah er mich mit einem Lächeln an. „Dann seid ihr drei wieder vereint. Aber bevor es soweit ist, musst du noch einiges lernen.", meinte er. Ich seufzte und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab. Ich wusste was er meinte. Er wollte, das ich nach dem Essen nochmal mit zum Hauptquartier komme.

„Na gut, aber nur, weil du es bist.", sagte ich zu Darius über mein Essen hinweg. Darius war in den letzten Jahren wie ein Vater für mich und so sorgte er auch für mich.

Krieger des Lichts   Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt