Kapitel 1️⃣3️⃣

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PoV Clary

Ich ging durch die Straßen Tokyo's und hoffte, dass Takuya gut auf Lou aufpassen würde. Während ich so durch die Straßen schlenderte, klaute ich ein paar Leuten ihr Portmonee. Ich betrat hier und da ein paar Läden, hatte aber noch nichts gekauft. Jedesmal, wenn eine Person mit schwarzen Klamotten an mir vorbei lief, fuhr meine Hand automatisch zum Griff meines Schwertes. Die Leute dachten, dass Schwert sei nur Teil eines Cosplays; es war üblich in Japan, verkleidet durch die Gegend zu laufen.
Irgendwann bog ich in eine kleine Seitengasse ein. An der Hauswand prangte ein Schild mit der Aufschrift Weapons and more. Ich betrat den Laden sofort. Begeistert sah ich mich um; überall waren Schwerter, verschiedene Arten von Messer, Wurfsterne, Pfeile und Bögen. Der Laden war ein Traum für mich. Ich durchstöberte den Laden, als mir ein besonders schöner Bogen auffiel. Er war schwarz und mit an den Enden und in der Mitte mit grünen Mustern verziert. Die Sehne war ebenfalls grün. Ich nahm ihn in die Hand, um die Qualität zu prüfen. Der Bogen war aus Carbon und sehr stabil. Ich wusste sofort, für wen er perfekt wäre. Ich wollte aber auch noch etwas für mich haben. Nach einiger Zeit entschied ich mich für ein Schwert, dessen Griff mit Totenköpfen und Knochen verziert waren. Natürlich nur als Dekoration; es bestand alles aus Metall.
Am Ende verließ ich den Laden mit einem neuen Bogen, einem neuen Schwert -mein altes hatte ich dem Laden überlassen- und mehreren Dolchen und Gürteln. Ich hatte alles in einer Stofftüte, die von innen mit Metallfasern ausgestattet war. So verdächtig wollte ich mich dann nämlich doch nicht machen.
Ich machte mich auf den Weg, um mich mit Lou und Takuya zu treffen. Doch unterwegs wurde ich von einem erschrockenen Schrei abgelenkt. Ein Mädchen, das es anscheinend eilig hatte und nicht auf den Weg geachtet hatte, war in einen Spock-Pappaufsteller gerannt, der vor einem Comicshop stand. Sie starrte entsetzt in das viel zu echt aussehende Gesicht des Pappaufstellers. Da ich nicht weit entfernt war, ging ich zu ihr, um ihr aufzuhelfen. »Alles okay?«, fragte ich. Sie sah mich nichtmal an, sagte »Hi, ich bin Pia, tschau«, und rannte weiter. Verwirrt sah ich ihr hinterher. »Ich bin Clary, freut mich auch, dich kennenzulernen«, murmelte ich, als sie schon längst aus meinem Sichtfeld verschwunden war. Ich schüttelte amüsiert den Kopf. Sachen gibt's.

»Ist der für mich?« Ich nickte lächelnd, während ich in Lou's überglückliches Gesicht blickte. »Natürlich, oder siehst du sonst noch jemanden hier?« Takuya räusperte sich. »Ich meine jemanden, der mit Waffen umgehen kann. Lass mich ausreden.« Takuya verdrehte die Augen. Ich grinste zufrieden in mich hinein und wandte mich wieder an Lou. »Ich hab' natürlich noch mehr gekauft.« Ich holte die Gürtel mit den Dolchen aus der Tüte. Zwei gab ich Lou, zwei befestigte ich bei mir. Takuya hatte sich von uns abgewandt und schien in Gedanken versunken. »Hey Flügeljunge, ich hab' hier auch noch was für dich.« Takuya reagierte nicht, also nahm ich mein Schwert und stieß mit der Spitze gegen seine Schulter. »Au!«, rief Takuya empört. Er hatte sich zu uns gedreht. »Geht doch«, meinte ich. Ich gab ihm ebenfalls zwei Dolche. Er murmelte irgendwas Undeutliches, was vermutlich »Danke« oder sowas bedeuten sollte. Ich konnte es aber nur vermuten.

Lost In RealityWo Geschichten leben. Entdecke jetzt